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Dunkles Begehren

Dunkles Begehren

Titel: Dunkles Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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könnte, ihn freiwillig zu verraten. Gabriel ist ein
großartiger Mann und mein Gefährte. Ich gebe mein Leben freiwillig für seines.«
Francesca wartete auf den tödlichen Streich. Doch es herrschte nur Stille. Sie
konnte nicht einmal Lucians Atemzüge hören oder das Klopfen seines Herzens,
falls er überhaupt ein Herz besaß.
    Sie betrachtete den
größten aller Vampire, der regungslos dastand wie die Statue eines griechischen
Gottes. Francesca bemerkte nicht sofort, dass es keinen versteckten Befehl in
seiner Stimme gab, sondern nur schwarze Magie. Wenn man seine Stimme hörte,
wollte man ihm gehorchen. »Warum zwingst du mich nicht dazu, deinen Befehl zu
befolgen?«, fragte sie verwundert und strich sich nervös mit der Hand durch
ihr langes tiefschwarzes Haar.
    »Ich habe noch nie
die Hilfe einer Frau gebraucht, um meine Schlachten zu schlagen.« Seine Stimme
klang verächtlich. »Es erstaunt mich, dass mein Bruder inzwischen so schwach
geworden ist, dass er diesen Sterblichen, den du beschützt, weiterleben
lässt. Was siehst du in diesem Sterblichen? Du würdest seine Gesellschaft ja
sogar der deines eigenen Volkes vorziehen. Dabei ist er selbstsüchtig, sein
Geist ist erfüllt von Rachegedanken. Es scheint, als hätte er kein anderes
Ziel, als meinem Bruder zu schaden.« Unverwandt ruhte sein Blick auf ihrem
Gesicht. »Doch das weißt du ja, Francesca.«
    Sie fröstelte und
rieb sich die Arme. Ihr war plötzlich kalt geworden. Es musste an seiner Stimme
liegen. Noch immer klang sie sanft, rein und wunderschön, doch Francesca fühlte
sich bedroht. Schlimmer noch, sie spürte die schwere Last seiner
Zurechtweisung. Es hätte ihr nichts ausmachen sollen. Er war ein Untoter. Und
doch fühlte sie sich wie ein junges Mädchen, das von Prinz Mikhail
zurechtgewiesen wurde. Es verletzte und demütigte sie. Francesca fand nicht
die Kraft, seinem Blick zu begegnen. Stattdessen betrachtete sie ihre Schuhspitzen.
Am liebsten hätte sie es ihm erklärt, verstand jedoch ihre eigenen Gefühle
nicht. Wie sollte sie das alles einem Mann erklären, der nicht in der Lage war,
etwas zu empfinden?
    »Ich würde gern
bleiben und mit dir plaudern, doch mein törichter Bruder vergisst alles, was
man ihm beigebracht hat.« Lucians Gestalt schimmerte und wurde durchsichtig,
sodass Francesca die Bäume hinter ihm sehen konnte. Licht brach sich in allen
Farben des Regenbogens in ihm, ehe er sich in winzige Nebeltropfen verwandelte
und im Dunst des Friedhofs verschwand.
    Francesca atmete
tief durch und entspannte ihre Muskeln. Dann suchte sie die Verbindung zu
Gabriel, um ihn zu warnen. Er war in einen verzweifelten Kampf verwiekelt,
bedroht von den drei Vampiren, die dem Untoten gedient hatten, den Lucian
soeben unschädlich gemacht hatte. Immer wieder schössen sie auf Gabriel zu und
fügten ihm mit ihren langen, messerscharfen Klauen kleine, aber tiefe Wunden
zu, um ihn zu schwächen.
    Lucian ist hier.
    Ein leises Lachen
hallte durch ihre Gedanken. Zuerst glaubte sie, es sei Lucian gelungen, in
ihren Geist einzudringen, doch dann verstand sie, dass er die Verbindung zu
Gabriel aufgenommen hatte. Da sie Gabriels Gedanken und Erinnerungen teilte,
wurde sie Zeugin der seltsamen Unterhaltung zwischen den Brüdern.
    Du hast alles vergessen, was
ich dir beigebracht habe, Bruder. Wie kannst du dich von diesen kläglichen
Kreaturen umzingeln lassen P Als Lucian sich zwischen Gabriel und dem größten und
aggressivsten Vampir positioniert hatte, wurde er sichtbar.
    Gabriel warf sich
auf den kleinsten Vampir, der direkt hinter ihm stand. Blitzschnell riss er ihm
das Herz heraus, während das Ungeheuer noch immer Lucian anstarrte. Noch ehe er
das Herz des ersten Untoten fallen ließ, attackierte Gabriel den zweiten. Das
Ungeheuer stieß einen Wutschrei aus, doch es war zu spät. Der Karpatianer hatte
auch sein Herz herausgerissen und fuhr herum, während Blitze aus dem Himmel
zuckten und die Leichen der Vampire und ihre vergifteten Herzen zu feiner Asche
verbrannten.
    Es geschah so
schnell, dass Francesca nicht einmal sehen konnte, wie Gabriel es geschafft
hatte. Es gab keinen Plan, keinen Gedanken, den sie hätte lesen können. Die
beiden Brüder tauschen sich nicht einmal miteinander aus. Doch während Gabriel
seinen Zwilling als Ablenkung benutzte, tat Lucian dasselbe mit Gabriel. Er
griff den größten Vampir an, während dieser noch schockiert Gabriel
betrachtete. Die dritte Leiche lag gekrümmt am Boden. Lucian warf das
verdorbene Herz

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