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Dunkles Begehren

Dunkles Begehren

Titel: Dunkles Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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den Armen, doch Gabriel stieß seine Hand tief in dessen Brust, um
das Herz zu entfernen, das schon lange nicht mehr schlug. Gleich darauf zuckte
ein glühender Blitz vom Himmel und verbrannte die Leiche des Ghouls zu feiner
Asche. Gabriel schleuderte das Herz in die Flammen, wandte sich ab und
quittierte den Schrecken der untoten Kreatur mit einem bekümmerten
Kopfschütteln.
    Er spürte ihre
Anwesenheit, lange bevor er sie sah. Drei Vampire schlichen sich lautlos an ihn
heran, glitten durch die Luft, sodass ihre Füße den Boden nicht berührten. Er
witterte den Gestank ihrer fauligen, vergifteten Körper. Langsam drehte er sich
zu ihnen um. Sie waren wesentlich mächtiger und erfahrener, als ihm lieb war.
    »Kommt zu mir«,
sagte er leise. »Ich bringe euch den Tod, um euch von eurem Weg der Finsternis
zu erlösen.«
    Brice richtete sich
auf, als Francesca leise seinen Namen rief. Er fuhr sich durchs Haar und
betrachtete sie erstaunt. »Francesca. Ich hatte nicht erwartet, dich heute
Abend zu sehen.« Er stand auf und strich seine zerknitterte Kleidung glatt.
    Dabei bemerkte
Francesca, dass sein Kittel Flecken aufwies. Dabei legte Brice sonst immer so
viel Wert darauf, makellos gekleidet zu sein. Es schockierte sie. Sie erkannte
sogar einen leichten Bartschatten, obwohl Brice so etwas in der Vergangenheit
verabscheut hatte. Tatsächlich hatte er seinem Äußeren geradezu zwanghafte
Aufmerksamkeit geschenkt. Er hatte ihr einmal erklärt, dass es an den vielen
Besprechungen und Pressekonferenzen lag, an denen er teilnehmen musste. Er war
dazu gezwungen, jederzeit präsentabel auszusehen.
    Francesca fühlte
sich schuldig. Hatte sie diesen Wandel verursacht? War sie sein Untergang?
»Ich wollte dich sehen, Brice. Wir sind schon sehr lange miteinander
befreundet.« Sie seufzte leise. Aus Respekt hatte sie nie seine Gedanken
gelesen, wenn es nicht um einen Patienten oder einen Notfall gegangen war, bei
dem er Hilfe gebraucht hatte. Es war ihr wichtig gewesen, sich gegenüber Brice
so menschlich wie möglich zu verhalten. Jetzt allerdings war sie versucht,
seine Gedanken zu lesen. Ging es ihm gut? Hatte sie ihm tatsächlich das Herz
gebrochen? Vielleicht sollte sie ihm einen sanften telepathischen Befehl
erteilen, über seine Gefühle für sie hinwegzukommen.
    »Ich war mir nicht
sicher, ob wir noch Freunde sind«, antwortete er. »Komm, lass uns irgendwohin
gehen, wo wir in Ruhe miteinander reden können.«
    Francesca sah sich
im Zimmer um. »Hier ist es doch sehr ruhig, Brice.« Es war ihr unerklärlich,
doch sie zögerte, das Krankenhaus mit ihm zu verlassen. Gabriel war in der
Stadt unterwegs, um die Untoten zur Strecke zu bringen. Sie musste noch dafür
sorgen, dass eine Wache vor Skylers Zimmer postiert wurde. Bis sie das Kind in
Sicherheit wusste, wollte sie in der Nähe bleiben.
    »Wenn wir hier
bleiben, werden wir unterbrochen, das weißt du genau. Mir liegt wirklich sehr
viel an unserer Freundschaft. Komm, Francesca. Ich verlange doch wirklich nicht
zu viel.«
    Sie nickte zögernd.
Brice öffnete sofort die Tür, und Francesca trat auf den Gang hinaus. Er
folgte ihr, wobei er hin und wieder seine Hand auf ihrem Rücken ruhen ließ.
Seine Handfläche fühlte sich selbst durch ihre Kleidung hindurch heiß und
verschwitzt an. Immer wieder ertappte sich Francesca dabei, seiner Berührung
auszuweichen. Sie gingen die Flure entlang und traten schließlich hinaus in die
Nacht. Am Himmel ballten sich unheilvoll aussehende Wolken zusammen.
    »Es scheint
schlechtes Wetter zu geben, Brice. Wohin möchtest du gehen?«
    »Früher hast du dir
keine Sorgen um ein bisschen Regen gemacht, Francesca, doch das war, bevor du
für deinen Helden immer perfekt aussehen musstest.«
    Am Rand des
Parkplatzes blieb Francesca stehen. »Wenn du nur bissige Bemerkung fallen
lassen willst, Brice, hat es keinen Sinn. Ich möchte mich wirklich nicht mehr
länger mit dir streiten. Ich habe deine Freundschaft stets geschätzt und würde
sie nur ungern verlieren, doch wenn du nicht zivilisiert über Gabriel sprechen
kannst oder das Thema ganz ausklammerst, verschwenden wir nur unsere Zeit.«
Plötzlich hatte Francesca wieder Bedenken, mit ihm zu gehen. Sie empfand eine
unheilvolle Vorahnung und wollte so schnell wie möglich zu Skyler zurückkehren.
Am liebsten allerdings wäre sie in ihrem sicheren Zuhause in Gabriels Armen
gewesen.
    Brice umfasste ihr
Handgelenk. »Es tut mir leid. Eifersucht ist eine sehr hässliche Regung,
Francesca. Ich

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