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Dunkler Spiegel

Titel: Dunkler Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Duane
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ich Ihnen. Aber wieso haben Sie es gewußt?«
    »Ihr Verhalten. Ihre Höflichkeit. Wie Sie zuvor mit mir gesprochen haben... und die Tatsache, daß Sie den Tod eines Leibwächters zur Kenntnis genommen haben. Das war nicht typisch für ›Ihr‹ bisheriges Verhalten.« Worf lächelte grimmig. »Im Gegensatz zu anderen hier an Bord erkenne ich das Unwahrscheinliche, wenn man es mir unter die Nase hält. Hätte ich nicht gelernt, auf solche Dinge zu achten, hätte ich niemals so lange überlebt.«
    Picard nickte. »Die Zeit ist knapp. Ich muß meine Leute holen und gehen... aber ich werde nicht vergessen, daß Sie mir geholfen haben.«
    »Ich werde dafür sorgen, daß Sie unbeschadet von Bord kommen. Aber schnell noch etwas, bevor wir gehen.« Das abrupte Leid in seinen Augen war schrecklich anzusehen. »In Ihrem Universum... was ist da aus meinem Volk geworden?«
    Picard lächelte ernst. »Die Klingonen herrschen über ein mächtiges Imperium und sind unsere Verbündete. Oh, früher einmal waren wir Feinde; es gab Zeiten, da unsere territorialen Ansprüche unvereinbar waren, und unsere Furcht vor der Stärke des jeweils anderen hat uns lange blind gemacht für die Möglichkeiten, wie wir uns gegenseitig helfen können. Aber der Wille zum Frieden – und einig glückliche Zufälle – haben uns schließlich zusammengeführt. Jetzt gedeiht das Klingonische Imperium, und die Klingonen sind eine edle und ehrenvolle Spezies. Nichts ist ihnen wichtiger als die Ehre.«
    Worf nickte. »So waren wir auch einmal. Aber das ist schon lange her.« Er wandte sich zur Tür. »Ich werde Sie begleiten, Captain. Wohin gehen wir?«
    Picard berührte seinen Kommunikator: Für Heimlichtuerei war keine Zeit mehr. »Counselor – wo sind Sie?«
    »Im Wartungsraum über dem Computerkern in der primären Schiffshülle auf der Steuerbordseite«, kam die Antwort. »Beeilen Sie sich, Captain!«
    »Wo ist Mr. LaForge?«
    »Er ist hier, Sir. Er hat seinen Kommunikator verloren, ist ansonsten aber in Ordnung.«
    »Wir sind unterwegs... Kommen Sie, Mr. Worf.«

    » Wir sind unterwegs?« murmelte Geordi und aktivierte seinen Tricorder.
    Troi stand mit gezogenem Phaser neben der verschlossenen Tür. »Fragen Sie mich nicht. Wie sieht es aus?«
    »Die Sicherheitsbarrieren sind noch abgeschaltet«, sagte Geordi und rieb seinen schmerzenden Kopf. »Aber nicht mehr lange, befürchte ich. Eileen ist ein fleißiges Bienchen. Aber ich habe ein paar Tricks drauf, die sie noch nicht kennt.«
    Er arbeitete weiter. »Sie hat den Kern auf der anderen Seite wiederhergestellt, aber ich kann diesen Kontrollpfad zum Kern in der sekundären Schiffshülle umleiten.« Er grinste. »Man kann nicht an zwei Orten gleichzeitig sein.«
    »Ach, kann man das nicht?« sagte Troi und schaute zur Tür. »Wir beide sind an zwei Orten gleichzeitig.«
    Geordi verzog das Gesicht und zuckte zusammen, da die Bewegung ihm noch immer Schmerz bereitete. »Wir vielleicht, aber Eileen nicht, und nach allem, was ich hier feststellen kann, scheint ihre Crew es nicht besonders eilig zu haben. Ein tolles Raumschiff«, murmelte er, »in dem die Leute nur arbeiten, wenn jemand hinter ihnen steht. Ah...«
    Troi schaute nervös zur Tür. Die »Gefühlstemperatur« des Schiffes war viel höher als noch vor ein paar Stunden, und ein besonderes Zentrum der aufblühenden Emotionen erregte ihre Aufmerksamkeit: ein schrecklicher kalter Zorn, und in engem Zusammenhang damit in einem anderen Geist eine dermaßen stark von Verlegenheit gefärbte Wut, daß sie vor der Berührung zurückschreckte. Die letzte Regung stellte sie in dem Geist fest, der von der Struktur her dem ihren so ähnlich war. Sie wagte es nicht, die Verbindung, die zuvor zwischen ihnen bestanden hatte, erneut zu öffnen, konnte sich aber denken, was geschehen war – die andere Counselor hatte herausgefunden, daß Geordi verschwunden war, abgeholt von einer anderen Troi.
    Dann kam das Gefühl einer Bewegung – auf sie zu, geistig wie körperlich. Sie spürte, daß der andere Geist nach seiner eigenen Version der Verbindung tastete, herausfinden wollte, was sie tat und fühlte. »Probleme«, sagte sie und richtete ihre geistigen Schutzwälle so schnell auf, wie sie es nur konnte. »Beeilen Sie sich!«
    »Ich mache, so schnell ich kann, Counselor.«
    Als ihre Ausbildung begonnen – sie war damals noch ein Kind gewesen – und man ihr erstmals beigebracht hatte, wie man die geistigen Barrieren errichtet, die verhindern, daß der Verstand

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