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Dunkles Begehren

Dunkles Begehren

Titel: Dunkles Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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zu ihr kommen, sobald er
konnte. Bis dahin würde sie den Vampir aufhalten müssen.
    »Reize mich nicht,
Frau. Ich bin viel mächtiger als der, der dich für sich beansprucht. Ein
unbekannter Emporkömmling, der sich für einen Jäger hält. Ich kenne alle Jäger,
und diesem eilt kein Ruf voraus. Ich bin einer der mächtigsten. Glaube nicht,
dass er dich retten kann.«
    Er wusste nicht,
wer Gabriel war. Francesca klammerte sich an diesen Gedanken. Vielleicht könnte
sie den Vampir damit aus der Fassung bringen, wenn sie es am meisten brauchte.
Er begann, den Kopf zu wiegen, in einer langsamen, schlangengleichen Bewegung,
die eine hypnotische Wirkung ausstrahlte. Francesca wusste, dass sie sich nicht
darauf konzentrieren durfte. Der Anblick faszinierte sie, stieß sie jedoch
gleichzeitig ab. Das war Warnung genug. Der Vampir sah sie mit seinen blutroten
Augen an und blinzelte.
    Francesca ließ ihre
und Brice' Gestalt verschwimmen und zog den Sterblichen mit sich, als sie mit
übermenschlicher Geschwindigkeit floh, gerade als der Vampir mit seinen
klauenbewehrten Händen nach ihr greifen wollte. Francesca spürte den Luftzug,
als er sie nur um wenige Zentimeter verfehlte. Das Ungeheuer stieß einen
Wutschrei aus und begann dann, immer schneller um seine eigene Achse zu kreisen
wie ein Tornadotrichter, der Erdbrocken und Zweige aufwirbelte und die Luft um
sich herum verdunkelte.
    Francescas Herz
klopfte ängstlich. Sie hatte seinen Zorn geweckt, nun war er unberechenbar
geworden. Die Gewitterwolken türmten sich am Himmel auf wie ein unheilvolles
Omen. Blitze zuckten zwischen den Wolken hindurch, während sich der Himmel
verdunkelte, bis kein Stern mehr zu sehen war, ja bis auch der Mond versank.
    Der Vampir zischte.
Es war ein abstoßendes, gefährliches Geräusch, während der Wind an seinen
verschlissenen Kleidern zerrte und das lange Haar um sein knochiges Gesicht
wehte. »Dafür werde ich dich bestrafen. Ich werde mir diesen Sterblichen nehmen
und ihm einen langsamen, qualvollen Tod bereiten. Dann werde ich alle
vernichten, die dir je etwas bedeutet haben.«
    Francescas Herz
pochte immer schneller. Sie atmete tief durch, um sich zu beruhigen. In sich
spürte sie die Angst ihrer Tochter. Sofort bedeckte sie ihren Bauch mit beiden
Händen, während sie sich dem Ungeheuer zuwandte.
    Wieder wiegte der
Vampir den Kopf, und die rhythmischen Bewegungen waren dazu gedacht, Francesca
zu hypnotisieren. Blitzschnell griff er an, und Francesca wartete bis zum
allerletzten Moment, ehe sie ihm auswich und Brice hinter sich herzerrte. Ehe
der Vampir sie erreichte, stand plötzlich ein Hindernis zwischen ihnen, sodass
der Untote gezwungen war, den Angriff abzubrechen. Mit einem Wutschrei wich er
zurück.
    Zwischen Francesca
und dem Vampir tauchte eine Gestalt auf. Einen Augenblick lang glaubte sie, es
sei Gabriel. Der Mann war groß, breitschultrig, mit dem gleichen langen
schwarzen Haar und den markanten Gesichtszügen. Seine Augen waren schwarz und
leer, obwohl Francesca hin und wieder winzige Flammen in ihren Tiefen lodern
sah. Eine Aura der Macht umgab ihn. Er bewegte sich mit geschmeidigen
Bewegungen, doch wenn er stehen blieb, schien er so unüberwindlich wie ein Berg
zu sein, ein Teil der Erde. Er war wie Gabriel und doch ganz anders. Mit einer
höflichen, beinahe ehrfürchtigen Bewegung verneigte er sich vor Francesca, ehe
er seine Aufmerksamkeit dem Vampir zuwandte.
    Francesca stockte
der Atem. Es war Lucian. Es konnte nicht anders sein. Gabriels Zwillingsbruder,
ein Vampir ohnegleichen. Ihr Herz begann, beinahe schmerzhaft schnell zu klopfen.
Den anderen Vampir hatte sie gefürchtet, doch jetzt war sie außer sich vor
Angst. Lucian hatte etwas an sich, das sie nicht benennen konnte, doch er schien
unbesiegbar zu sein, so mächtig, dass selbst eine Schar von Vampirjägern ihn
nicht hätte besiegen können. Dies war Gabriels Todfeind, der Mann, den er über
alles liebte. Francesca presste die Lippen zusammen, um der Versuchung zu
widerstehen, nach ihrem Gefährten zu rufen.
    Seine Stimme klang
wie Musik, eine Melodie von überirdischer Schönheit, so rein und wunderbar,
dass man sie nicht vergessen konnte. Nie in ihrem Leben hatte Francesca etwas
Schöneres gehört. »Du bist hierhergekommen. Untoter, und das ärgert mich. Ich
habe mir diese Stadt als mein persönliches Revier auserkoren, doch du glaubst,
dass du meinen Anspruch einfach ignorieren kannst. Du schickst deine Diener
aus, um meinen Bruder herauszufordern,

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