Dunkler Engel
von dem Derek keine Ahnung hat.
Das stimmte. Als sie sich hingesetzt hatten, hatte sie zunächst versucht, Derek zu erklären, was ihr Job mit sich brachte, wie Schweinebäuche und Getreide, Dollar und Euro gekauft und verkauft werden, und das aufgrund von Mutmaßungen darüber, was die Leute in Zukunft möglicherweise tun würden. Er hatte höflich zugehört, aber nach einer W« sah sie, wie seine Augen glasig wurden. Er sah sie verwirrt
(besonders als sie die Schweinebäuche erwähnte). Sie hatte das Gefühl, dass sie genauso gut in einer fremden Sprache hätte reden können, und schnell das Thema gewechselt.
Das hatte sie nicht davon abgehalten, sich zu amüsieren. Als ganz plötzlich graue Wolken am Himmel aufzogen und es zu regnen anfing, war Rachel richtig enttäuscht, dass ihr lustiger Nachmittag zu Ende ging.
»Schnell!«, keuchte Rachel. »Das Essen!«
»Machen Sie sich darüber keine Gedanken«, sagte Derek und sah sie besorgt an. »Sie werden ja ganz nass!«
»Ich bin ja nicht aus Zucker«, sagte sie lachend. »Erinnern Sie sich an diesen Nachmittag? Ich bin der Idiot, der gerne im Regen spazieren geht.«
»Ja, ich erinnere mich«, sagte er sanft.
Sie sah zu ihm auf. Er kam näher, seine Lippen gingen auseinander, und seine Augen waren halb geschlossen. Ein Schauer fuhr durch ihren Körper, sie zögerte für den Bruchteil einer Sekunde und drehte sich dann schnell weg.
»Wir müssen das Essen retten«, sagte sie, ohne ihn anzusehen.
Sie krabbelten herum, sammelten alles ein, drückten die Deckel auf die Plastikbehälter und stopften sie in den Rucksack zurück. Sie warf ihm einen Blick zu, um zu sehen, ob er enttäuscht war, dass sie den Kuss nicht zugelassen hatte. Sie hoffte, dass er das verstehen würde.
Sie waren schließlich Freunde. Sie wollte das nicht kaputt machen. Er blickte auf, sah, dass sie ihn anschaute, und lächelte beruhigend.
Und dann warf er eine Weintraube nach ihr.
ZWÖLF
Es horte genauso schnell auf zu regnen, wie es angefangen hatte, auch wenn der Himmel weiterhin bedrohlich aussah. Derek und Rachel liefen schnellen Schrittes, um vor dem nächsten Wolkenbruch zu Hause zu sein. Sie waren gerade am Ende des Parkes angekommen, als Derek William unter einem Baum stehen sah, unter dem er während des Regens Schutz gesucht hatte. Als er sie wahrgenommen hatte, begann William mit seinem verbeulten Hut zu winken und mit den Armen zu fuchteln.
Derek ging schneller und tat so, als würde er ihn nicht sehen.
»Derek«, sagte Rachel. »Es sieht so aus, als würde dieser Mann dort versuchen, Ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.«
»Oh, ja, vielleicht«, sagte Derek.
William kam auf sie zu. Er lächelte Rachel an und fragte dann besorgt: »Wie geht es Ihnen, meine Liebe? Haben Sie sich von der letzten Nacht erholt?«
Rachel starrte ihn an. »Woher wissen ... ? Oh, jetzt erkenne ich Sie.
Sie sind der Mann, den sie im Fernsehen interviewt haben. Ja, danke, es geht mir gut.«
»Gut«, sagte William. Er strahlte sie an und sagte dann mit leiser Stimme zu Derek. »Wir müssen reden ...«
Derek nickte. »Es tut mir leid, Rachel. Ich muss hier etwas erledigen. Ich denke, Sie können das letzte Stück alleine nach Hause gehen, okay?«
»Solange hier keine Taschendiebe herumlaufen«, sagte sie lächelnd.
Sie starrte den Mann weiterhin an. »Entschuldigen Sie, Sir, aber waren Sie nicht auch im Hotel 71 in der Nacht...?«
»Hotel 71? Ich?« William kicherte. »Das ist wohl eine Spur zu nobel für mich.«
Rachel war offensichtlich wild entschlossen, der Sache auf den Grund zu gehen, und Derek dachte verzweifelt darüber nach, wie er hier wieder rauskommen würde, als ein Pärchen auf sie zukam.
»Entschuldigen Sie bitte, Derek«, sagte der Mann. »Könnte ich vielleicht mal ein paar Takte mit Ihrem Freund reden ...?«
Derek stöhnte.
Es war das Ehepaar Cyrus, das William neulich beschimpft hatte -
Jimmy Raye und seine Frau. Auch das noch! Rachel sah nervös und beunruhigt aus. Natürlich. Sie wollte nicht, dass sie darüber tratschten, sie im Park mit dem Portier herumalbern gesehen zu haben.
Derek war im Begriff, etwas zu sagen, um Rachel da herauszuhalten, aber Mr. Cyrus ignorierte ihn und ging auf William zu.
»Hey hallo, Jimmy Raye«, sagte William lächelnd. »Ist es nicht ein herrlicher Tag?«
Jimmy Raye sah ihn in Anbetracht der Tatsache, dass es schon wieder regnete, verständnislos an.
»Was kann ich für Sie tun?«, fragte William.
Während Jimmy Raye unter
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