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Dunkler Engel

Dunkler Engel

Titel: Dunkler Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Lizz Weis
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einfach da und würde sie begrüßen, wenn sie nach Hause käme, und sie würde nicht über den Nikkei-Index oder Schweinebäuche diskutieren wollen. Sie würde einfach nur auf ihrem Schoß sitzen und schnurren. Sie war richtig glücklich mit diesem klitschnassen Fellball, den sie fest an sich drückte. Und es war schon eine Weile her, dass sie sich richtig glücklich gefühlt hatte.
    Na ja, das stimmte nicht ganz. An diesem Nachmittag mit Derek war sie glücklich gewesen. Zum ersten Mal seit langer Zeit hatte sie nicht über ihre Charts, über die Börse und Mr. Freeman oder über Geldvermehrung nachgedacht. Alles schön und gut, aber von glücklichen Nachmittagen im Park konnte man nicht leben.
    Rachel kaufte Katzenzubehör inklusive Leberhäppchen und einer Spielzeugmaus. Als sie zu Hause war, fütterte sie die Katze und badete sie, trocknete sie mit dem Föhn (das mochte die Katze nicht besonders) und schlug sie in ein warmes Handtuch ein, damit sie es schön bequem hatte.
    »Hmm, du brauchst einen Namen«, sagte Rachel. »Ich kann dich ja nicht immer nur >Katze< nennen.«

    Ein Bild kam ihr in den Sinn - ein Bild von einer Katze auf einem Buchtitel. Eine ihrer Lieblingsgeschichten aus der Kindheit handelte von einer Katze, die es auf sich genommen hatte, auf eine Gruppe von Kirchenmäusen aufzupassen. Seit Jahren hatte sie nicht mehr an dieses Buch gedacht.
    »Sampson«, sagte sie, um den Namen auszuprobieren.
    Die Katze miaute laut. Rachel war sich nicht ganz sicher, ob das ein zustimmendes Miauen war oder ob die Katze einfach Hunger hatte.
    »Alles klar, Sampson«, sagte sie. »Was hältst du von einem Leberhäppchen?«
    Sampson schlich um ihre Beine herum und blinzelte sie mit seinen grünen Augen an.
    Sie saßen zusammen auf dem Sofa. Die Katze schnurrte, und Rachel entspannte sich bei einem Glas Wein. Sie dachte gerade darüber nach, wie viel Spaß ihr das Mittagessen heute gemacht hatte, als das Telefon klingelte.
    »Liebling, ich bin's, Zanus, ich habe gerade von dem Überfall auf dich gehört. Bist du okay?«
    Wie konnte es sein, dass er bis jetzt nichts davon gehört hatte?, fragte sich Rachel. Lebte er hinter dem Mond?
    »Ja, mir geht es gut. Alles in Ordnung. Derek hat sich den Typen gekrallt und mir meine Handtasche zurückgebracht.«
    »Ah, Derek, der Portier, natürlich. Er ist ganz schön nützlich, oder?
    Er ist immer in der Nähe, wenn du ihn brauchst.«
    »Der Diebstahl hat genau vor der Eingangstür stattgefunden. Da, wo Derek arbeitet«, sagte Rachel alarmiert. Sie konnte sich nicht verkneifen hinzuzufügen: »Ich bin überrascht, dass du nicht schon viel früher angerufen hast, um dich nach mir zu erkundigen.«
    »Ich habe nichts davon mitbekommen, bis ich vor einer Sekunde die Zeitung aufgeschlagen habe«, erklärte Zanus. »Ich war nicht in der Stadt, weil ich dringende Geschäfte zu erledigen hatte, und bin gerade erst zurückgekommen. Ich hatte dir doch erzählt, dass ich geschäftlich weg muss, oder? Deshalb konnten wir doch gestern Abend auch nicht zusammen ausgehen.«
    Also war er tatsächlich nicht in der Stadt gewesen. Er war ihr nicht böse.
    »Ja, richtig«, sagte sie. »Das habe ich vergessen. Entschuldige.«
    »Und mir tut es leid, dass ich mich so abwertend über Derek geäußert habe«, fügte Zanus hinzu. »Ich bin ja im Grunde dankbar, dass er da war und dir helfen konnte. Es ist schön zu wissen, dass jemand auf mein Mädchen aufpasst. Was mich auf den Grund meines Anrufs bringt. Würdest du heute Abend mit mir essen gehen?«
    Rachel schaute auf Sampson herab. Es schien so, als schliefe er, doch er schnurrte immer noch. Sie wollte ihn heute Abend nicht so gerne alleine lassen, aber sie fühlte sich auch ein wenig schuldig wegen des Mittagessens mit Derek. Ihr lief immer noch ein kleiner Schauer durch den Körper, wenn sie sich daran erinnerte, wie seine Lippen so nahe an die ihren herangekommen waren. Aber das hatte keine Zukunft.
    Absolut nicht. Sie und Derek kamen aus zwei völlig verschiedenen Welten. Ein Abend mit Zanus würde ihr dabei helfen, sich davon zu überzeugen, dass Derek nichts weiter war als eine vorübergehende Laune und nichts, über das man sich ernsthaft Gedanken machen musste. Ja, ein Abendessen mit Zanus war genau das, was sie brauchte, um sich von den Gedanken an Derek ablenken zu lassen.
    »Abendessen wäre großartig.« »Ich komme so gegen acht bei dir vorbei.« Rachel legte wieder auf und schaute auf die Katze. Sie wusste, dass das wahrscheinlich

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