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Dunkler Rausch der Sinne

Dunkler Rausch der Sinne

Titel: Dunkler Rausch der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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können wir alles durchstehen.
Ich kann nie mehr ohne dich sein. Du bist die Luft, die ich atme. Du bist in
meiner Seele, in meinem Herzen. Schau in meine Erinnerungen und sieh selbst,
wie leer und endlos mein Leben ohne dich war. Du wärst nie auf so einen
Gedanken gekommen, wenn du gewusst hättest, wie sehr ich dich brauche. Ich
kann nicht wieder allein sein.«
    »Ich
wusste nicht, was ich tat«, murmelte sie.
    Er glaubte ihr. Sie war so durcheinander, so verzweifelt gewesen, dass
sie blindlings und ohne nachzudenken losgelaufen war. Nicht einen Moment lang
hatte sie daran gedacht, das zu zerstören, was sie geworden war. Ihre Gedanken
hatten einzig und allein um die Tragödie der heutigen Nacht gekreist.
    Lucian stellte fest, dass er wieder richtig atmen konnte, und so zwang
er Luft in seine Lungen und ließ sein Herz von neuem schlagen. »Du wirst so
etwas nie wieder tun.« Seine Hüften bewegten sich in einem ebenso wilden
Rhythmus wie der Sturm.
    Jaxons Tränen versiegten, als Feuerstöße durch ihren und Lucians Körper
jagten. Die Flammen schlugen immer höher, bis sie den Himmel streiften, die
Wolken über ihnen, sodass die gezackten Blitze mit ihnen tanzten, durch sie
hindurchfuhren. Sie hörte, wie sich ihre Schreie mit seinen vermischten, als
sie gemeinsam den Höhepunkt erreichten, aneinander geklammert wie zwei
verängstigte Kinder.
    Jaxon schmiegte sich an ihn, so eng wie möglich, um Trost zu finden.
Sie konnte die Tränenflut ebenso wenig unterdrücken, wie sie dem Feuersturm an
Verlangen hatte standhalten können, der sie beide mitgerissen hatte. Sie
fühlte, wie sein Körper erschauerte und seine Arme sich noch fester um sie
schlössen. Sie spürte die Tränen in seinem Inneren, die qualvolle Furcht, das
wachsende Entsetzen, als ihm bewusst wurde, was sie beinahe getan hätte.
    Dann war es Jaxon, die Lucian Trost gab, indem sie sein Gesicht in
beide Hände nahm und es mit Küssen übersäte. »Ich wollte es nicht tun, Lucian.
Es hatte nichts mit dir oder dem, was ich bin, zu tun. Ich habe überhaupt nicht
nachgedacht. Es hatte nichts mit uns beiden zu tun. Ich konnte einfach den Gedanken
nicht ertragen, so vielen Menschen den Tod gebracht zu haben.«
    »Jaxon, Jaxon«, sagte er leise. »Was mache ich nur mit dir? Und wie oft
muss ich dich daran erinnern, dass nicht du für diese Tode verantwortlich bist?
Du handelst ungestüm, ohne zu überlegen. Du wolltest ein so wichtiges und
wunderbares Leben wegwerfen, obwohl du bei dem Sprung von der Klippe nicht
einmal gestorben wärst.«
    Sie
blinzelte. »Was meinst du damit?«
    »Wenn ich dich nicht aufgefangen oder dich auf andere Weise zurückgehalten
hätte und du tatsächlich auf dem Boden aufgeschlagen wärst, hättest du schwere
innere Verletzungen und Knochenbrüche davongetragen, aber dein Körper würde
deinen Tod ebenso wenig zulassen, wie es mein Körper tut. Unsere Leute erleiden
oft eigentlich tödliche Verletzungen, aber die Erde heilt uns schnell.«
    Sie presste ihr Gesicht an seine Brust, wollte nicht mehr darüber
hören. Es war schwielig, die Informationen zu verarbeiten, die er ihr gab,
wenn in ihrem Inneren völliges Chaos herrschte. Erst jetzt wurde ihr bewusst,
dass ihre Haut trotz der düsteren Gewitterwolken, die sie umgaben und die
Strahlen der aufgehenden Sonne abhielten, zu prickeln begann. Und das Brennen
in ihren Augen wurde von Sekunde zu Sekunde stärker. Sie legte eine Hand über
ihre Augen, als Lucian sie behutsam absetzte. Es war ein Gefühl, als würden
sie tausend Nadeln stechen. Sie biss sich fest auf die Unterlippe und vergrub
ihr Gesicht wieder an seiner Brust. »Lucian, diese Sache mit dem Höllentempo,
die du so gern machst ... Jetzt wäre genau der richtige Zeitpunkt dafür.«
    Auch Lucian spürte trotz der dunklen Wolken am Himmel die Wirkung der
Sonne. Er nahm Jaxon in die Arme und bewegte sich mit so enormer
Geschwindigkeit, dass der Raum ringsum zu wirbeln begann und der Regen nur noch
ins Leere peitschte. Lucian betrat das Haus über den Balkon im ersten Stock und
hielt Jaxon in seinen Armen, bis er zu seiner unterirdischen Kammer geglitten
war, wo kein Sonnenstrahl sie erreichen konnte. Erst jetzt ließ er zu, dass
sich das Unwetter allmählich verzog
    »Was sollen wir tun?«, fragte Jaxon. »Wie können wir dieses sinnlose
Töten beenden?« Sie schaute sich suchend nach einem Morgenmantel um.
    Lucian, der ihre Gedanken mühelos erriet, reichte ihr einen, griff ihn
sich einfach aus der Luft, während Jaxon

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