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Dunkler Sturm - Roman

Titel: Dunkler Sturm - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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dennoch vernichtet werden. Die Rippen des Wirtskörpers waren gebrochen, aber noch funktionierte er leidlich. »Lord Titus wird dir dafür dein Herz herausreißen, du Hund!«
    Gabriel neigte den Kopf zur Seite, als würde er in der Ferne etwas hören. Plötzlich verzerrte sich sein Gesicht, und der Donner wurde lauter. »Du dienst dem Betrüger? Belthons Hure sollte eigentlich wie ein Gott sein, aber stattdessen befehligt er eine Armee aus Halbdämonen und wandelnden Leichen.« Gabriel lachte, aber seine Stimme war nicht ganz die seine; Blitze zogen ein Netz über seine Lippen, wenn er sprach. »Ich glaube, sein Tod wird der süßeste sein. Aber zuerst: Zurück in die Hölle mit dir!« Gabriel richtete den Dreizack auf den Dämon, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen.
    Riel ging inVerteidigungsstellung. »Ich werde ganz gewiss schon bald bei meinem Herrn sitzen, aber nicht heute Nacht.« Er hob sein Schwert hoch in die Luft. »Zu mir!«
    Die Luft hinter Gabriel pfiff, und er reagierte blitzschnell, unmittelbar bevor ein anderer Nachtwandler ihn von hinten angriff. Gabriel packte die Kreatur an ihrem verwesenden Nacken und hielt ihr den Dreizack unmittelbar vors Gesicht. Der Nachtwandler wand sich in seinem erbarmungslosen Griff, und die Haut auf seinerWange begann zu qualmen.
    »Nun seht, wozu die mächtigen Armeen der Hölle verkommen sind!« Gabriel schleuderte den Nachtwandler zu Boden. »Geraubtes Fleisch!« Er heulte auf, als er den Dreizack hoch über seinen Kopf hob und ihn dem Nachtwandler ins Herz rammte. Weißes Licht strömte aus dessen Augen, Mund und den verwesten Ohren. Einen Moment konnte Gabriel erkennen, wie der Wirt ausgesehen hatte, bevor er ein Opfer von Belthons Bosheit geworden war. Der korpulente Mann schien fast zu lächeln, als sein Geist sich in einer kleinen Rauchfahne von seinem Körper löste. Seine Seele war endlich frei, und von seinem Körper waren nur die Kleidung, in der er begraben worden war, und ein Haufen verbranntes Fleisch übrig geblieben. Gabriel wollte seine Aufmerksamkeit wieder auf Riel richten, aber der Dämon war verschwunden.
    De Mona schien sich gegen den Ringer zu behaupten, aber die reine Masse des Leichnams zwang sie zu Boden. Sie häm merte auf die Kreatur ein, die sie packte und sie auf einen Wagen schleuderte. Die Windschutzscheibe zerbarst. De Mona versuchte, sich von dem Aufprall zu erholen, aber im nächsten Moment hatte der Koloss sie am Hals gepackt und zerrte sie vomWagen. Sie hämmerte ihm linke und rechte Haken gegen den Kopf, aber das Wesen schien sie nicht loslassen zu wollen.
    Gabriel hob den Dreizack hoch über den Kopf und wirbelte ihn wie einen Tambourstock durch die Luft. Bei jeder Umdrehung frischte der Wind auf, bis Gabriel im Zentrum eines kleinen Sturms stand. Blitze zuckten seine Beine hinauf und liefen über seine Arme wieVenen, in denen Blut floss. Dann schleuderte er den Dreizack mit aller Kraft auf die Kreatur. Der Zombie kreischte, als der Dreizack sich in seinen hünenhaften Rücken grub und die Seele des Wirts befreite.
    Gabriel beugte sich über De Mona. Ein merkwürdiger Ausdruck lag in seinen Augen. Der Sturm war zwar verschwunden, aber Gabriel hatte sich irgendwie verändert, fast so, als wäre er gealtert, seit sie sich in der Bibliothek zum ersten Mal getroffen hatten. Er reichte De Mona seine freie Hand und zog sie auf die Füße. Ihre Haut fühlte sich ein wenig rau an, aber ansonsten wirkte sie wieder normal.
    »Sind Sie okay?«, fragte er.
    »Mein Hals tut höllisch weh, aber ich glaube, ich werde es überleben.« Sie massierte ihre Kehle, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen. »Netter Trick.« Sie deutete mit einem Nicken auf den Dreizack.
    »Das war nicht ich. Im ersten Moment habe ich erwartet, dass man mir den Kopf abschlagen würde, und dann war ich vollkommen benommen. Ich weiß, dass ich gekämpft habe, aber es war, als würde ich ganz instinktiv reagieren. Das war kein Mut. Das hier hat die Schlacht entschieden.« Er tippte zweimal mit dem Schaft des Dreizacks auf den Boden, als wolle er sichergehen, dass er wirklich existierte. Der Schaft vibrierte und begann zu schrumpfen. Innerhalb von Sekunden hielt Gabriel wieder nur den Kopf einer Mistgabel in der Hand, aber jetzt hatte sie ihren Glanz behalten. »Das ist wirklich irreal.« Er schüttelte den Kopf.
    »Ich habe das Gefühl, dass Sie mir nicht alles erzählt haben, Redfeather«, sagte De Mona vorwurfsvoll.
    »Dasselbe könnte ich von Ihnen behaupten. Soweit

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