Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Dunkler Sturm - Roman

Titel: Dunkler Sturm - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
Vom Netzwerk:
versuchte, Gabriel mit seinem verfluchten Schwert in zwei Stücke zu hacken, aber es gelang dem ehemaligen Akrobaten, rechtzeitig zurückzuspringen. Als die Klinge auf den Asphalt traf, hinterließ sie einen Brandfleck.
    Gabriel tänzelte einmal auf der Stelle und versetzte Riel einen etwas ungelenken rechten Haken. Riel lächelte nur und erwiderte den Schlag mit einem Hieb auf die Brust. Gabriel flog zurück und prallte zweimal auf, bevor er mitten auf der Straße liegen blieb. Noch bevor er den Nebel vor seinen Augen vertreiben konnte, zerrte Riel ihn an seiner Hemdbrust auf die Füße.
    »Was für ein Feigling.« Riel schüttelte den verängstigten jungen Mann, als wäre er ein ungebärdiges Kind. »Einer von Gottes Auserwählten zittert im Angesicht des Bösen.« Er zog Gabriel so dicht an sich heran, dass dieser den widerlichen Gestank des Grabes in Riels Atem riechen konnte. »Wo ist dein Gott jetzt?«
    Gabriel knurrte, rammte Riel beide Füße gegen die Brust, machte einen Salto rückwärts und landete in der Hocke. Riel schwang erneut sein Schwert, aber Gabriel war schneller und konnte unter einenWagen kriechen.
    »Komm raus, Ritter. Ich habe versprochen, dir einen schmerzlosen Tod zu bereiten«, höhnte Riel.
    Gabriel lag unter demWagen und zitterte wie Espenlaub. Er war bei seinen Studien desVergessenen und Unbekannten auf einige unerklärliche Dinge gestoßen, aber nichts davon konnte mit dem mithalten, was er hier gerade leibhaftig erlebte. Er schloss die Augen, als er sah, wie Riel die Stoßstange desWagens packte und sich daranmachte, ihn anzuheben. Langsam hob sich das Fahrzeug von der Straße, und Gabriel war klar, dass er schon bald schutzlos daliegen würde. »Kann mir bitte jemand helfen?«, wimmerte er und legte die Hände über den Kopf.
    Lass mich frei.
    Gabriel wäre beinahe aus der Haut gefahren, als er die Stimme hörte. Sie klang, als würde der Sprecher direkt in sein Ohr flüstern, aber außer ihm lag niemand unter demWagen.
    Lass mich frei und wisse meinen Namen, fuhr die Stimme fort.
    Gabriel sah, dass der Dreizack unter dem Vorderrad aus dem Bündel lugte. Wie aus eigenem Willen schoss seine Hand vor und packte ihn. Diesmal fühlte sich die Gabel heiß an, fast so heiß, dass sie ihn verbrannte. Eine Woge von Energie strömte von der Gabel in seinen Arm und legte sich wie eine wärmende Ruhe um sein Herz. Er hielt den Dreizack an seinem zerbrochenen Schaft und rollte sich auf der anderen Seite unter demWagen heraus. Wenn diese Kreatur ihn umbringen wollte, dann würde Gabriel zumindest im Stehen sterben.
    »Du hast dich also entschieden zu kämpfen?« Riel lächelte. »Gut.« Er sprang über denWagen und griff Gabriel an.
    Gabriel stand da, den Kopf halb gesenkt, und wartete auf den tödlichen Schlag, den der Dämon ihm gewiss versetzen würde. Ein ferner Donner war zu hören, obwohl die Wettervorhersage für diese Nacht klaren Himmel vorausgesagt hatte. Ein Blitz zuckte vom Boden hoch, lief durch den Dreizack und verschwand im Himmel. Das matte Metall der Gabel begann langsam zu glühen und erfüllte Gabriels Körper mit Kraft. Diese Macht pulsierte schon bald so hell, dass Riel zurückweichen musste. Gabriel dagegen machte das Licht nichts aus. Er beobachtete neugierig und doch wissend, wie sich der Dreizack veränderte. Der Schaft wurde länger, bis er doppelt so lang war wie der Arm eines Mannes. Runen erschienen auf seiner Seite. Die beiden Spitzen wurden gerade, während Nachrichten aus Blitzen zwischen ihnen hin und her zuckten. Aus der zerbrochenen Mistgabel war plötzlich ein glühender Dreizack mit ungeheurer Macht geworden.

5. Kapitel
    De Mona tänzelte wie ein Profiboxer um die Kreatur herum und hämmerte ihr schnelle Schläge gegen das Kinn. Ihre Faust landete mit der Wucht eines kleinen Presslufthammers auf dem Schädel, zerbrach dem Wesen den Kiefer und die Augenhöhle, aber es ließ sich davon nicht aufhalten. Der Nachtwandler in dem braunen Anzug sah sie unbeeindruckt an und schlug mit seinen Klauen nach ihrem Bauch. Dem ersten Hieb konnte sie ausweichen, aber beim zweiten zerfetzten die Klauen ihr T-Shirt.
    »Du musst dir schon mehr Mühe geben«, sagte sie, bevor sie ausholte und dem Wesen mit einem Tritt den Schädel zertrümmerte. Der Nachtwandler taumelte zurück, war jedoch im nächsten Moment schon wieder bei ihr, noch bevor sie eine Möglichkeit hatte, Luft zu holen. Die Kreatur schlug mit einer Hand nach ihrem Gesicht und zwang De Mona, instinktiv ihre Augen

Weitere Kostenlose Bücher