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Dunkler Rausch der Sinne

Dunkler Rausch der Sinne

Titel: Dunkler Rausch der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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dir.«
In der Enge des Wagens, während seine Hand auf ihrer ruhte, war es sehr schwer,
an etwas anderes als Lucian zu denken. »Ich bin Polizistin. Diese Männer sind
meine Partner. Wir geben einander Rückendeckung. So lebe ich, und nur so können
wir alle überleben.« Obwohl es nicht in ihrer Absicht lag, schien sie sich zu
rechtfertigen.
    »Wusste ich doch, dass es einen Grund gibt, warum ich nicht will, dass
du deinen Beruf noch länger ausübst«, sagte Lucian, ohne eine Miene zu verziehen.
Er beugte sich zu ihr vor und hob mit seiner Hand ihr Kinn. »Ich sehe es nicht
gern, wenn du dich in Gefahr begibst. Es ist mehr, als mein Herz ertragen
kann. Wenn dazu noch dein Kummer und die Schuldgefühle kommen, die du dir
aufbürdest, weiß mein Herz, was für ein Gefühl es ist, wenn es bricht. Und wenn
ein anderer Mann, ob Mensch oder nicht, dich voller Verlangen ansieht und dann
noch seine Hände auf dich legt, wünsche ich mir, ich könnte ein paar Minuten
lang meine Selbstbeherrschung verlieren.«
    Jaxon musste über seine ehrliche Antwort lächeln. »Hast du Tom dazu
gebracht, mich als verrunzelte alte Schachtel zu sehen?«
    »Es war eine Versuchung.« Seine Hand wanderte zu ihrem Nacken und
spielte mit ein paar weichen Haarsträhnen. »Ich hatte den animalischen Trieb,
ihn davon abzuhalten, dir schöne Augen zu machen.«
    Sie musterte ihn argwöhnisch. »Ich glaube, ich möchte lieber nicht
wissen, wie du das angestellt hast.«
    Ein langsames Lächeln erwärmte das schwarze Eis seiner Augen.
»Allmählich kennst du mich.«
    »Danke, dass du Barry gerettet hast. Nach allem, was ich sehen konnte,
muss sein Zustand ziemlich kritisch gewesen sein. Es war bestimmt sehr
schwierig, den Ghoul dort zu vernichten, mir zu helfen und gleichzeitig Barry
zu versorgen.« Sie konnte seine Erschöpfung spüren. Sie zeigte sich nicht in
seinem Gesicht, aber in seinem Inneren war sie vorhanden. Lucian war sehr müde.
Er hatte in dieser Nacht ungeheure Energien verbraucht. Selbst jemand, der so
mächtig wie Lucian war, konnte ermüden.
    Auch sie verspürte Müdigkeit, aber sie äußerte sich eher in Kummer und
Traurigkeit. Den Verlust all dieser Menschen, die sie gekannt und gern gehabt
hatte, zu verkraften, überstieg beinahe ihre Kräfte. Erst jetzt erfasste sie
das Ausmaß all dessen, was passiert war, und sie bekam kaum noch Luft. »Wenn
der Mann in den Wohnungen nicht Drake war und der auf dem Revier auch nicht,
wer waren sie dann und woher wussten sie so genau, was Drake mit seinen Opfern
macht? Woher wussten sie überhaupt, wen sie töten sollten? Und warum wollten
sie diese Menschen töten, Lucian?«
    »Darauf gibt es nur eine Antwort, mein Engel.« Lucians Stimme war so
ausdruckslos, dass Jaxon ihn nervös anstarrte. »An dieser Sache muss ein Vampir
beteiligt gewesen sein, ein Meistervampir, einer von jenen aus alter Zeit. Ein
solches Geschöpf ist zu diesen Dingen fähig.«
    »Und dieser Vampir hat Drake, meinst du? Er ist tot?« Ihre Stimme klang
beinahe hoffnungsvoll.
    Lucian schüttelte den Kopf. »Ich halte es eher für wahrscheinlich,
dass Drake immer noch irgendwo da draußen ist und sich den Kopf über diese
Verbrechen zerbricht. Der Vampir hat deine Gedanken gelesen und einige Details
herausgepickt. Deshalb wusstest du, dass etwas nicht stimmt. Die Details
stimmten nicht ganz mit Drake überein. Der Vampir hat Ghoule geschaffen und sie
mit der Anweisung losgeschickt, jeden zu töten, der freundliche Erinnerungen an
dich hat.«
    Jaxons Finger schlangen sich ineinander, und ihr wurde schlecht.
»Warum? Was wollte er damit bezwecken?«
    Lucians dunkler Blick wanderte über sie, rätselhaft, düster, besitzergreifend.
»Genau das, was er erreicht hat. Schmerz. Vampire genießen die Schmerzen
anderer. Er muss dich irgendwo draußen, abseits des geschützten Grundstücks
erwischt und deine Erinnerungen gelesen haben. Er hätte seine Ausstrahlung von
Macht nicht vor mir verbergen können, wenn ich in der Nähe gewesen wäre.«
    Jaxon fühlte sich, als hätte er ihr einen Schlag in die Magengrube
versetzt. Das Gefühl war so echt, dass sie vornüber sackte und ihren Kopf auf
eine Hand stützte. »Ich habe das also ausgelöst! Nur dadurch, dass ich aus dem
Haus gegangen bin, ist all das passiert. Daraufläuft es im Grunde doch hinaus,
oder?«
    Lucian legte einen Arm um ihre schmalen Schultern. Der Schmerz, der von
ihr ausging, berührte ihn so stark, dass er sich fast genauso elend fühlte wie
sie. »Natürlich nicht,

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