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Dunkler Rausch der Sinne

Dunkler Rausch der Sinne

Titel: Dunkler Rausch der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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verstauchen. »Wo ist meine
Kleidung?«, stieß sie zwischen den Zähnen hervor.
    »Deine übliche weibliche Gewandung?« Als sie sich hartnäckig weigerte,
ihn anzuschauen, zuckte Lucian beiläufig die Achseln. »Deine Kleidung ist in
deinem Geist. Suche und du wirst finden.« Ungerührt schwebte er aus der
Vertiefung in der Erde. Das Loch war über zwei Meter tief. Jaxon konnte
unmöglich von selbst herauskommen.
    Wollen wir wetten? Jaxon sprang wütend auf und
untersuchte die Wände ihres Grabes. Denn das war es für sie, ein
    Grab. Sie fluchte innerlich
mehrmals und bedachte Lucian mit jedem Schimpfwort, das ihr einfiel, während
sie rastlos hin und her lief. Diese Wände konnte man nicht hinaufklettern.
    Brauchst du Hilfe? Es klang so spöttisch, dass es
sie rasend machte.
    »Nie im Leben! Lieber bleibe ich hier unten bei den Würmern, ehe ich
dich um Hilfe bitte!«, gab sie hitzig zurück.
    Lucian machte eine Handbewegung und war sofort mit schwarzen Jeans und
einem schwarzen T-Shirt bekleidet. Sein langes Haar fiel offen herab und
schimmerte in der Dunkelheit wie der Flügel eines Raben. Plötzlich fiel Jaxon
auf, dass sie genauso gut sehen konnte, als ob die Sonne tief unter der Erde
schiene.
    Sie schob trotzig das Kinn vor. Was er konnte, konnte sie auch. Alles,
was sie tun musste, war, daran zu denken, angezogen zu sein. Sie schloss die
Augen, um alles andere abzublocken. Es dauerte einen Moment, ehe sie die Furcht
vor Spinnen und anderen Kriechtieren aus ihren Gedanken verbannen und sich ein
Bild dessen, was sie anziehen wollte, machen konnte. Spitzenunterwäsche, die
bequeme Art, ihre Lieblingssorte. Schmal geschnittene Blue Jeans und ein
dünnes T-Shirt aus gerippter Baumwolle, schwarz, damit es ihrer Stimmung
entsprach. Als sie die Augen aufmachte, stellte sie zu ihrer Überraschung fest,
dass sie es geschafft hatte. Sie war vollständig bekleidet, bis auf die Schuhe.
An Schuhe hatte sie nicht gedacht.
    Jaxon musste den Anflug eines Lächelns unterdrücken. Es war
erstaunlich, etwas so Unglaubliches fertigzubringen. Als Nächstes dachte sie an
Sauberkeit, von Haaren, Zähnen, ihrem ganzen Körper, und sorgte dafür, dass sie
so sauber und frisch gewaschen war, als hätte sie eine ganze Weile unter der
Dusche gestanden. Dann begann sie die grabähnliche Vertiefung näher zu
untersuchen.
    Von oben konnte sie Herzschläge hören, das Geräusch von Schritten, als
sich die Eindringlinge durch das Haus bewegten. Sie hörte die Luft, die in ihre
Lungen kam und wieder entwich. Als sie zu Lucian aufblickte, grinste er sie
spöttisch an. »Ich komme wieder, um dir hier herauszuhelfen, nachdem ich mich
um unsere Gäste gekümmert habe.«
    Er drehte sich tatsächlich um und schlenderte davon. Einen Moment lang
stockte ihr der Atem. Beinahe hätte sie ihm nachgerufen, dass er zurückkommen
solle, aber ihr Stolz ließ es nicht zu. Sie hatte keine Angst vor Spinnen.
Nicht wirklich. Ihre Ohren fingen ein leises Scharren in der Nähe auf. Es war
zu nahe. Okay. Ratten. Hier sind Ratten, Lucian. Mit Ratten komme ich nicht
klar.
    Ich bin sicher, du kommst zurecht,
bis ich wieder da bin. Er klang ziemlich selbstgefällig. Auf jeden
Fall ist es mir lieber, wenn du da unten in Sicherheit bist. Dann kannst du
wenigstens nicht versuchen, auf jemanden zu schießen. Sollten Ratten auftauchen,
kannst du dich ja mit ihnen unterhalten.
    Wahrscheinlich sind es Verwandte von dir, gab sie böse zurück. Die
Hände in die Hüften gestemmt, drehte sie sich zweimal im Kreis und versuchte
sich etwas einfallen zu lassen, um allein hier rauszukommen. Sie würde es
schaffen, und sie würde jemanden erschießen, vorzugsweise Lucian. Wie hatte er
das gemacht? Wie schaffte er es, einfach durch die Luft zu schweben? Musste
sie es sich nur vorstellen? Sie versuchte es, aber nichts passierte. Sie nahm
zweimal kurz Anlauf. Immer noch nichts.
    Lucians Lachen streifte ihr
Denken wie Schmetterlingsflügel. Ob sie ihn wohl erwürgen konnte? Wenn sie
sich auf den Gedanken konzentrierte, ihm den Hals umzudrehen, würde es
funktionieren? Sie wusste genau, wo er war. In der Küche. Er bewegte sich so
lautlos, dass nicht ein einziger Schritt zu hören war, und doch wusste sie, wo
er sich befand. Wenn er atmete, atmete sie auch. Wie war das möglich? Warum
brauchte sie ihn plötzlich so sehr, brauchte es, seinen Geist in ihrem zu
spüren, nur um atmen zu können?
    Sie stand einen Moment lang ganz still, um abzuwarten, was Lucian als
Nächstes tun würde. Sie

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