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Dunkler Engel

Dunkler Engel

Titel: Dunkler Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis , Lizz Weis
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Derek.
    »Das liegt am Schlafmangel«, erklärte sie Sampson, als sie die Katze in der Spüle in der Küche badete. »Man bekommt Halluzinationen, wenn man nicht geschlafen hat.«
    Sampson miaute und stupste ihre Hand mit seinem Kopf an, weil er von ihr gestreichelt werden wollte. Sie strich über sein nasses Fell.
    Dann nahm sie ihn hoch und schaute ihm in die grünen Augen.
    »Ich glaube, du weißt Dinge, die ich nicht weiß. Wie kann das sein?
    Ich wünschte, du könntest sprechen. Ich wünschte, du könntest mir erzählen, was mit Derek los ist. Wer ist er wirklich?«
    Derek. Stark und kraftvoll. Sie erinnerte sich daran, dass sie, als er sie in seinen starken Armen hielt, gedacht hatte, sie wolle für immer dort bleiben, sicher und beschützt. Er liebte sie. Sie wusste, dass er sie liebte. Und sie fing an zu glauben, dass sie ihn auch liebte.
    Zu schade, dass sie es vermasselt hatte. Sie vermasselte alles.
    Rachel griff nach dem Telefon und drückte eine Nummer in ihrem Kurzwahlverzeichnis.
    »Zanus«, sagte sie ruhig. »Ich werde diese Deals morgen abwickeln.«
    »Gutes Mädchen«, sagte er. »Ich wusste, dass du es dir noch einmal überlegen würdest.« »Da gehe ich jede Wette ein«, sagte sie, als sie auflegte.
    Derek eilte zur Fullerton-Street-Brücke, um mit William zu sprechen.
    Er ging im Kopf noch einmal durch, was er ihm sagen wollte. Das große Ganze hin oder her, der Himmel musste handeln, um nicht nur Rachel zu beschützen, sondern auch ihre Freunde. Er würde darauf bestehen. Entweder sie würden ihm zuhören, oder er würde einen Krawall veranstalten, der den Himmel erschütterte.
    Aber als er dort ankam, war William nicht da.

    »Hast du meinen Freund gesehen?«, fragte er einen Mann, der in der Nacht, in der sie ihn vor den Dämonen gerettet hatten, mit William zusammen war.
    »Der alte Kerl mit dem Hut? Ja. Ein Typ kam, um nach ihm zu suchen. Er sagte, dass jemand mit ihm sprechen wolle. Jemand mit Namen ... warten Sie ... Michael. Das war der Name.« Der Mann schüttelte seinen Kopf. »Der Kerl, der gekommen war, sah ziemlich verärgert aus. Wenn Sie mich fragen, Ihr Freund William steckt ganz schön in Schwierigkeiten.«
    Derek hielt sich bis lange nach Einbruch der Dämmerung in der Nähe der Brücke auf, aber William kam nicht zurück, und letzten Endes ging Derek, besorgt, Rachel so lange allein und unbewacht gelassen zu haben, niedergeschlagen wieder zurück auf seinen Posten.
    William steckte in Schwierigkeiten. Und Derek glaubte zu wissen, warum ...

ACHTZEHN
    Der nächste Tag war für Rachel die reine Hölle. Während der Nacht hatte sie sich an den Hoffnungsschimmer geklammert, dass Derek einen Weg finden würde, ihr zu helfen, aber nachdem sie nichts von ihm gehört hatte, war ihre letzte Hoffnung zerstört. Sie wusste, was sie zu tun hatte.
    Rachel konnte nicht riskieren, dass Zanus auch anderen Schaden zufügte. Sie würde diese Geschäfte für ihn abschließen, und dann würde sie mit den Konsequenzen leben müssen. Sie hätte wissen müssen, dass Zanus ein Schwindler war. Vielleicht hatte ein Teil von ihr es die ganze Zeit gewusst. Sie hatte sich in der Nacht, als sie mit ihm geschlafen hatte, benutzt und manipuliert gefühlt. Es war dumm von ihr gewesen, auf seine Schmeicheleien hereinzufallen.
    »Man kann einen ehrlichen Menschen nicht betrügen.« So heißt es unter Gaunern.
    Wenn sie ehrlich gewesen wäre, wäre sie von vorneherein nicht auf seine Vorschläge eingegangen. Sie hatte gewusst, dass das nicht richtig war, aber sie hatte sich von ihrem Ehrgeiz leiten lassen, was sie für die Wahrheit blind gemacht hatte. Jetzt verdiente sie, was auch immer ihr zustieß.
    Sie schloss die Transaktionen ab und benutzte dafür den Computer, wodurch sie anonym blieb. Als sie an diesem Abend im Begriff war, nach Hause zu gehen, brach im Börsensaal ein schreckliches Chaos aus. Stimmen kreischten, Makler stießen einander zur Seite, und es brachen regelrechte Kämpfe aus. Der Bloomberg-Reporter brüllte in dem Versuch, sich Gehör zu verschaffen, in sein Mikrofon. Angeblich hatte der Präsident der Vereinigten Staaten sich mit seinen Beratern zusammengesetzt. Die EU hatte eine Dringlichkeitssitzung einberufen. Die Welt steckte in der Krise, sie schwebte am Rande einer globalen ökonomischen Katastrophe.

    Rachel dachte, sie würde sich vor Schuldgefühlen verzehren, aber sie empfand gar nichts. Sie fühlte sich leer und ausgebrannt.
    »Sie brauchen mich morgen nicht abzuholen«, sagte

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