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Dunkler Rausch der Sinne

Dunkler Rausch der Sinne

Titel: Dunkler Rausch der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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jeder Entfernung mühelos kontrollieren. Er
würde sofort wissen, ob ihre Auftraggeber tot waren oder ob ein anderer Killer
auf Jaxon angesetzt worden war.
    Lucian begleitete die Männer zur Tür und sah ihnen nach. Er war fest in
ihrem Denken verankert. Sie würden sich ausschließlich an seine Befehle
erinnern. Seine Anweisungen würden für sie oberste Priorität haben und alles
andere überlagern.
    Er drehte sich um, als er
spürte, dass Jaxon näher kam. Sie hatte sich immer leichtfüßig bewegt, aber
jetzt, mit seinem Blut in ihren Adern, war sie so lautlos wie eine geborene
Karpatiane- lin. Sie trug ein großes Tablett mit vier Tassen Kaffee darauf. Sie
war so klein, dass das Tablett viel zu schwer für sie schien. Er nahm es ihr
ab. »Was soll denn das?«
    »Das weißt du ganz genau. Ich wollte ihre Fingerabdrücke bekommen. Aber
du hast sie eiligst hier weggeschafft, als dir klar wurde, dass ich dir diese
lächerliche Geschichte nicht abkaufe. Wenn du mir etwas vormachen willst,
Lucian, musst du dir schon etwas Besseres einfallen lassen.«
    Er grinste ohne eine Spur von Reue. »Ich habe keine Unwahrheit gesagt.«
    »Nein, du hast ihnen das Lügen überlassen und sogar so getan, als
würdest du diesen Quatsch glauben.«
    »Du wolltest doch hoffentlich nicht auch einen Kaffee trinken?«
    »Ich
wollte natürlich nicht unhöflich sein.«
    »Du kannst dieses Zeug nicht trinken. Jaxon, du bist kein Mensch mehr.
Dein Körper würde es abstoßen. Du kannst so etwas nicht machen.«
    »Ich habe mir gedacht, dass mir davon schlecht werden würde. Aber du
hast schon etwas zu dir genommen, oder?«
    Woher wusste sie das ? Lucian entzog sich dem Blick ihrer großen
braunen Augen und glitt in die Küche zurück. Sie lernte viel zu schnell. Sie
war noch nicht soweit. Er wollte sie behutsam und sanft in seine Welt
einführen. Sie steckte ohnehin schon bis zum Hals in Gewalt und Tod. Es war
nicht nötig, dass ihr Eintritt in die Lebensweise der Karpatianer sich so
schlimm gestaltete. Die meisten seines Volkes führten ein ruhiges, arbeitsames
Leben.
    Jaxon bewegte sich mühelos in seinem Geist und pickte aufs Geratewohl
Erinnerungen heraus. Dafür war er nicht bereit. Es gab schreckliche Dinge in
seiner Vergangenheit. Wie konnte ein Mensch der Gegenwart auch nur annähernd
begreifen, wie es in jenen furchtbaren Zeiten gewesen war? Überall Feinde, Blut
und Tod und Seuchen, Frauen und Kinder, die ermordet wurden. Wie konnte Jaxon
die Verkommenheit eines echten Vampirs erfassen, das Böse, das er Menschen
zuzufügen imstande war? Die Bedrohung, die die Untoten für die karpatiani sche
Spezies darstellten?
    Genauso, wie ich alles andere sehe. Aus deiner
Erinnerung. Ihre
Stimme war leise und schön, fast liebevoll und sehr zärtlich. Ihm blieb beinahe
das Herz stehen, und der Atem stockte ihm.
    »Du darfst weder Kaffee trinken noch menschliche Nahrung zu dir nehmen.
Deine Umwandlung liegt noch nicht lange zurück, und dein Körper würde sich
nicht einfach davon befreien. Stattdessen würdest du schreckliche Schmerzen
ausstehen.« Und das konnte er nicht zulassen. Es war schwer genug, sie unter
Dingen leiden zu sehen, die sich seinem Zugriff entzogen.
    Jaxon sah zu, wie er das Tablett abstellte. »Und jetzt erzähl mir, was
ich eigentlich nicht wissen soll. Wer waren diese Männer, und warum sind sie
hergekommen?«
    Lucian goss den Inhalt der Tassen in den Abfluss und spülte sie aus.
»Ist das wirklich wichtig? Sie sind weg, und ich glaube kaum, dass sie
wiederkommen.«
    »Es ist wichtig, wenn du dich meinetwegen in Gefahr begeben hast.« Sie
legte eine Hand auf seinen Arm, weil er sie nicht anschaute.
    Er betrachtete ihre schmale Hand auf seinem kräftigen Arm. Wie viel
Macht in dieser zarten Hand doch lag. Er bedeckte ihre Finger mit seiner
Handfläche und hielt sie fest. »Sie sind nur Menschen, Jaxon, und ich entstamme
einem uralten, sehr mächtigen Volk. Es wäre mir kaum möglich, mich in Gefahr zu
begeben. Ich verfüge über Kenntnisse und Gaben, die ihre Fähigkeiten bei weitem
übersteigen. Nein, ich habe nichts dergleichen getan.«
    »Aber sie waren eine Bedrohung für mich.« Es war eine Feststellung.
    »Wir verlassen dieses Haus, Liebes. Ich möchte nicht, dass etwas von
deinen Sachen verloren geht, falls jemand in unserer Abwesenheit einbricht,
also werde ich die Dinge, an denen du hängst, in der Schlafkammer verwahren.
Antonio wird ein Auge auf das Haus haben, während wir weg sind.«
    »Diese Männer waren eine

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