Dunkler Sturm - Roman
kann uns helfen, den Funken aus dem Gespenst zu lösen«, sagte Bruder David.
»Ihr werdet nichts dergleichen tun. Finnious wird sterben, wenn die Essenz sich schon zu eng an ihn gebunden hat«, erklärte Lydia.
Bruder David wirkte ernst. »Der Tod von einem gegen das Leben von Millionen ist mehr als ein würdiger Tausch.«
»Seid Ihr denn Tiere? Er ist ein lebendes Wesen.« Redfeather sah flehentlich von dem Priester zu dem Hauptmann.
»Er ist ein Mitglied dieses Großen Hauses und hat, wie der Rest von uns, den Eid geleistet, das Wohl des Ordens über alles zu stellen, selbst über sein eigenes Leben«, erwiderte Julius feierlich.
»Es ist entschieden; das Gespenst wird die Essenz freigeben«, erklärte Bruder David und ging zur Tür. Zwei Inquisitoren folg ten ihm, während die Übrigen bei Julius und den Gästen blie ben.
»Mann, dieser Mist ist wirklich mehr als schmierig.« Jackson stand auf. Einer der Inquisitoren richtete seineWaffe auf ihn. »Wenn ihr weiter eure Kanonen auf mich richtet, könnte ich das vielleicht irgendwann falsch verstehen.«
Julius winkte den Inquisitor zurück, was die Spannung im Raum zumindest ein wenig linderte. »Gute Leute, wir sind mehr als nur dankbar für alles, was ihr bis jetzt für uns getan habt, aber wenn ihr uns wirklich weiterhelfen wollt, schlage ich vor, dass ihr euch hier nicht einmischt. Diese Angelegenheit geht nur den Orden an.«
»Was für eine Art Orden ist das, der seine eigenen Leute abschlachtet?«, wollte Morgan wissen.
»Mann, diesen Mist mache ich nicht mit.« Jackson zog seine Messer. Die Inquisitoren umringten ihn, aber er ließ sich nicht einschüchtern. »Wir haben uns nicht durch eine ganze Armee von Schleimschädeln gehackt, um jetzt mit anzusehen, wie ihr diesen kleinen Kerl hier ausweidet. Ich jedenfalls werde nicht untätig daneben sitzen.«
»Sie haben keineWahl.« Julius zog sein Schwert.
»Oh, ich glaube, er hat sehr wohl eine.« Morgan trat neben Jackson. Es lag eine solche Spannung in der Luft, dass man kaum atmen konnte. Die neuen Ritter bezogen Stellung gegen Mitglieder eines Ordens, der schon länger existierte, als sie alle zusammen am Leben waren. Magie knisterte, als ein Gewaltausbruch drohte, aber das alles verpuffte unvermittelt, als der erste Stock des Gebäudes in einem Meer aus Flammen explodierte.
32. Kapitel
»Du hast doch wohl nicht geglaubt, dass du mir so leicht entkommen könntest, schon gar nicht, nachdem ich von dem Jungen gekostet habe.« Moses schwebte, getragen von einem Netz aus Schatten, von der Decke herunter. Uniformierte Beamte drangen durch sämtliche Eingänge des Gebäudes ein. Sie waren mit automatischenWaffen ausgestattet.
Rogue stand mit gezücktem Revolver zwischen Gabriel und dem Dämon. »Was denn, hat das New York Police Department einen Sonderverkauf an die Hölle gemacht?«
»Der Fürst der Finsternis hat viele Verbündete.« Moses landete lautlos auf dem Boden. Das Netz aus Schatten glitt durch den Raum und verschloss alle Ausgänge. Diesmal würde es keine Fluchtmöglichkeit geben. Vater Zeit versuchte zu entkommen, aber ein Schatten schlang sich um seine Knöchel und hob ihn kopfüber in die Luft. Dann trugen die Schatten ihn zu Moses und hielten den heftig zappelnden Vampir vor ihm fest. »Ah, selbst die Vampire verweigern dem Fürsten der Finsternis den Gehorsam, hm?«
Vater Zeit lächelte Moses an. Er wirkte vollkommen klar. »Was geschehen soll, wird geschehen.«
»Allerdings«, sagte Moses, bevor er den Schatten befahl, Vater Zeit den Kopf abzureißen. Der tausend Jahre alte Vampir war bereits Staub, noch bevor er den Boden berührte.
»Er hatte nicht das Geringste damit zu tun!«, schrie Rogue, während er zusah, wie der Wind die Reste seines alten Freundes davonwehte.
»Es spielt keine Rolle, was er getan hat und was nicht, Magus. Jetzt ist er jedenfalls ein Passagier auf der Jihad , und wenn du ihm nicht Gesellschaft leisten willst, schlage ich vor, dass du zur Seite trittst, während ich meine Belohnung einstreiche«, sagte Moses zu Rogue.
»Ich habe deine Belohnung, Dämon!« Rogue feuerte beide Pistolen ab. Die erste Kugel traf Moses in den Bauch, aber bevor auch die anderen ihn durchlöchern konnten, verschmolz er mit den Schatten. Ein Officer wollte den Helden spielen und bekam eine Kugel ins Gesicht. Der Mann segelte zurück und prallte gegen die anderen Beamten.
Sie erwiderten das Feuer und verfehlten Rogue nur knapp, als dieser durch den Raum hechtete. Unterwegs
Weitere Kostenlose Bücher