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Dunkler Engel

Dunkler Engel

Titel: Dunkler Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Lizz Weis
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Rucksacks und fing an, darin herumzuwühlen.
    »William«, sagte Derek, schlug den Kragen an seiner Jacke hoch und zog die Schultern hoch. »Es regnet. Was willst du?«
    »Oh, ja.« William zog den Reißverschluss wieder zu. »Ich wollte dir nur sagen, dass dein Partner angekommen ist. Ich weiß allerdings nicht, wo, wann und wie er mit dir in Kontakt treten wird. Michael hat nur vage Andeutungen gemacht. Aber er ist hier.«
    »Na großartig«, sagte Derek grimmig. »Einfach großartig. Jetzt habe ich es endlich geschafft, Rachels Vertrauen zu gewinnen, da taucht jemand anderes auf, um die Dinge kompliziert zu machen.«
    »Ich denke, du kannst uns vertrauen, Derek«, sagte William beruhigend. Er tätschelte Derek den Arm. »Danke für die Fressalien.
    Du weißt ja, wo du mich findest, wenn du mich brauchst.«
    Er drehte sich um und stapfte durch den Regen davon: Derek schüttelte den Kopf und setzte seinen Nachhauseweg fort. Er ging trotz des Regens langsam und ließ in seinem Kopf einen Nachmittag Revue passieren, der himmlisch für ihn gewesen war.
    Rachel war immer noch ein paar Blocks von ihrem Haus entfernt und dachte darüber nach, wie verrückt es war, im April Flipflops zu tragen. Ihre Füße waren vom Laufen durch die Pfützen eiskalt. Sie dachte gerade, dass sie sich morgen als Erstes einen kleinen Schirm kaufen würde, den man in die Tasche stecken konnte, als sie plötzlich stehen blieb, um sich umzuschauen. Sie hatte ein Geräusch gehört, als ob ein Kind weinen würde.
    Da war es wieder - ein langes, trauriges Wimmern. Rachel drehte sich in die Richtung, aus der das Geräusch kam, und erkannte schließlich, was es war. Das Wimmern kam aus einem Gebüsch in der Nähe eines zweistöckigen Backsteingebäudes. Rachel schaute in das Gebüsch. Eine kleine orangefarbene Katze blickte zu ihr herauf.

    Als sie Rachel sah, wimmerte sie wieder. Die Katze war bis auf die Haut durchnässt, sie zitterte und wirkte völlig ausgehungert.
    »Um Himmels willen ...«, flüsterte Rachel. »Das ist Sam!«
    Die Katze war der, die sie als kleines Mädchen gehabt hatte, wie aus dem Gesicht geschnitten. Sie sah Sam so ähnlich, dass die Erinnerung Rachel Tränen in die Augen trieb. Sam hatte sie während ihrer Teenagertage und der Zeit auf der Highschool begleitet. Sie hatte Sam Geheimnisse erzählt, die sie niemals jemand anderem anvertraut hätte. Als ihre Mutter ihr geschrieben hatte, dass Sam im stolzen Alter von 18 Jahren gestorben war, hatte Rachel zwei Tage lang nur geweint.
    Sie bückte sich und streckte zögernd ihre Hand nach der Katze aus.
    Rachel hatte Angst, dass sie weglaufen könnte, aber kaum hatte sie sich gebückt, kam das Tier aus dem Gebüsch gekrochen, um Rachel zu begrüßen. Die Katze schüttelte sich das Wasser aus dem Fell, miaute und leckte Rachel die Hand.
    »Wo ist denn dein Besitzer«, fragte Rachel. Sie sah eine Frau, die die Treppe vor dem Gebäude herunterkam.
    »Entschuldigen Sie bitte, ist das Ihre Katze?«, fragte Rachel und zeigte auf das dürre kleine Ding.
    »Nein«, sagte die Frau schroff und schaute die Katze kaum an.
    »Erkennen Sie diese Katze?«, bohrte Rachel. »Wissen Sie, ob sie jemandem in diesem Haus gehört?«
    »Es würde mich sehr überraschen, wenn das so wäre«, antwortete die Frau. »Hier sind keine Haustiere erlaubt.« Sie ging weiter.
    Rachel drehte sich nach der Katze um. Sie trug kein Halsband und sah aus, als wäre sie tagelang nicht gefüttert worden.
    »Gehörst du jemandem hier in der Nähe?«, fragte Rachel die Katze.
    Als würde sie ihr antworten, sprang die Katze in ihre Arme und krabbelte in ihre Jacke. Sie schmiegte sich an sie, und Rachel konnte spüren, wie die Katze zitterte.

    »Du arme Katze, du musst frieren. Okay, Kätzchen, ich werde dich jetzt mit nach Hause nehmen, aber morgen fragen wir herum, um zu erfahren, ob du irgendjemandem gehörst. Wir müssen dir Katzenfutter kaufen und Katzenstreu und ein Katzenklo. Aber das ist alles nur vorübergehend«, erzählte sie der Katze.
    Die Katze zwinkerte sie mit ihren grünen Augen an. Sie wussten beide, dass die Katze morgen nirgendwohin ginge. Sie brauchte wirklich keine Katze, sagte sie noch in dem Moment zu sich selbst, als sie das Tier tiefer in ihre Jacke schob; dann ging sie zum Mini-Markt an der Ecke.
    Rachel erinnerte sich daran, wie schön es gewesen war, ihre Gefühle mit ihrer geliebten alten Katze zu teilen. Eine Katze wertete nicht. Eine Katze würde sie bedingungslos lieben. Eine Katze wäre

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