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Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Dunkles Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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Anrufbeantworter sprang an und forderte den Anrufer mit Logans Stimme auf, eine Nachricht zu hinterlassen.
    DI Steels Stimme knurrte aus dem Lautsprecher: » Laz?«
    » Es tut mir leid, okay? Ich bin einfach nur … die ganze Situation ist so verkorkst, und ich weiß nicht …«
    » Laz, ich weiß, dass du da bist – jetzt geh schon an dein verdammtes Telefon!«
    Er streckte die Hand nach ihr aus. » Warum hast du denn nichts gesagt?«
    » Zwing mich nicht, jemanden vorbeizuschicken!«
    Samantha wischte sich wieder die Augen. » So was merkt man normalerweise.«
    » Laz?«
    » Ich hab’s aber nicht gemerkt. Es tut mir leid.« Diesmal stieß sie ihn nicht weg, als er sie umarmte. » Bleib doch bitte, okay?«
    » Laz, ich meine es ernst!«
    Samantha seufzte. Sie sah weg. » Na los. Geh schon hin.«
    » Die kann mich mal, es –«
    » Du kennst doch die alte Schreckschraube, sie wird einfach immer und immer wieder anrufen, bis du drangehst.«
    Logan riss das Telefon von der Gabel. » Gibt es in ganz Aberdeen keine anderen Polizisten, denen du auf die Nerven gehen kannst, Mensch?«
    » Beweg deinen Arsch zurück ins Präsidium. Jemand hat Knox’ Haus in Brand gesteckt.«
    Der Anblick eines brennenden Hauses inmitten eines Schneesturms hatte etwas merkwürdig Beruhigendes. Dicker schwarzer Rauch quoll empor und stieg zu den tief hängenden Wolken auf; der scharfe Gestank von schmelzendem Plastik lag in der Luft, vermischt mit dem milderen Geruch nach verbranntem Holz. Um das Haus herum war der Schnee geschmolzen, zurückgedrängt von der sengenden Hitze, doch immer mehr Nachschub wirbelte aus dem Februar-Nachthimmel herab.
    Logan trat zu DI Steel. Ihr Gesicht glänzte rosig; sie hatte den Reißverschluss ihres dicken, gefütterten Parkas geöffnet und nippte an einem Styroporbecher mit einer braunen Flüssigkeit. » Ich hoffe, du hast ein paar Marshmallows mitgebracht.«
    » Der Brandmeister sagt, das Feuer wäre schon längst ausgegangen, wenn der Wind es nicht immer wieder anfachen würde. Immerhin haben sie verhindern können, dass es überspringt.«
    Zwei riesige weiße Löschzüge versperrten die Straße. Das Blaulicht flackerte im Schneegestöber, während dicke Wasserstrahlen auf das brennende Gebäude niedergingen.
    » Hast du Kippen dabei? Ich geh hier fast ein.«
    Logan drückte ihr die Schachtel in die Hand.
    » Danke. Ein Nachbar hat gegen neun angerufen; offenbar haben unsere ach so verantwortungsbewussten Medienfuzzis dabeigestanden und das brennende Haus gefilmt – von denen ist keiner auf die Idee gekommen, mal zum Hörer zu greifen und die Feuerwehr anzurufen.«
    » Ich bin schockiert.« Logan machte auf dem Absatz kehrt und spähte über das blau-weiße Polizeiband, mit dem der Vorgarten abgesperrt war, hinüber zu der Wand aus Fernsehkameras und Zoomobjektiven auf der anderen Seite. » Ob sie wohl den Brandstifter gefilmt haben?«
    » Boah, das ist ja genial!« Sie klatschte sich mit der flachen Hand an die Stirn. » Was glaubst du denn, warum ich dich mitten in der Nacht hierhergeschleift hab – um am Lagerfeuer Lieder zur Klampfe zu singen?«
    » Danke. Wäre ja auch zu viel verlangt, dafür einen von den Uniformierten zu nehmen. Nein, du musstest mich mitten in der Nacht herholen, nur weil bei dir im Bett –«
    » Jammer nicht. Meinst du, ich bin freiwillig hier? Ich sollte eigentlich drüben auf dem Revier sein und die Kerle vernehmen, die wir festgenommen haben. Gallagher sagt kein Wort, aber der Fahrer von dem Transporter hatte gerade angefangen …« Sie runzelte die Stirn. Und dann lächelte sie. » Ihr habt’s gerade getrieben, stimmt’s? Du und dein scharfes Goth-Mädel! Na komm schon, ich will Details hören.«
    Getrieben? So, wie die Dinge standen, könnte er froh sein, sie überhaupt noch anzutreffen, wenn er endlich nach Hause käme.
    Steel spitzte die Lippen. » Ich wette, sie geht ab wie ’ne geölte Dampfmaschine.«
    Logan starrte sie finster an, machte kehrt und marschierte auf die Reihen der Kameraleute zu, während Steel ihm nachrief: » Und sieh zu, ob du irgendwo noch mehr Tee organisieren kannst!«
    Eine halbe Stunde später hockte er im Übertragungswagen von BBC Scotland, einem mit allerlei merkwürdigen Gerätschaften vollgestopften Ford Transit. Irgendwo hinter einem Pult mit Knöpfen, Schaltern und blinkenden Lichtern brummte ein Generator vor sich hin, gerade eben laut genug, um zu nerven.
    » Ich würde Ihnen ja gerne helfen, aber das sind nun mal die Anweisungen

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