Dunkles Begehren
aus, dass Gabriel ein
sehr einschüchternder Mann war. Er verfügte über große Kräfte, das spürte sie
deutlich, wenn sie bei ihm war, doch Skyler fand seine Kraft tröstlich. Er
hatte ihr sein Ehrenwort gegeben, und sie glaubte ihm. Sie glaubte beiden.
Francesca und Gabriel waren fest entschlossen, ihr Liebe und Güte
entgegenzubringen und ihr Vertrauen und Sicherheit zurückzugeben.
Über Skylers
gesenkten Kopf hinweg blickten Francesca und Gabriel einander viel sagend an.
Beide konnten mühelos die Gedanken des Mädchens lesen. Gabriel lächelte
zuversichtlich, während er sich wünschte, Francesca in die Arme zu nehmen und
sie festzuhalten. Sie dachte immer an andere, bemühte sich, Menschen in Not zu
helfen, und ihr Mitgefühl hinterließ allmählich seine Spuren in ihm.
Ich liebe dich
sehr; Francesca. Seine Empfindungen für sie waren so stark, dass die
Worte einfach aus seinen Gedanken in ihre zu fließen schienen.
Francesca spürte, wie
sich ihre Wangen röteten. In Gabriels Gegenwart fühlte sie sich immer wie ein
verliebter Teenager, und ihr Herz klopfte schneller, wenn er sie berührte.
Manchmal zeigte er ihr sogar seine Verletzlichkeit. Das war sehr ungewöhnlich
für einen karpatianischen Mann.
Als Francesca die
Haustür öffnete, hallte sein leises Lachen in ihren Gedanken wider. Du weißt überhaupt
nichts über karpatianische Männer.
Francesca warf ihm
einen kühlen, hochmütigen Blick zu, obwohl sie sich am liebsten in seine Arme
geworfen hätte. Stattdessen lächelte sie dem Ehepaar auf der Türschwelle
freundlich zu. »Bitte kommen Sie herein. Aidan hat Sie bereits angekündigt. Es
ist sehr freundlich von Ihnen, uns in dieser schwierigen Situation zu helfen.«
Der Mann trat vor,
lächelte und streckte Gabriel die Hand hin. »Mein Name ist Santino, und das
hier ist meine Frau Dru- silla.« Santino wirkte entspannt, obwohl er vermutlich
ahnte, wem er gegenüberstand. Außerdem hatte er keine Angst davor, dass sein
Gegenüber seine Gedanken las, und Gabriel war davon positiv beeindruckt.
Santino war ein
guter, anständiger Mann, sehr pflichtbewusst und fest entschlossen, alles zu tun,
um seine Familie zu beschützen. Er hatte bereits mehrere Belagerungen von
Vampiren und ihren Helfershelfern durchgestanden, kannte die Gefahren und
wusste, was es für die Vampirjäger bedeutete, Sterbliche und Karpatianer zu
beschützen. Freiwillig hatte auch er sich den Vampirjägern angeschlossen. Er
wirkte gelassen und strahlte eine Tüchtigkeit aus, die Gabriel sofort gefiel.
Francesca war
sichtlich erleichtert. Skyler verhielt sich sehr still und war blass geworden,
doch Santino und seine Frau gingen sehr sanft mit ihr um.
Drusilla war klein,
nicht viel größer als Skyler, nur ein wenig rundlicher. Sie war viel nervöser
als ihr Mann, doch weder Gabriel noch Francesca konnten etwas anderes
entdecken als großes Mitgefühl fürs Skyler und die feste Entschlossenheit,
diesem Kind zu helfen. Dadurch wurde sie Francesca sofort sympathisch.
Offensichtlich konnte auch Skyler nichts Beunruhigendes feststellen, denn sie
entspannte sich allmählich, lockerte ihren Griff und lächelte im Laufe der
Unterhaltung sogar hin und wieder.
Francesca führte das
Ehepaar durchs Haus, wobei sie jedoch Skylers Zimmer bewusst ausließ. Die
Kleine sollte unbedingt wissen, dass ihre Privatsphäre respektiert wurde und
dass niemand ihr Zimmer betreten würde, ohne sie um Erlaubnis zu fragen.
Drusilla war
begeistert von der Küche und dem Garten. Santino dagegen war weniger angetan
von der ungeschützten Lage des Hauses. Diese Familie vor Eindringlingen zu
beschützen würde ein wahrer Albtraum sein. Beide sprachen fließend Französisch,
wenn auch mit einem deutlichen amerikanischen Akzent.
Es war schlicht
unmöglich, sich in Francescas Haus nicht wohl zu fühlen. Es war ein Ort der
Ruhe und des Friedens. Drusilla schenkte ihrem Mann ein zufriedenes Lächeln.
Sie bereute die Entscheidung nicht. Es war nicht leicht gewesen. Nachdem ihre
beiden Kinder nun das College besuchten, hatten Santino und Drusilla sich
verändern wollen. An einen Umzug nach Frankreich hatten sie allerdings nicht
gedacht. Es war der Gedanke an das kleine Mädchen gewesen, das man so schwer
misshandelt hatte und das jemanden brauchte, der es liebte, der schließlich den
Ausschlag für die Entscheidung gegeben hatte. Trotzdem hatte Drusilla sich vor
dem Umzug gefürchtet. Sie liebte Aidan und dessen Frau Alexandria, doch sie kannte
die beiden schon sehr
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