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Dunkles Begehren

Dunkles Begehren

Titel: Dunkles Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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werde mich benehmen. Doch komm mit mir. Bitte.« Francesca
wusste, dass sie ihm wenigstens das schuldig war. Brice war immer ihr Freund
gewesen. Schließlich war es nicht seine Schuld, dass sie keine Sterbliche war.
Er ahnte ja nichts von ihrer wahren Natur und konnte die Beziehung zwischen
karpatianischen Gefährten nicht erfassen. Als sie ihren Weg fortsetzten,
musterte Francesca Brice eingehend. Sie glaubte, etwas in den Tiefen seiner
Augen aufflackern zu sehen - etwas Verschlagenes und Hinterhältiges -, doch
dann blinzelte er, und der Eindruck war verschwunden. Dennoch fühlte Francesca
sich unbehaglich.
    Als sie am
Flussufer entlang auf den Park zugingen, räusperte sich Brice. »Ich war in
letzter Zeit nicht besonders angetan von mir«, gestand er ein. »Ich habe Dinge
über mich erfahren, die mir nicht lieb sind.«
    »Brice«, Francescas
Stimme klang sanft und traurig, »um nichts in der Welt wollte ich dich
verletzen. Ich bin diejenige, der es leid tut. Ich habe dir nichts über meine
Vergangenheit mit Gabriel erzählt, weil ich wirklich glaubte, ihn verloren zu
haben. Ansonsten hätte ich es nie zugelassen, dass du dir Hoffnungen machst.
Ich liebe dich nicht, das wusstest du. Das habe ich dir immer gesagt.«
    »Meine Liebe hätte
für uns beide gereicht.«
    Seine Worte trafen
Francesca tief. »Brice, eine Person allein kann keine Beziehung retten. Man
braucht dazu zwei. Ich wünschte, ich wäre die richtige Frau für dich, aber ich
bin es nicht. Du wirst eine wunderbare Frau finden, die dich so liebt, wie du
es verdienst.« Francesca verstärkte die hypnotische Wirkung ihrer schönen
Stimme ein wenig, obwohl sie so etwas sonst bei ihren Freunden vermieden hatte.
Es quälte sie, seinen Schmerz zu spüren und zu wissen, dass sie ihn verursacht
hatte.
    Brice schwieg eine
Weile. Dann ließ er plötzlich Francescas Handgelenk los und hielt sich den
Kopf.
    Sie berührte ihn.
Sofort spürte sie seine quälenden, pochenden Kopfschmerzen, die sich mit
alarmierender Geschwindigkeit zu verstärken schienen. Sie packte ihn am Arm.
»Lass mich dir helfen, Brice. Du weißt, dass ich es kann.«
    Er wandte sich von
ihr ab. Sein Atem ging in heftigen Stößen. »Nein, Francesca, lass mich nur
einen Augenblick ausruhen. In letzter Zeit hatte ich immer wieder diese
Kopfschmerzen. Ich habe mich sogar auf einen Tumor untersuchen lassen.« Er zog
eine kleine Dose aus der Tasche, öffnete sie und kippte sich mehrere kleine
Tabletten direkt in den Mund.
    Francesca sah, dass
seine Hand zitterte. »Du brauchst keine Medikamente. Ich kann dir den Schmerz
nehmen«.
    Energisch schüttelte
Brice den Kopf. »Verschwende deine Zeit und deine Gabe nicht an mich. Diese
Tabletten wirken wunderbar. Gib mir nur ein paar Minuten Zeit.«
    Francesca runzelte
die Stirn. »Brice, ich weiß, du bist wütend auf mich, aber diese Kopfschmerzen
klingen sehr ernst. Und ich kann dir helfen. Wie oft nimmst du diese Tabletten?
Was enthalten sie?«
    Mit einem
Schulterzucken steuerte Brice auf einen dunklen Pfad zu, der durch den Park
verlief. Immer wieder bog er tief hängende Äste zur Seite, damit sie Francesca
nicht trafen. »Das ist gleichgültig. Warum wolltest du mich sehen?«
    »Wohin gehen wir,
Brice? Dieser Pfad führt aus dem Park hinaus zum Friedhof hinüber. Lass uns
zurückgehen.«
    Brice drehte sich
um, und wieder hatte Francesca das eigenartige Gefühl, dass seine Augen ein
wenig verschlagen blickten. Dann blinzelte er, und er war wieder Brice, wie sie
ihn kannte. Doch inzwischen war Francesca sehr beunruhigt. Alles kam ihr
seltsam vor, Brice, der Pfad durch den Park, ja, selbst die Nacht. Sie presste
die Lippen zusammen, während sie herauszufinden versuchte, was er im Schilde
führte. Brice war kein gewalttätiger Mann, das wusste sie genau. Er war sanft
und liebevoll, auch wenn er etwas zu viel Ehrgeiz besaß.
    »Wir werden nicht
zurückgehen, Francesca, bis wir uns ausgesprochen haben. Ich möchte wenigstens
unsere Freundschaft erhalten. Im Augenblick bin ich sehr verletzt, das will
ich gar nicht leugnen. Ich habe mich wie ein trotziger kleiner Junge benommen,
doch ich hatte immer gehofft, dass du mich eines Tages heiraten würdest. Es ist
die Wahrheit. In meiner Vorstellung waren wir bereits miteinander verlobt.« Er
schüttelte den Kopf, während er sich seinen Weg über den holprigen Pfad bahnte.
»Du hast dich nie für andere Männer interessiert, niemals. Ich dachte, das
würde bedeuten, dass du wirklich etwas für mich empfindest.

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