Dunkler Lord - Der Aufstieg des Darth Vader
Shryne hatte Leute wie sie schon öfter gesehen, besonders in jenen abgelegenen Systemen, die sich mit Graf Dooku zusammengetan hatten, bevor die Separatistenbewegung zur Konföderation Unabhängiger Systeme geworden war. Schon aus ihrem Aussehen schloss er, dass es ihnen an der Disziplin der Schiffsbesatzungen fehlte, die zur Schwarzen Sonne oder den Hutt-Syndikaten gehörten, obwohl Brudi erwähnt hatte, dass die Drunk Dancer hin und wieder Aufträge dieser und anderer Verbrecherkartelle entgegennahm.
Die Besatzungsangehörigen kamen offenbar von einem Dutzend Planeten und waren ein bunt zusammengewürfelter Haufen freier Schmuggler, die sich keinem Sternsystem und keinem politischen Gebilde zugehörig fühlten. Entschlossen, ihre Autonomie zu bewahren, hatten sie rasch gelernt, dass Schmuggler nicht reich wurden, wenn sie für andere arbeiteten.
Shryne und Starstone wurden dem Ersten Maat der Drunk Dancer, Skeck Draggle, vorgestellt, und dem Sicherheitschef des Schiffs. Archyr Beil. Beide waren Humanoide und so schlaksig wie Brudi Gayn, mit sechsfingrigen Händen und ernsten Mienen, die ihre freundliche Haltung Lügen strafte.
Im Hauptkabinenraum begegneten die Jedi Filli Bitters, einem flachshaarigen menschlichen Hacker, der sofort Interesse an Starstone zeigte, und der Kommunikationsspezialistin der Drunk Dancer, Eyl Dix, auf deren haarlosem dunklen Kopf es zusätzlich zu spitzen Ohren auch noch zwei gebogene Fühler gab.
Schon bald hatten sich alle, ein paar neugierige Droiden eingeschlossen, in der Hauptkabine versammelt, um Shrynes und Starstones Geschichte ihrer waghalsigen Flucht von Murkhana zu hören. Die Tatsache, dass niemand die Jagd auf die Jedi erwähnte, machte Shryne nervös, aber nicht nervös genug, um den Punkt weiter zu verfolgen - zumindest nicht, eher er genauer wusste, wie die Schmuggler ihn und Starstone einschätzten.
»Cash hat uns gebeten, Euch nach Mossak zu bringen«, sagte Skeck Draggle, nachdem die Jedi alle mit den Einzelheiten über den gefährlichen Flug unterhalten hatten. »Mossak liegt auf der anderen Seite von Felucia, und von dort aus kann man leicht in den Tingel-Arm springen, oder an jeden anderen Ort entlang der Perlemianischen Handelsroute.« Er sah Shryne direkt an. »Wir, äh, arbeiten normalerweise nicht umsonst. Aber da es Cash war, der uns darum gebeten hat. und wir, äh, wissen, was Ihr durchgemacht habt, werden wir die Kosten für den Flug selbst tragen.«
»Dafür sind wir sehr dankbar«, sagte Shryne, aber er spürte, dass der Mann mit den scharfen Zügen etwas nicht ausgesprochen hatte.
»Hat der Twi'lek Euch neue Identichips besorgt?«, fragte Archyr in offenbar echter Sorge.
Shryne nickte. »Sie haben genügt, um die Leute von der Raumverkehrskontrolle auf Murkhana zu täuschen.«
»Dann werdet Ihr damit auch auf Mossak durchkommen«, sagte der schlaksige Sicherheitschef. »Ihr solltet nicht allzu viel Schwierigkeiten haben, Arbeit zu finden, wenn es das ist, was ihr vorhabt.« Archyr sah Shryne an. »Habt Ihr irgendwo Kontaktpersonen, denen Ihr vertrauen könnt?«
Shryne zog die Brauen hoch. »Gute Frage.«
Als die Besatzungsmitglieder sich schließlich anderen Themen zuwandten, rückte Starstone näher zu Shryne. »Was genau haben wir vor, Mei...«
Shrynes erhobener Finger ließ sie mitten im Satz innehalten. »Kein Orden, keine Ränge.«
Sie passte sich seinem leisen Tonfall an. »Ihr sagtet, Ihr glaubt, dass vielleicht andere Jedi überlebt haben. Es ist unsere Pflicht, sie zu finden.«
»Unsere Pflicht?«
»Gegenüber uns selbst. Und der Macht.« Shryne holte tief Luft. »Und wie, denkst du, sollen wir das machen?«
Sie biss sich auf die Unterlippen, während sie darüber nachdachte, dann sah sie ihn wieder an. »Wir haben Meisterin Chataks Standortmelder. Wenn wir ihn in die Kommunikationseinrichtungen der Drunk Dancer schalteten, wären wir imstande, auf kodierten Frequenzen einen NeunDreizehn-Kode zu senden.«
Shryne musste gegen seinen Willen lachen. »Das könnte sogar funktionieren.« Er warf einen Blick auf die Besatzungsmitglieder. »Ich würde mir trotzdem an deiner Stelle keine allzu großen Hoffnungen machen.«
Sie erwiderte das Lächeln. »Aber Ihr seid nicht an meiner Stelle.«
Als Shryne sich wieder der Besatzung zuwandte, sah er, dass Skeck ihn anschaute. »Eurer Plan hat offenbar versagt«, sagte der.
»Und welcher Plan sollte das sein?«
Skeck warf einen Blick zu seinen Kameraden, bevor er antwortete. »Palpatine zu
Weitere Kostenlose Bücher