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Dunkler Rausch der Sinne

Dunkler Rausch der Sinne

Titel: Dunkler Rausch der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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sich fest auf die Unterlippe, um sich auf den Schmerz zu
konzentrieren und sich von dem Anblick nicht völlig gefangen nehmen zu lassen.
    Ohne Vorwarnung schlangen sich plötzlich Fesseln um ihre Knöchel und im
nächsten Augenblick wurde sie unter die Erde gezogen. Ohne bewusste Überlegung
löste Jaxon sich in feine Wassertropfen auf. Später wusste keiner von ihnen,
wer es getan hatte, sie oder Lucian. Klar war nur noch, dass der Gedanke an
diese Umwandlung in seinem Geist ebenso vorherrschend gewesen war wie in ihrem.
    Jaxon schoss in die Höhe und verschmolz mit dem dichten Nebel, den
Lucian für sie geschaffen hatte. Von dort beobachtete sie den Kampf, sah, wie
Lucian sich für den Bruchteil einer Sekunde materialisierte, nur um sofort in
der Erde zu verschwinden und schnell wie ein Blitz den fliehenden Meistervampir
zu verfolgen.
    Die beiden anderen Vampire
gingen immer noch mit Zähnen und Klauen aufeinander los. Tiefrotes Blut
spritzte in alle Richtungen. Über ihnen zuckte ein Blitz von einer dunklen
Wolke zur nächsten, bevor er krachend einschlug. Jaxon roch sofort verbranntes
Fleisch und sah rings um die zwei Vampire Funken sprühen. Einer von ihnen stieß
einen Schrei aus, einen schrillen Laut furchtbarer Qual, und als sich die
Rauchschwaden und der Funkenregen verzogen hatten, konnte Jaxon sehen, wie sich
das Wesen über den Boden schleppte, ein großes, klaffendes Loch in der Brust,
wo sein Herz war. Die glühende Hitze des Blitzschlags hatte das Fleisch des
Monsters verätzt, sodass kein giftiges Blut mehr floss, aber sie spürte, dass
dieses Geschöpf immer noch eine Gefahr darstellte.
    Sir Robert Townsend, der andere Vampir, lag reglos da. Rauch stieg von
seiner Brust auf, in der ebenfalls ein Loch klaffte. Jaxon beobachtete
Phillipe, der stöhnend und zischend dahinkroch. Das Geräusch tat ihr weh. Da
sie aus feinem Dunst bestand, hatte sie keine Möglichkeit, ihr Gehör vor dem
grauenhaften Laut zu verschließen, bis sie daran dachte, die Lautstärke zu
senken.
    Ein Teil von ihr war immer noch mit Lucian verbunden und verfolgte, wie
er unter der Erde den Untoten hetzte. Sie versuchte, sich nicht davon ablenken
zu lassen, sondern sich stattdessen darauf zu konzentrieren, was sie mit
Phillipe machen sollte. Eigentlich sollte er tot sein und neben Townsend
liegen.
    Vielleicht hat der Blitz sein Herz
nicht direkt getroffen. Wenn irgendein Teil davon noch funktioniert, kann
ersieh seihst heilen. Lass nicht zu, dass er sich in der Erde verkriecht.
    Sie spürte das Vertrauen, das Lucian in sie hatte, und dieses Wissen
gab ihr das Gefühl von Partnerschaft, das sie brauchte. Jaxon heftete ihren
Blick auf den Vampir. Tatsächlich griff er bereits mit seinen Händen in die
mineralreiche Erde und schob sie in seine klaffende Wunde. Indem sie Lucians
Gedächtnis als
    Anleitung benutzte,
konzentrierte sie ihre Energie auf den Himmel über ihr, spürte die Macht, die
sie erfüllte. Noch während sie das tat, fand ein Teil von ihr den Herzschlag
des Vampirs. Er war anders als bei Menschen, schien kalt und tot zu sein und
keinem wirklichen Rhythmus zu folgen, sondern eher ein zähes, schleppendes
Strömen von Flüssigkeit durch die Herzkammern zu sein. Sie sammelte die
elektrischen Partikel in der Luft und formte sie zu einem feurigen orangeroten
Ball. Als er groß genug war, konzentrierte sie ihre ganze Kraft auf Phillipe.
Auf ihren stummen Befehl hin wandte er seinen Körper dem Himmel zu, viel zu
geschwächt von seinen schrecklichen Wunden, um sich dem Zwang widersetzen zu
können. Der Ball schoss von oben herab, bohrte sich in seine Brust und verbrannte
sein Herz auf einen Schlag.
    Jaxon fand sich auf dem Boden wieder, einige Meter von den beiden
Leichen entfernt. Sie war blass und erschöpft und hatte nicht einmal mehr die
Kraft aufzustehen. Es hatte unglaubliche Energie gekostet, eine derartige Leistung
zu vollbringen. Und sie wusste durch ihre Erkundung von Lucians Erinnerungen,
dass ihre Aufgabe noch nicht vollendet war. Beide Leichen und jeder Hinweis auf
den Kampf mussten vollständig zerstört werden, bis zum letzten Blutstropfen.
    Plötzlich regte sich ein Hungergefühl in ihr wie ein lebendes, atmendes
Ding. Ihre Zellen schrien nach Nahrung, brauchten Auffrischung nach ihrem
Schlaf, nach dem Kampf, nach dem ungeheuren Verbrauch von Energie.
    Nicht! Es war ein kurzer, scharfer Befehl.
    Jaxon brauchte nur einen
Moment, um zu erkennen, dass ihre Schwäche und ihr Hunger Lucians

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