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Dunkler Fremder

Dunkler Fremder

Titel: Dunkler Fremder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Higgins
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und
daß er dir alles gestehen wolle. Ich ging zu ihm in seine Wohnung
mit der Ab sicht, ihm so viel Geld zu bieten, daß er den Mund
hielt, bis ich mir dich auf die eine oder andere Weise vom Hals
geschafft hatte.«
      »Und was hat dabei dann nicht geklappt?«
      Mit einem schiefen Grinsen antwortete Faulkner:
»Ich fand ihn betrunken in seiner Küche. Die Gelegenheit war
zu günstig, um sie mir entgehen zu lassen. Ich zerrte ihn zu dem
Gasofen und steckte seinen Kopf hinein.«
      »Und wie war das mit dem Abschiedsbrief?« fragte Shane.
      »Ja, das war das Tüpfelchen aufs I. Ich
ließ das zweite Blatt des Briefes, den er mir geschrieben hatte,
zurück. Das sah ganz nach einem Abschiedsbrief aus und belastete
dich sehr.«
      »Und wie war es mit all dem anderen?«
fragte Shane weiter. »Die Schritte, der Vorfall im Nebel, als ich
Laura in das Hotel gehen sah? Hast du auch hinter all dem
gesteckt?«
      »Den Klumpfuß hielt ich für einen
gelungenen Gag«, räumte Faulkner ein. »Es schien ja
doch so, als ob du von Colonel Li völlig besessen wärest, und
deshalb schien es nicht unbedingt notwendig zu sein, dich umzubringen.
Du würdest ohnehin sterben. Ich rechnete damit, daß du
verschwinden würdest, wenn es mir gelang, dich davon zu
überzeugen, daß du deinen Verstand verloren
hättest.«
      »Aber wie ist das in dem Hotel zugegangen, als Laura so plötzlich verschwand?«
      »Ich wollte nicht, daß sie zu mir in mein
Haus kam, weil du womöglich unerwartet hier auftauchen
konntest«, antwortete Faulkner. »Ich verabredete mich mit
ihr in diesem Hotel. Ich beobachtete sie vom Zimmerfenster aus, als sie
kam, und sah, daß du ihr folgtest. Ich rief beim Empfang unten an
und erklärte dem Portier genau, was er zu tun hätte. Ich
sagte ihm, ich hätte eine Affäre mit der Dame und du
wärst ein schnüffelnder Privatdetektiv, der sie im Auftrag
ihres Mannes beobachtet.«
      »Damit ist aber noch nicht erklärt, wie ich von dort mit ihr zu Hause telefonieren konnte.«
      Faulkner lachte amüsiert. »Aber sie war ja
gar nicht zu Hause. Der Portier hat doch für dich das
Gespräch vermittelt. Er hat dich einfach mit dem Apparat in dem
Zimmer verbunden, in dem sie sich mit mir getroffen hatte.«
      Alles paßte nahtlos zusammen, aber das Bild war
noch immer unvollständig. Lauernd fragte Shane: »Und wie war
das mit Jenny Green? Warum mußtest du sie umbringen?«
      Faulkner hob die Schultern. »Ist denn das nicht
offensichtlich? Ich wollte dich ein für allemal loshaben. Nachdem
du Steele in Hampton verlassen hattest, gelang es ihm, mich von einer
Telefonzelle an der Hauptstraße aus anzurufen. Er sagte mir,
daß du in den Klub wolltest, um dir diesen Umschlag zu holen, und
er sagte mir auch, was sich darin befand. Keine an ihn gerichteten
Briefe von Laura, wie sie dir gesagt hatte, sondern die Wahrheit
über meine Identität. Wenige Minuten später rief auch
Laura mich an, um mir das gleiche zu sagen. Sie sagte mir auch,
daß es ihr gelungen sei, dich bei sich zu Hause aufzuhalten. Sie
sagte mir, ich solle den Umschlag in meinen Besitz bringen, bevor du
ihn öffnen könntest.«
      Diese Enthüllung verletzte Shane nicht, sie
erfüllte ihn nur mit einer gewissen Trauer und etwas, das einem
tiefen Bedauern nahekam. Er schluckte schwer, als er langsam sagte:
»Ich verstehe.«
      Faulkner schüttelte den Kopf. »Nein,
Martin, das verstehst du bestimmt nicht. Ich wußte, daß
Laura von dir tief beeindruckt war, aber stärker als das war ihre
verzweifelte Entschlossenheit, daß die Wahrheit über mich
niemals offenbar werden durfte. Sie wußte, daß das für
meinen Vater tödlich sein würde.«
      »Das alles erklärt aber noch nicht, warum du Jenny umge
    bracht hast«, beharrte Shane.
      »Nachdem ich dich in der Nebengasse
niedergeschlagen hatte, wurde mir klar, daß du anschließend
in die Wohnung des Mädchens gehen würdest, und da sah ich
plötzlich den Weg vor mir, wie ich dich endgültig beiseite
schaffen konnte. Du warst jahrelang in einer geschlossenen Anstalt
gewesen, und verschiedene Personen wußten von deiner Wahnidee,
daß einer deiner Kameraden in Korea an dir zum Verräter
geworden sei. Du warst sogar von dem Richter während der
Untersuchung der Todesursache von Wilby öffentlich gerügt
worden. Ich brauchte doch nur vor dir in die Wohnung zu gelangen, das
Mädchen zum Schweigen zu bringen und dich unschädlich zu
machen, sobald du kamst.«
      »Aber du Mistkerl hast sie

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