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Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Dunkles Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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wusste genau, dass das Zeug eines Tages bares Geld wert sein würde.«
    Er schüttelte den Kopf und trank einen Schluck Tee. » Zeugnisse, Entschuldigungsbriefe von seiner Mutter, Beschwerden vom Sportlehrer … Macht einen doch richtig stolz auf unser Bildungssystem, was? Das Erste, woran sie denkt, ist, wie viel Kohle sie damit machen kann.«
    » Und?«
    » Kannst du alles morgen im Examiner nachlesen: › Portrait des Monsters als kleiner Junge ‹ , so was in der Richtung. Vier Sonderseiten.«
    » Nein, du Idiot – ich wollte wissen, wie du an die Adresse gekommen bist?«
    » Die Schule hatte noch die Kontaktdaten für die Angehörigen sämtlicher Schüler in den Akten. Bei Knox war Mrs. Euphemia Abercrombie-Murray als zweite Anlaufstelle aufgeführt, für den Fall, dass seine Mutter nicht zu erreichen wäre.«
    Das bedeutete immerhin, dass Finnie seine Hexenjagd abblasen konnte.
    Logan blickte hinaus in das Schneetreiben. In Knox’ Haus brannten die Lichter; wahrscheinlich waren die Bewohner schon vor Stunden von Colin und seinem mürrischen Fotografen geweckt worden. Das war das einzig Gute an diesem Wetter: Kein Journalist war so blöd, vor der Haustür zu kampieren.
    » Sonst noch etwas, was ich wissen sollte?«
    » Na ja –«
    Die Fahrertür schwang quietschend auf, und Sandy steckte den Kopf herein. Schnee pappte an den Schultern seines blauen Parkas und dem Haarkranz, der seine Glatze einfasste. » Mann, es ist arschkalt da dr–«
    » Moment noch, Sandy, okay?«
    » Also, das ist doch …« Er breitete die Arme aus. » Das ist immer noch mein Auto, Mann!«
    » Fünf Minuten, Kumpel.«
    » Weißt du was? Es ist auch mein Benzin, so!« Er riss den Schlüssel aus dem Zündschloss, knallte die Tür wieder zu und marschierte davon, während er sich die pelzbesetzte Kapuze seines Parkas über den kahlen Schädel zog.
    Colin senkte die Stimme zu einem Flüstern. » Schon mal von einem Typen namens Michael Maitland gehört, genannt › Mad Mikey ‹ ?«
    » Ein Gangsterboss aus Newcastle. Wenn du mir erzählen willst, dass Knox für ihn gearbeitet hat, spar dir die Spucke. Das weiß ich schon.«
    Das schien dem Reporter ein wenig den Wind aus den Segeln zu nehmen. » Oh.«
    » Sonst noch was?«
    » Du weißt, dass er Freitagnacht gestorben ist?«
    Pause. » Und?«
    Colin hatte sein Lächeln wiedergefunden. » Willkommen zum Exklusivbericht vom Mittwoch: Knox war Mad Mikeys Buchhalter, richtig? Nicht gerade jemand, dem du deinen Opa anvertrauen würdest, aber ein Genie, wenn’s ums Geld geht. Es geht das Gerücht, Mikey hätte Knox ein bisschen was für schlechte Tage auf die Seite schaffen lassen.«
    » Wie viel?«
    » Millionen. Vor zwei Wochen kriegt Mikey einen kleinen Herzkasper, und sie schaffen ihn zur Beobachtung ins Krankenhaus. Er hat noch drei weitere Infarkte, und am Freitag dann einen richtig fetten. Mad Mikey, der Schrecken von Tyneside, haucht in den frühen Morgenstunden im Beisein seiner geliebten Verwandtschaft sein Leben aus.«
    » Und die geiern natürlich alle danach, Mikeys Notgroschen in die Finger zu kriegen.«
    Colin tippte sich mit einem steifen Lederfinger an die Schläfe. » Aye, aber unser Freund Knox ist der Einzige, der weiß, wo das Geld ist und wie man rankommt.«
    Logan sah zu, wie ein Rotkehlchen durch Knox’ Vorgarten hüpfte und kleine Peace-Zeichen im Schnee hinterließ. » Dieser verlogene Mistkerl …«
    » Hä?«
    » Nichts.« Er öffnete die Tür. » Wenn du noch etwas herausfindest – ganz egal was –, ruf mich an.«
    Colin zuckte mit den Achseln. » Okay, und was ist da für mich drin?«
    » Dundee, Desperate Dan – die Wahrheit. Schon vergessen?«
    Logan kletterte hinaus in den Schnee und knallte die Tür zu, ehe der Reporter etwas erwidern konnte.

28
    Krakelige Eisblumen zierten die Fensterscheiben in Richard Knox’ Haus. Es war fast so kalt wie draußen, und so hatten sie sich alle in der Küche versammelt und lauschten dem Brodeln des Wassers im Kocher, der ununterbrochen im Einsatz war.
    Alle – bis auf Richard Knox, der nebenan im Wohnzimmer vor dem elektrischen Heizstrahler kniete und betete.
    Logan nickte in Richtung Tür. » Wie geht es ihm?«
    Mandy von SACRO verzog das Gesicht. » Nicht so toll. Als dieser Glasgower Giftzwerg heute früh an die Tür gepocht hat, ist er regelrecht ausgerastet. Hat den ganzen restlichen Nippes zerdeppert und aus den Möbeln Kleinholz gemacht.«
    Ihr Partner Harry unterdrückte ein Gähnen. » Das Einzige, was er nicht

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