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Dunkler Rausch der Sinne

Dunkler Rausch der Sinne

Titel: Dunkler Rausch der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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durchaus tödlich hätte ausgehen
können. Jaxon nahm auf dem Südhang des Berges wieder feste Gestalt an und holte tief
Luft, um sich zu beruhigen. Sie bedauerte es sofort. Die Luft war so schwer
und übel riechend, dass ihr schlecht wurde. Aber immer noch besser als
Skorpione. Wenn ein Schwärm Skorpione den Berg hinuntergerannt gekommen kam,
um sie zu begrüßen, würde sie sofort in Deckung gehen.
    Du bist viel tapferer, als du
denkst.
    Ich hoffe, du hast Recht. Sie wusste genau, was er jetzt
tat. Er war es, der die Verbindung zu ihr aufrechterhielt, nicht sie. Sie nahm
gelegentlich Kontakt zu ihm auf, aber Lucian blieb ständig in ihrem Geist. Er
öffnete soeben das zweite Schloss, indem er das komplizierte
Verschließungsritual des Vampirs rückwärts nachvollzog, und behielt dabei
ständig die untergehende Sonne im Auge.
    Jaxon fühlte, dass der Vampir seine Aufmerksamkeit auf sie richtete und
versuchte, ihr Angst einzujagen. Sie war dagegen immun, da sie die Wellen von
Furcht ebenso ausblenden konnte wie den giftigen Gestank, den das Wesen in die
Luft steigen ließ. Jaxon hielt einfach an Lucian fest und wünschte dabei
sehnlichst, sie hätte eine Pistole bei sich, obwohl sie wusste, dass Kugeln
gegen Untote kaum etwas ausrichten konnten.
    Trotzdem würde ihr eine Waffe
das Gefühl von Sicherheit geben und das hätte sie gerade jetzt gut brauchen
können. Die Sonne versank schnell am Horizont.
    Auf einmal nahm der Wind zu, und der Sturm wurde heftiger, schleuderte
Äste und Blätter in alle Richtungen. Jetzt spie der Berg Lava, eine brodelnde
Masse, die senkrecht in den Himmel schoss und ein Ziel zu suchen schien -
Lucian. Die glühend heißen Felsbrocken zwangen ihn, Deckung zu suchen. Jaxon
rührte sich nicht von der Stelle, suchte den Himmel ab und wartete darauf, dass
sich der Feind zeigte.
    Das Wesen brach ohne jede Vorwarnung wenige Schritte von ihr entfernt
aus dem Boden und flog mit ausgestreckten Krallen direkt auf sie zu. Jaxon, die
mitten in einem Regen aus fliegender Asche und heißer Lava stand und nur den
Bruchteil einer Sekunde hatte, um zu reagieren, sah spitze, braun verfärbte
Zähne, rot geränderte Augen und messerscharfe Krallen auf sich zukommen. Sie
warf sich zur Seite und rollte sich ab, ohne den Blick von dem grausigen
Geschöpf zuwenden. Es war nicht leicht, sich so schnell zu bewegen und
gleichzeitig das Monster zu fixieren. Es sah grotesk aus, das widerwärtigste
Wesen, das ihr je untergekommen war. Der Atem des Vampirs warf sie beinahe um.
Er stank nach Fäulnis und Verwesung.
    Der Untote wirbelte herum und streckte einen Arm aus, der vor ihren
entsetzten Augen immer länger wurde und sie zu packen versuchte. Sie zwang
sich, still stehen zu bleiben, vertraute ganz und gar auf Lucian. Sofort spürte
sie die unglaubliche Kraft, die sie durchströmte. Der Vampir schaffte es
beinahe, sie mit seinem langen Fingernagel zu berühren. Er war lang und
hässlich, grotesk verdreht und von einem schmutzig gelben Grau, und er
verfehlte ihre Haut nur um einen guten Zentimeter.
    Plötzlich stieg dichter, schwarzer Rauch auf, und der Nagel verfärbte
sich dunkel, während gleichzeitig ein scharfes Zi- sehen die kalte Abendluft
zerriss. Die sengende Schwärze breitete sich wie ein Wundbrand aus, jagte über
die graue Hand und den dürren Arm hinauf. Der Vampir stieß einen Schrei aus,
einen hohen, gellenden Laut, der ihr in den Ohren wehtat.
    Jaxon rührte sich nicht vom Fleck und starrte das Ungeheuer an. Seine
Augen waren leere schwarze Höhlen, und seine Nase verschwand, als das Fleisch
von seinen Knochen fiel. Er fauchte sie an, ein widerliches, hasserfülltes
Geräusch, das Rache zu verkünden schien. Flammen loderten an dem Körper des
Wesens auf und schlugen über ihm zusammen, als es sich schreiend in die Lüfte
erhob. Der Regen, der sich aus den Wolken ergoss, schien die Flammen noch
stärker brennen zu lassen.
    Der Vampir schoss davon und raste wie ein feuriger Lichtschweif in Rot
und Orange über den Nachthimmel. Jaxon, deren Beine auf einmal sehr wackelig
waren, ließ sich an einen dünnen Baumstamm sinken. Sie hatte kaum Zeit, Luft zu
holen, als sie schon die nächsten Schwingungen von etwas Bösem in der Luft
spürte
     
     
     
    Kapitel 15
    Lucian? Spürst du das? Die anderen, seine Freunde, kommen
ihm zu Hilfe! Jaxon schrie die Warnung heraus, während ihre Augen fieberhaft den Himmel
absuchten, um den fliehenden Vampir auszumachen. Wenn die anderen schon da
waren, um ihm zu

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