Dunkler Highlander: Sie waren unendlich weit entfernt – aber ihre Liebe überwand alles (German Edition)
Tunnel gefunden. Ich bin gerannt – Ivan und Constanz waren hinter mir her –, dann fiel ich durch eine Tür. Sie ist hinter mir eingestürzt …
Sie brach ab, als Egans Angst zu ihr durchdrang. Bist du unverletzt?
Ich glaube schon. Aber es ist so dunkel.
Seine Stimme nahm wieder den Befehlston an. Egan, der Soldat, versuchte zu planen. Weißt du, in welche Richtung du gelaufen bist? Warst du in der Ross-Burg?
Ich weiß es nicht. Ich bin erst in dem Gemäuer wieder zu mir gekommen, und ich bin eine Treppe in einer Ecke hinuntergelaufen.
Ich lasse Adam holen. Er wird jeden Winkel der Burg kennen, auch wenn er schon lange nicht mehr dort lebt.
Und dann wurde es still. Die Stimme verschwand aus ihrem Kopf. Vielleicht gab er gerade den Befehl, Adam herholen zu lassen. Dennoch übermannte sie eine schreckliche Furcht.
Egan, verlass mich nicht!
Ich bin hier, Mädchen! Ich verlasse dich nie!
Ich liebe dich!
Ich liebe dich auch, Mädchen! Bevor sie sich an diese wundervollen Worte klammern konnte, fuhr er fort: Kannst du mir etwas darüber sagen, wo du bist? Ist es eine Höhle, ein Raum, eine Vertiefung, ein Tunnel?
Ich weiß es nicht. Ich kann nichts sehen. Aber es ist warm und riecht ein bisschen wie in einem Bad.
Bad?
Diese Silbe durchfuhr sie wie ein Peitschenknall, und Zarabeth fühlte, wie er freudig triumphierte. Er rief so laut in ihrem Kopf, dass sie glaubte, es würde durch den ganzen Raum hallen. Ich wusste doch, dass es eine verdammte heiße Quelle unter dem Dunmarran-Kreis gibt. Ich habe dich gefunden, Mädchen!
Ah, gut! Sie lachte zittrig. Beeil dich! Und verlass mich bitte nicht wieder!
Nein, Mädchen , antwortete seine Stimme, und mit ihr drang seine Liebe zu ihr: Das werde ich nie!
Das Erste, was Zarabeth sah, als Mondlicht durch das Dach ihres Gefängnisses schien, waren Pfoten – riesige Füße mit Krallen, die schneller als jeder Spaten die Erde weggruben.
»Valentin!«, rief sie.
Einen Moment später erschien das Gesicht des großen Wolfes in der Öffnung. Seine Augen strahlten. Dann verschwand der Wolfskopf, und Egan MacDonald blickte sie an. »Zarabeth, mein Mädchen«, rief er.
Zarabeths Kehle war wie zugeschnürt. Sie konnte nichts sagen. Ich wusste, dass du kommen würdest.
Zu ihrer Freude konnte sie immer noch seine Gedanken hören. Ach ja? Du klangst aber ganz schön ängstlich für ein Mädchen, das fest glaubt, dass ich es retten würde.
Natürlich hatte ich Angst! Hol mich endlich hier heraus!
Wir kommen, Liebes!
Dann war er wieder fort, doch die Verbindung zu ihm blieb. Zarabeth brauchte nicht in Worten zu denken. Sie ließ sich einfach von dem Gefühl seiner Nähe einhüllen.
Es schien so natürlich, ihn nur mit ihren Gedanken zu berühren. Als Kind hatte sie das mit ihrem Vater machen können, auch wenn er nichts davon gemerkt hatte. Egan reagierte, indem er ihre Gedanken ebenso sanft streichelte wie sonst ihre Haut. Er tat es voller Staunen, als wäre es neu für ihn.
Sie fragte sich, was aus Ivan und Constanz geworden war, doch sie fühlte, dass Egan es nicht wusste. Etwas abseits wartete sie, bis die Männer, die inzwischen bei Egan angekommen waren, einen Schacht zu ihr gegraben hatten. Auch ihren Vater spürte sie, seine Erleichterung und Freude sowie die Sorge, dass der Tunnel um sie herum einstürzen könnte. Valentins Gegenwart jedoch konnte sie nicht mehr fühlen. Wahrscheinlich hatte er wieder Schutz in der Dunkelheit gesucht. Sie hoffte, dass es ihm gutging.
Die alten Mauern hielten stand, und im einfallenden Mondlicht erkannte Zarabeth klobige Deckenbalken und geschnitzte Bögen, die uralt aussahen. Das Gewölbe führte den Tunnel hinunter zu einer anderen großen dunklen Öffnung, die alles Licht schluckte.
An einem Seil wurde eine Laterne heruntergelassen, deren warmes Leuchten eine Wohltat war. Als Nächstes hangelte Egan sich herunter, bis er eine Armlänge über dem Boden schwebte, und ließ sich fallen, wobei sein Kilt ein wenig aufflog. Er trug ein langes Schwert an seiner Seite.
Zarabeth warf sich ihm in die Arme, und Egan drückte sie so fest an sich, dass sie kaum noch Luft bekam. Dann umfasste er ihr Gesicht mit beiden Händen und küsste sie. Ihm schien es vollkommen gleichgültig zu sein, wie schmutzig sie war; er küsste ihre Lippen, ihr Gesicht, ihr Haar.
Über ihnen riefen Männer, auch Zarabeths Vater, nach ihnen. Sie strich sich das Haar aus dem tränennassen Gesicht und antwortete ihnen, dass es ihr gutginge. Die Erleichterung
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