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Dunkler Rausch der Sinne

Dunkler Rausch der Sinne

Titel: Dunkler Rausch der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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beobachtete, wie es näher kam und bewunderte dabei
sogar, wie kraftvoll es sich bewegte und wie mühelos es über jedes Hindernis
sprang. Der Wolf kam direkt zu ihnen, zweifellos von dem Geruch des Bluts angezogen
oder, wie Barry dachte, von seiner Phantasie, die mit ihm durchging-
    Der Wolf schaute ihm lange
direkt in die Augen. Die Augen des Tieres waren sehr eigenartig, fast völlig
schwarz. Intelligente Augen, aber bar jeder Gefühlsregung. Barry fühlte sich
nicht bedroht, sondern hatte eher das Gefühl, der Wolf würde ihm bis in seine
Seele schauen, ihn möglicherweise beurteilen. Er lag regungslos da, spürte
nichts als die Bereitschaft, alles zu tun, was dieses Geschöpf wollte. Er wurde
schläfrig, und seine Augenlider waren zu schwer, um sie offen zu halten. Als er
allmählich das Bewusstsein verlor, hätte er schwören können, dass der Wolf
erneut seine Gestalt veränderte und sich in einen Mann verwandelte.
    Jaxon Montgomery wachte auf
vom Geräusch eines schlagenden Herzens. Der Herzschlag war laut und schnell vor
Angst. Automatisch tastete sie nach ihrer Pistole. Sie war niemals unbewaffnet,
und doch fand sie weder neben ihrem Körper noch unter dem Kopfkissen etwas. Das
Pochen wurde noch schneller, und sie spürte den metallischen Geschmack von
Angst in ihrem Mund. Indem sie tief Luft holte, zwang sie sich, die Augen aufzumachen.
Erstaunt starrte sie das Zimmer an, in dem sie sich befand. Das war kein
Krankenhaus und ganz sicher nicht das Schlafzimmer in ihrem kleinen Apartment.
Dieses Zimmer war schön. Die Wände waren hell malvenfarben, in einer so zarten
Schattierung, dass man kaum sagen konnte, ob die Farbe tatsächlich vorhanden
war oder nur in ihrer Phantasie existierte. Der Teppich war dick und in einem
tieferen Malventon und griff die Farben der Buntglasfenster auf, die hoch oben
in drei Wänden des Raums eingelassen waren. Das Muster der bleigefassten
Scheiben war kunstvoll gearbeitet und wirkte beruhigend. Der Anblick gab Jaxon
das Gefühl von Sicherheit, obwohl sie wusste, dass das unmöglich war. Um sich
davon zu überzeugen, dass sie tatsächlich wach war, bohrte sie ihre Fingernägel
tief in die Handflächen.
    Sie wandte den Kopf, um die anderen Gegenstände im Zimmer zu
begutachten. Die Einrichtung bestand aus massiven, alten Möbeln; das Bett war
ein breites Himmelbett und bequemer als alles, worin sie je in ihrem Leben
geschlafen hatte. Auf der schweren Kommode stand Krimskrams herum, ein Kerzenleuchter,
eine kleine Spieldose, eine Bürste. Alles war schön und schien antik zu sein.
Etliche Kerzen standen im Raum verteilt, und alle brannten, so dass das Zimmer
in weiches Licht getaucht zu sein schien. Jaxon hatte oft von einem Zimmer wie
diesem geträumt, schön und elegant, mit bleigefassten Buntglasfenstern. Wieder
streifte sie der Gedanke, dass sie vielleicht doch noch nicht ganz bei sich
war.
    Das Geräusch des laut klopfenden Herzens überzeugte sie allerdings
davon, dass sie hellwach war und irgendwelche Leute sie aufgenommen hatten.
Leute, die unmöglich etwas von der Gefahr ahnen konnten, die sie mit sich
brachte. Sie würde versuchen müssen, sie irgendwie zu beschützen. Jaxon sah
sich verzweifelt nach ihrer Pistole um. Ganz eindeutig war sie verwundet
worden; sie hatte Probleme, sich zu bewegen. Indem sie sich bemühte, vorsichtig
die Arme und dann die Beine zu bewegen, versuchte sie, das Ausmaß ihrer
Verletzungen abzuschätzen. Ihr Körper reagierte nicht. Sie konnte sich bewegen,
wenn sie ihre ganze Willenskraft einsetzte, aber es schien die Mühe nicht wert
zu sein. Sie war sehr müde, und der Kopf tat ihr weh. Das unablässige Pochen
machte sie wahnsinnig.
    Ein
Schatten fiel über das Bett, und ihr Herz hämmerte so stark, dass es ihr
Schmerzen bereitete. Erst jetzt erkannte sie, dass das Pochen, das ihr in den
Ohren gellte, aus ihrer eigenen Brust kam.
    Jaxon wandte langsam den Kopf. Ein Mann stand neben dem Bett, sehr
groß, sehr eindrucksvoll. Ein Mann wie ein Raubtier, das erkannte sie sofort.
Sie hatte viele seiner Art gesehen, aber der hier stellte alle anderen in den
Schatten. Das zeigte sich an seiner völligen Regungslosigkeit. Er war jemand,
der warten konnte. Der Selbstvertrauen ausstrahlte. Macht. Gefahr. Er war
gefährlich. Gefährlicher als jeder Kriminelle, der bisher ihren Weg gekreuzt
hatte. Ihr war selbst nicht klar, woher sie all das wusste. Sie wusste es
einfach. Er hielt sich für unbesiegbar, und sie hatte den vagen Verdacht, dass
er Recht

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