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Dunkler Spiegel

Titel: Dunkler Spiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Duane
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Crew der ursprünglichen Enterprise bestand, doch es könnte eine andere geben. Einige Theorien über die Struktur des Multiversums gehen davon aus, daß die Universen eines jeweiligen ›Bündels‹ in der Beziehung zueinander nicht – wie etwa die Seiten eines Buchs – starr an Ort und Stelle stehen, sondern sich in einem bestimmten Bezugsrahmen bewegen, in Mustern, die sich wiederholen können oder nicht. Das eine Universum ist dem anderen mitunter ›näher‹ und entfernt sich dann wieder von ihm. Es besteht die Möglichkeit, daß dieser Transfer ausgerechnet hier und jetzt stattgefunden hat, weil die andere Enterprise abgewartet hat, bis die Kongruenz größer als üblich war.«
    Picard kniff überrascht die Augen zusammen. »Sie meinen, die andere Enterprise hat uns beschattet?«
    »Nein«, sagte Data. »Sie hielt lediglich ihren Flugplan ein. Da wir uns in ein und demselben ›Bündel‹ befinden, kann man davon ausgehen, daß unsere Bewegungen in beiden Universen größtenteils übereinstimmen. Doch auf jeden Fall halte ich es nicht für ratsam, allzu lange hier zu verweilen – denn wenn die Universen sich zu weit voneinander entfernen, könnte der Transfer schwieriger und gefährlicher werden, oder vielleicht sogar unmöglich, bis das derzeitige Muster wiederholt wird. Und wir können nicht feststellen, wann das der Fall sein wird.«
    Picard dachte darüber nach. »Das sehe ich ein. Schnelligkeit ist also von ausschlaggebender Bedeutung. Je schneller wir hier herauskommen, desto besser – und desto besser sind unsere Chancen, überhaupt hier herauszukommen.« Er schaute sich um und sah auf den Gesichtern der Personen, die mit ihm am Tisch saßen, Zustimmung.
    »Wegtreten«, sagte der Captain.

5

    E s wird nicht einfach werden«, sagte Geordi. Hinter ihm erklang leises Gelächter.
    »Wäre es einfach«, sagte Eileen, »wären Sie nicht glücklich.«
    Er drehte sich um, überrascht, sie zwischen den Bäumen auf sich zukommen zu sehen. »Ich dachte, Sie hätten dienstfrei.«
    Lieutenant Hessan lachte. »Habe ich auch. Genau wie Sie.«
    Geordi schüttelte den Kopf. »Nein, im Augenblick nicht. Der Captain hat ein Problem, das gelöst werden muß.«
    Sie schaute sich in dem Wald um, durch den Geordi spazierengegangen war: große alte Kiefern, die mindestens dreißig Meter hoch waren und so dicht standen, daß fast nichts mehr vom Himmel zu sehen war. Über ihnen war ein Sommermittag, doch hier unten, wo weiche Kiefernnadeln ihre Schritte dämpften, herrschte ein kühles, unverbindliches Zwielicht, in das nur hier und da ein Sonnenstrahl einfiel. »Ein großes Problem, was?« sagte sie. »Können Sie vor lauter Bäumen den Wald nicht sehen?«
    »Hm«, machte Geordi und lächelte. »Nein... ich komme oft hierher, wenn ich nachdenken muß; es ist nicht sehr hilfreich, den Statusbericht anzustarren.«
    Sie schritt neben ihm aus. »Erzählen Sie mir darüber.«
    »Tja, Sie haben ja die Programme gesehen, die ich zu erstellen versuche. ›Verschaffen Sie uns Zugriff auf ihren Computer‹, sagte der Captain. Doch selbst auf unserem eigenen Schiff wäre das nicht so einfach. Und da drüben... wir können nicht wissen, wie sie brisantes Material gesichert haben. Oder auch nur, ob überhaupt die gleichen Dateien gesichert sind. Also muß ich einen Weg finden, in das System zu kommen, der mich gleichzeitig an den Sicherungen vorbeiführt. Systemsabotage... das ist die einzige Möglichkeit.«
    »Ziemlich häßlich.«
    »Mehr als nur das. Es ist ein bizarres Gefühl. Normalerweise versuche ich lediglich, hier die Dinge am Laufen zu halten. Jetzt soll ich dort genau das Gegenteil bewirken...« Geordi schüttelte den Kopf.
    »Wenn ich Sie wäre, würde ich versuchen, es zu genießen. Denken Sie einfach daran, wie oft die Computer mitten während eines kritischen Versuchs den Geist aufgegeben haben, und wie herzlich gern Sie sie in den Hintern getreten hätten.« Eileen grinste vor Schadenfreude. »Jetzt haben Sie die Chance dazu. Und Sie werden nicht mal Ihren eigenen Computern einen Tritt versetzen. Ich würde sie auf jede erdenkliche Weise malträtieren und lachend nach Hause zurückkehren.«
    »Die Rückkehr bereitet mir Sorgen«, sagte Geordi wehmütig. Doch ein leises Lächeln legte sich auf sein Gesicht. »Aber diese Betrachtungsweise hat was für sich.«
    »Na also. Fangen Sie ganz oben an.«
    Geordi nickte, betrachtete stirnrunzelnd einen Kiefernzapfen vor sich und kickte ihn vorwärts, als sie weitergingen. »Wir

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