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Dunkler Engel

Dunkler Engel

Titel: Dunkler Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Lizz Weis
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Blick von ihr ab und starrte weit hinaus in die Ferne. »Ist es für Sie auch so gewesen?«, fragte Rachel ihn ruhig. Derek sprang auf und spuckte seinen Wein aus. Er sah sie entsetzt an. »Was meinen Sie damit?«, fragte er.
    Sie war überrascht von seiner heftigen Reaktion. »Nichts«, sagte sie.
    »Nur weil Sie mir erzählt haben, dass ich Sie an jemanden erinnere.
    Ich dachte vielleicht ...«
    »Oh, ja, richtig.« Er lächelte und schien unglaublich erleichtert zu sein. »Ja, das könnte man so sagen, nehme ich an. Ich war jung. Sie war viel älter. Und sie war verheiratet.«
    Er riss ein paar neue Grashalme aus und fing an, sie einen nach dem anderen wegzuwerfen.
    »Das tut mir leid«, sagte Rachel, die sah, dass er tief betroffen war.
    »Hat ...«, sie zögerte verlegen. »Ja?«, sagte er ermutigend.
    »Hat Ihre Liebe zu ihr ... Sie geadelt?« Er lächelte sanft und freundlich. »Ich würde gerne glauben, dass es so war. Immer wenn man jemanden liebt, sollte diese Liebe dazu führen, dass man sich zu großen Taten animiert fühlt, dass man tapfer und heroisch ist. Man will um der Liebe willen Perfektion anstreben, nicht für einen selbst.
    In diesem Fall würde man zwar unerträgliche Schmerzen empfinden, wenn man die geliebte Person verliert, aber man wäre auch dankbar und stolz, weil man wüsste, dass man durch die geliebte Person besser, klüger und stärker geworden ist.«
    Er sah sie an, während er das sagte.
    Rachel atmete zitternd ein, und ihr wurde klar, dass sie aufgehört hatte zu atmen, als er redete, so als ob es ihr wichtig gewesen wäre, nicht ein einziges Wort zu verpassen. Sie hatte noch nie einen Mann erlebt, der seine Gefühle auf diese Art und Weise ausdrückte. Sie war sprachlos. Sie hatte das Gefühl, dass er von sich selbst erzählte und von ihr. Besonders an der Stelle, als er darüber sprach, die Person, die man liebt, zu verlieren.
    »Noch ein bisschen Wein?«, fragte er und griff nach ihrem Plastikbecher.
    »Ja, sicher, danke.« Sie gab ihm den Becher.
    Der Tetrapack mit dem Wein stand neben ihren Füßen. Derek fing an, Wein einzuschenken, aber in demselben Moment schnappte er sich ihre Flipflops, sprang auf und rannte mit ihnen davon.
    »Hey«, rief sie, »Schuhdieb! Halt!«
    Er ließ sich von ihr fangen. Sie riss ihm die Flipflops aus der Hand und schlug ihm mit einem von ihnen auf das Handgelenk.
    »Immer wenn ich mal einen Polizisten brauche, ist keiner in der Nähe«, sagte sie lachend. Sie zeigte auf ihre Schuhe. »Sagen Sie, gefallen Ihnen diese Schuhe?«
    »Sind das tatsächlich Schuhe?«, fragte Derek. »Da ist doch gar nichts dran. Da könnten Sie doch genauso gut barfuß laufen.«
    »Sie bringen meine Füße zur Geltung. Es mag sein, dass ich sonst nicht viel habe, mit dem ich angeben könnte, aber ich habe schöne Füße«, sagte Rachel und sah zufrieden auf ihre gepflegten Zehen.
    »Mit einer Sache können Sie nicht prahlen«, sagte er. »Sie rennen wie ein Mädchen.« Er stürmte wieder los.
    Lachend jagte sie hinter ihm her. Er war ein flinker Läufer und offensichtlich in bester Kondition. Sie war drauf und dran, ihn zu fragen, ob er beim Militär gewesen war, aber sie tat es nicht, weil sie dachte, er würde vielleicht eine falsche Vorstellung bekommen, wenn sie zu viele persönliche Fragen stellte. Oder vielleicht auch die richtige. Sie wusste es nicht. Sie war ganz durcheinander.
    Sie verbrachten den Rest des Nachmittags damit, herumzuhängen und Spaß zu haben. Sie warfen sich gegenseitig Weintrauben zu und versuchten sie mit dem Mund aufzufangen. Derek hechtete wild durch die Gegend, um die Trauben zu kriegen, die sie absichtlich zu weit geworfen hatte. Am Ende war sein T-Shirt voller Grasflecken. So etwas hätte sie mit Zanus niemals machen können, dachte sie sich. Er hatte einen regelrechten Horror davor, sich lächerlich zu machen.
    Sie lachten viel. Sie mochte es, Derek lachen zu hören. Er lachte laut und tief, und dieses Lachen erfasste seinen ganzen Körper. Rachel konnte sich nicht vorstellen, dass Zanus das ebenfalls machen würde.
    Tatsächlich konnte sie sich nicht einmal daran erinnern, Zanus jemals lachen gehört zu haben.; Er kicherte manchmal, wenn sie eine ihrer geistreicheren Bemerkungen machte, aber sie hatte jedes Mal das Gefühl, dass er nur höflich war. Er hatte nicht den geringsten Sinn für Humor. Und er hatte vermutlich noch nie etwas von den Tempelrittern gehört.
    Das ist nicht fair, ermahnte sie sich selbst. Zanus weiß eine Menge,

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