Dunkler Lord - Der Aufstieg des Darth Vader
geben, mehr Macht zu erlangen und Euer Verstehen zu erweitern. Mit der Zeit wird sieh auf diese Weise die Leere wieder füllen, die durch Eure Entscheidungen und Taten entstand. Nun seid Ihr mit dem Orden der Sith verheiratet und braucht keine andere Gefährtin mehr als die Dunkle Seite der Macht...«
Diese Bemerkung rührte etwas in Vader an. aber er konnte die Gefühle, die ihn erfüllten, nicht ganz begreifen: eine Mischung aus Zorn und Enttäuschung, aus Trauer und Bedauern.
Die Ereignisse von Anakin Skywalkers Leben hätten ein ganzes Leben zurückliegen oder einem anderen Menschen, zugestoßen sein können, und dennoch gab es einen Rest von Anakin, der Vader weiterhin quälte, wie die Phantomschmerzen von seiner fehlenden Hand.
»Ich habe gehört«, sagte Palpatine. »dass eine Gruppe von Klonsoldaten auf Murkhana sich bewusst geweigert hat, Befehl Sechsundsechzig auszuführen.«
Vader packte das Lichtschwert fester. »Das wusste ich nicht, Meister.«
Er wusste. dass Befehl Sechsundsechzig den Klonen nicht von den Kaminoanern eingegeben worden war. als sie sie züchteten. Aber die Soldaten - besonders die Offiziere - waren allesamt auf unerschütterliche Loyalität gegenüber dem Obersten Kanzler in seiner Position als Oberbefehlshaber der Groben Armee der Republik programmiert. Als die Jedi daher ihre aufrührerischen Pläne enthüllten, waren sie zu einer Gefahr für Palpatine geworden, und er hatte sie zum Tode verurteilt.
Auf unzähligen Planeten war Befehl Sechsundsechzig ohne Pannen ausgeführt worden - auf Mygeeto, Saleucami, Felucia und vielen anderen. Tausende von Jedi waren überrascht und von den gleichen Soldaten getötet worden, die seit drei Jahren unter ihrem Befehl gestanden hatten. Ein paar Jedi waren dem Tod durch ihre überlegenen Fähigkeiten oder schlicht zufällig entkommen. Aber auf Murkhana war offenbar etwas Einzigartiges geschehen - etwas, das dem Imperium gefährlicher werden konnte als ein paar überlebende Jedi.
»Was war der Grund für diese Befehlsverweigerung. Meister?«, fragte Vader.
»Ansteckung!«, höhnte Palpatine, »Ansteckung durch jahrelanges Kämpfen Seite an Seite mit den Jedi. Klon oder nicht, Programmierung kann nicht alles leisten. Früher oder später wird selbst der einfachste Klonsoldat zur Summe seiner Erfahrungen.«
Lichtjahre entfernt in seinem Studierzimmer beugte sich Palpatine auf die Garn des Holosenders zu.
»Aber Ihr werdet ihnen zeigen, wie gefährlich unabhängiges Denken ist, Lord Vader, und die Weigerung, Befehle auszuführen.«
»Damit sie Euch gehorchen, Meister.«
»Damit sie uns gehorchen, mein Schüler. Vergesst das nicht.«
»Ja, Meister.« Vader hielt absichtlich einen Moment inne. »Es ist also möglich, dass einige Jedi überlebt haben?«
Palpatine setzte eine ausgesprochen verärgerte Miene auf. »Ich mache mir keine Sorgen wegen Eurer erbärmlichen ehemaligen Freunde, Lord Vader. Ich will, dass diese Klonsoldaten bestraft werden, damit alle für den Rest ihres verkürzten Lebens nicht vergessen, wem sie wirklich dienen.« Er zog den Kopf noch weiter in die Kapuze seines Umhangs zurück und sagte mit einer Stimme, der sein gewaltiger Zorn deutlich anzumerken war; »Es ist Zeit, dass man Euch in meinem Namen handeln sieht. Ich überlasse es Euch, das Notwendige zu unternehmen, damit die Klone verstehen, was ich meine.«
»Und die geflohenen Jedi. Meister?«
Palpatine schwieg einen Moment, als wollte er seine Worte besonders sorgfältig wählen. »Die geflohenen Jedi... ja. Ihr könnt alle töten, denen Ihr im Verlauf Eurer Mission begegnet.«
10.
Vader erhob sich erst, als das Holobild des Imperators vollkommen verschwunden war. Dann stand er einen Augenblick lang da, den Kopf gesenkt. Schließlich drehte er sich um und ging zu der Luke, die sich zum Bereitschaftsraum der Exactor öffnete.
Für den größten Teil der Galaxis war der Jedi-Ritter Anakin Skywalker - der Vorzeige-Jedi dieses Kriegs, der »Held ohne Angst«, der Auserwählte - ein weiteres Opfer des Angriffs auf den Jedi-Tempel auf Coruscant geworden.
Und bis zu einem gewissen Grad stimmte das sogar.
Anakin ist tot, sagte sich Vader.
Und dennoch, wären die Ereignisse auf Mustafar nicht gewesen, dann würde Anakin jetzt auf dem Thron von Coruscant sitzen, seine Frau an seiner Seite, ihr Kind in ihren Armen. Stattdessen hätte Palpatines Plan nicht makelloser funktionieren können. Er hatte alles bekommen: den Krieg, die Republik, die Treue desjenigen
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