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Dunkles Begehren

Dunkles Begehren

Titel: Dunkles Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Mut
genug, mir selbst gegenüberzutreten, doch deine Kräfte schwinden offenbar. Gabriels Stimme
klang sanft und klar, mit einem hypnotischen Unterton.
    Du versuchst immer wieder,
mich zu reizen. Das hat noch nie funktioniert, Gabriel. Ich glaube, ich werde
deine Herausforderung nicht annehmen. Während du dich in deinem Haus mit Frauen
umgibst und immer weichherziger wirst, baue ich mir ein Königreich auf.
    Gabriel seufzte
leise. Du
bist kindisch, Lucian. Außerdem würde es dich langweilen, über ein Königreich
zu regieren. Vielleicht solltest du dir ein Kloster suchen und einige Bücher
lesen.
    Das habe ich
bereits. Ehe Gabriel die Chance hatte, durch Lucians Augen zu sehen und so zu
erfahren, wo sein Zwillingsbruder sich aufhielt, spürte er, wie dieser sich
schnell aus Skylers Gedanken zurückzog.
    Das Mädchen blickte
zu ihm auf. »Er wusste, dass du mir das Buch gegeben hast. Er zitierte daraus
und sagte mir dann, ich solle auf Seite zweiundachtzig nachschlagen. Ich fand
das Zitat. Er kannte jedes Wort auswendig.« Sie klang verblüfft von dieser
großartigen Leistung.
    »Lucian ist ein
Genie, Skyler, und hat ein fotografisches Gedächtnis.«
    Skyler blickte ihn
mit ihren großen, klugen Augen an. »Du kannst das auch, stimmts?«
    Gabriel nickte. »Ja,
das stimmt, Kleines. Lucian ist mein Bruder, mein Zwilling. Er spielt gern
kleine Spielchen, doch die sind nicht immer besonders nett. Ich möchte nicht,
dass du Angst vor ihm hast, doch er verfügt über große Macht und missbraucht
sie manchmal.«
    Skyler schüttelte den
Kopf und gab Gabriel das Buch zurück. »Ich habe keine Angst vor ihm, nicht im
Mindesten. Warum hat Francesca mir aufgetragen, niemanden anzusehen?« Sie
stellte Gabriel die Frage, um herauszufinden, ob er ihr die Wahrheit sagen
würde.
    Seine weißen Zähne
blitzten auf, und ein kalter Schauer rann übers Skylers Rücken. Einen
Augenblick lang erkannte sie deutlich das Raubtier in Gabriel. »Lucian kann
mehr, als nur in
    Gedanken mit dir
reden. Er hat telepathische Fähigkeiten, doch auch noch viele andere. Wenn er
mit dir verbunden ist, kann er dich benutzen.«
    Skyler sah Gabriel
erstaunt an. »Du antwortest mir tatsächlich ehrlich auf meine Fragen, oder?
Wie schlimm es auch sein mag, du würdest mir die Wahrheit sagen.«
    »Was hast du
erwartet, Skyler?«
    Sie zuckte die
Schultern. »Die meisten Menschen belügen Kinder, wenn die Wahrheit schwierig
ist.« Skyler senkte den Kopf, sodass ihr Gesicht von ihrem langen Haar verdeckt
wurde. »Ich hätte dich nicht so auf die Probe stellen dürfen. Ich dachte mir
schon, dass es so sein würde.«
    »Findest du es zu
weit hergeholt?«, fragte Gabriel interessiert.
    »Es ist auch weit
hergeholt, dass ich mich in Gedanken mit Francesca unterhalten kann. Oder dass
ich mit Tieren reden kann.«
    Gabriel hob eine
Augenbraue. »Kannst du das?«
    Skyler nickte, ohne
ihn dabei anzusehen. Sie fürchtete, er würde ihr nicht glauben.
    »Ich wusste, dass du
Gefahren aufspüren kannst, hatte aber keine Ahnung, wie talentiert du wirklich
bist. An dieser besonderen Fähigkeit können wir arbeiten. Magst du Tiere?«
    »Viel lieber als
Menschen«, gestand Skyler ihm lächelnd ein. »Ich fühle mich zu Tieren
hingezogen. Sie haben bestimmte Regeln, nach denen sie leben. Einen
Ehrenkodex.«
    »Manche Menschen
leben auch danach, Kleines. Manche Menschen verfügen über Ehrgefühl und
Integrität. Du sollst das wissen. Du bist so ein Mensch.«
    »Kannst du mir
wirklich dabei helfen, mich besser mit Tieren verständigen zu können?«
    »Ich kann dir dabei
helfen, deine Fähigkeiten zu entwi- ekeln«, antwortete Gabriel. »Und Francesca
kann dir beibringen, dich vor den Gedanken anderer Menschen abzuschirmen, wenn
du sie berührst.«
    »Das wäre schön.«
Nervös nagte sie an ihrer Unterlippe. »Dein Akzent ist ein wenig anders. Er hört
sich gut an. Ich mag die Art, wie du sprichst.«
    »Woher hast du
gelernt, sowohl Englisch als auch Französisch zu sprechen?«
    Skyler zuckte wieder
die Schultern. »Es fällt mir leicht, Sprachen zu lernen. Ich weiß nicht genau,
warum, aber ich glaube, dass es meiner Mutter ebenso ging.«
    »Sie muss eine
erstaunliche Frau gewesen sein. Ich wünschte, ich hätte sie gekannt, Skyler.«
    »Danke«, murmelte
sie. Ihre Stimme klang leise und melodisch und erinnerte ihn an Francesca. Mit
einem eigenartigen kleinen Hüpfer ging Skyler auf die Treppe zu.
    Gabriel wanderte
durchs Haus und lauschte den Geräuschen der Sterblichen. Es war

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