Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Dunkler Spiegel

Titel: Dunkler Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Duane
Vom Netzwerk:
werden nicht so sorgfältig bewacht. Es gibt Hintertüren... Schwachstellen. Die gibt es immer. Es hat in letzter Zeit andere Verschwörungen gegeben, die Ihre Starfleet fast zu Fall gebracht haben. Darin waren Außerirdische verwickelt, Wesen, die nicht mal menschlich waren. Trotzdem ist es ihnen fast gelungen, Sie zu täuschen, nachdem sie Sie erst einmal in filtriert hatten. Wir werden Sie bei unserem zweiten Versuch ebenfalls problemlos täuschen können.«
    »Aber es besteht nicht die geringste Hoffnung, daß Sie es noch einmal versuchen können. Nicht, wenn ich Ihre Starfleet richtig einschätze. Sie können von Glück reden, wenn Sie mit heiler Haut aus dieser Sache herauskommen.«
    »Ach, das wird mir schon gelingen«, sagte sein Gegenstück und grinste boshaft. Picard erschauerte bei dem Gedanken, daß solch ein Ausdruck auf seinem Gesicht erscheinen konnte. »Ich bin noch immer der erfahrenste Captain, den sie haben. Als sie diesen Plan ausarbeiteten, mußten sie sich an mich um Rat wenden... und ich mußte mich in den letzten fünf Jahren meiner Laufbahn nicht abstrampeln, um dafür zu sorgen, daß mein Schiff mit dieser Mission beauftragt wurde.«
    »Daß Sie persönlich beauftragt wurden, meinen Sie.«
    »Sie sind also doch lernfähig. Natürlich. Auch wenn wir diese Mission nicht mit dem erwarteten Erfolg abschließen sollten... sobald wir sie abgeschlossen haben, werde ich eine solche Macht...«
    Mitten in diesem Satz wurde Picard klar, was der andere bezweckte, und sprang ihn an, warf sich einfach wie ein wildes Tier auf ihn, ohne an die Phaser zu denken – wenngleich er seinen in der Hand behielt. Er prallte gegen die Brust seines Gegenstücks, und sie stürzten wieder zu Boden. Sie werden gleich hier sein , dachte er, während er nach der auf ihn einschlagenden Hand des anderen griff. Es gelang ihm, das Gelenk zu fassen zu bekommen, und er schlug den Arm immer wieder auf den Boden. Sein Gegenstück robbte in die andere Richtung, und dann begann ein verworrener häßlicher Nahkampf, nicht der saubere, wirksame Zweikampf, in dem man ihn während seiner Ausbildung unterwiesen hatte, sondern eine gemeine Sache, als würden die Hälften eines einzigen Verstands miteinander kämpfen. Zwei Männer, die einer waren, jedoch Angst voreinander hatten, sich an ihre Kenntnisse zu erinnern versuchten, aber feststellen mußten, daß sie sie im grundlegenden Entsetzen des Augenblicks verloren hatten: Jeder von ihnen stand seinem genauen Gegenteil gegenüber, das aber genauso fähig, genauso intelligent war, und die Minuten vertickten. Es konnte sich nur noch um ein paar Sekunden handeln, bis...
    Der andere Picard schlug ihn hart in den Solarplexus, rollte sich ab, kam dann auf die Knie. Keuchend, nach Atem ringend, tat Jean-Luc es ihm gleich und warf sich dann zur Seite, als der Phaserstrahl an ihm vorbeizischte, und im nächsten Augenblick dann wieder auf den anderen. Der Strahl verfehlte ihn, aber nur knapp. Er versengte seine linke Braue, und das Geräusch, mit dem er die Luft durchschnitt, ließ ihn auf diesem Ohr fast taub werden. Aber das spielte keine große Rolle angesichts des schier unerträglichen Schmerzes, der ihn wie ein Blitz durchzuckte und ihn sich fragen ließ, ob der Strahl ihn tatsächlich gestreift hatte. Es konnte höchstens ein Streifschuß sein, denn hätte der Strahl ihn richtig getroffen, würde ihm jetzt diese Seite seines Kopfs fehlen. Einen Augenblick lang kämpfte er noch mit dem anderen, dann schlug er ihm mit seiner eigenen Waffe den Phaser aus der Hand und schaute in dieses schnaubende Gesicht, dessen Zähne entblößt waren und das eher wie das eines Tiers denn das eines Menschen aussah.
    Er umklammerte seinen Phaser, überprüfte die Einstellung. Der andere funkelte ihn mit schierem Haß an, versuchte, nach der Waffe zu greifen.
    Er betäubte ihn aus geringster Distanz, taumelte dann zurück, glaubte, sich übergeben zu müssen. Picard richtete sich wieder auf, versuchte, seine Uniform glattzuziehen, was ihm schon wieder nicht gelang, sagte: »Ah, j'm'en fous!«
    Draußen erklang das Geräusch eines Phaserschusses. Er wirbelte herum. Die Tür öffnete sich.
    Die Counselor und zwei ihrer Sicherheitswächter stürmten herein, gefolgt von Worf. Sie sahen von ihm zu der Gestalt auf dem Boden und wieder zu ihm.
    Picard hatte keine Zeit für ihre verwirrten Blicke. »Barclay«, stöhnte er und drängte sich an ihnen vorbei, als wären sie gar nicht vorhanden, hinaus auf den

Weitere Kostenlose Bücher