Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Dunkler Spiegel

Titel: Dunkler Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Duane
Vom Netzwerk:
stürmte hinaus.
    Picard brach der Schweiß aus, als er ihm folgte.

    Die Brückenbesatzung war angesichts des Bildes verstummt, das in der Mitte des Schirms erstarrt zu sein schien. Picard stand vor seinem Sitz und betrachtete die anmutige weiße Form mit gemischten Gefühlen. Einerseits hatte er sich noch nie im Leben so gefreut, sie zu sehen – und gleichzeitig wollte er rufen: Verschwindet von hier, um Himmels willen, haut ab!
    »Ziel erfassen«, sagte Riker zu O'Brien. »Und verlieren Sie es diesmal nicht wieder.« Er schaute über die Schulter zu Worf hinüber.
    »Ihre Schilde sind gesenkt«, sagte der Klingone.
    »Riker an Sicherheitsabteilung. Counselor Troi auf
    die Brücke. Sicherheitswächter sofort in die Transporterräume. Phase zwei wird jeden Augenblick beginnen.«
    Sie warteten. Picard setzte sich, weil er befürchtete, würde er noch länger stehen bleiben, würde man das Zittern bemerken, das er zu unterdrücken versuchte. Barclay stand neben ihm und schaute mit nachdenklichem Blick von ihm zu Riker, doch Picard ignorierte ihn. Er hielt den winzigen weißen Körper im Blick. Was ist los mit dem Ausweichprogramm – verschwindet, haut schon ab!
    Das Bild flackerte und wurde wieder normal.
    »Was war das?« fauchte Riker den Klingonen an.
    »Ich bin mir nicht sicher«, erwiderte Worf besorgt. »Möglicherweise ein Tachyar-Rest.«
    »Wovon? Es sind keine Pulsare in der Nähe, ganz zu schweigen von Quasaren.«
    »Der Sensordiagnose-Check zeigt normale Werte an«, sagte Worf. Hinter ihm öffnete sich die Tür, und Counselor Troi schlenderte herein; anscheinend war sie der Ansicht, daß ein Befehl, der das Wort »sofort« enthielt, nicht für sie bestimmt sein konnte.
    »Schildstatus«, sagte Riker.
    »Schilde können sofort nach dem Transport gehoben werden«, sagte Worf.
    Wir sitzen in der Falle , dachte Picard. Sobald die Schilde gehoben wurden, kamen sie hier nicht mehr heraus. Wenn der Computerkern doch nur nicht gesichert gewesen wäre, wenn das Außenteam mit den benötigten Informationen zurückgekehrt wäre... Wenn das Wörtchen wenn nicht wär , dachte er und versuchte sich zu beruhigen; schließlich war Troi anwesend.
    »Diese Nervosität«, sagte die leise Stimme neben ihm. Sie hatte auf ihrem Sitz Platz genommen und betrachtete ihn mit beträchtlicher Erheiterung. »Sollten Sie tatsächlich vor etwas Angst haben? Ein historisches Ereignis...«
    »Halten Sie die Klappe, Counselor«, sagte er lächelnd. Schon ihre Anwesenheit machte ihn wütend, was ihm im Augenblick wahrscheinlich nur zum Vorteil geriet.
    Der Bildschirm flackerte erneut. »Technische Abteilung!« knurrte Riker. »LaForge, was geht da unten vor?«
    Keine Antwort. »Technische Abteilung!«
    Zuerst die Kommunikation , dachte Picard und hielt das Gesicht ganz starr, damit sich kein Lächeln darauf zeigte.
    »Führen Sie noch einen Diagnose-Check durch«, befahl Riker. Picard saß dort und beobachtete ihn. Riker drehte sich zu ihm um und starrte ihn an, und in seinem Blick lauerte die reine Mordlust. Hält er mich etwa irgendwie für verantwortlich? dachte er. Glaubt er, es wäre mir gelungen, ihn schlecht aussehen zu lassen? Als Grund, ihn töten zu lassen?
    Das könnte noch komplizierter werden, als ich gedacht habe . Der kleine weiße Schiffskörper auf dem Bildschirm verschwand abrupt.
    Unmittelbar darauf erlosch der Bildschirm.
    Picard blieb ruhig sitzen und betrachtete Riker, bot ihm die Gelegenheit, seine Fassung zurückzuerlangen. Er nutzte sie nicht, starrte ihn einfach weiterhin an.
    Picard erhob sich. »Es hat den Anschein, daß wir die Funktion einiger Systeme überprüfen müssen. Nummer Eins, kümmern Sie sich darum. Die Sicherheitswächter kehren auf ihre Posten zurück, bis wir bereit sind und die Diagnose-Checks grünes Licht geben. Die zweite Phase wird dementsprechend verschoben.«
    »Jawohl, Sir«, sagte Riker verdrossen.
    »Es war eine lange Schicht für mich«, sagte Picard und hoffte, daß dem tatsächlich so war. Auf jeden Fall war laut Bordzeit der Abend angebrochen. »Ich habe im Bereitschaftsraum noch etwas zu erledigen. Danach werde ich mich hinlegen und ausruhen. Rufen Sie mich, wenn Sie mich brauchen.«
    Er ging in den Bereitschaftsraum und wartete, bis dessen Tür sich geschlossen hatte, damit nicht einmal Barclay sein nachfolgendes, absolut erleichtertes Grinsen sah.

11

    L aForges Quartier war spartanisch eingerichtet. Er verbrachte nicht viel seiner Freizeit dort, zog es vor, bei seinen Maschinen

Weitere Kostenlose Bücher