Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Dunkles Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
Vom Netzwerk:
in die Regale, mit denen die nackten Steinwände gesäumt waren; stattdessen schlug ihr Fuß ein Loch in den Pappkarton und blieb darin stecken. » Mist …«
    » Ist ja nicht so, als hätten sie eine Wahl gehabt, oder? Sie haben sich identifiziert, er hat das Feuer eröffnet, und sie haben ihn außer Gefecht gesetzt.«
    » Mach das blöde Ding da weg!« Sie hüpfte auf einem Bein herum. » Und was ist das überhaupt für ein Vollidiot, der mit einer Schrotflinte auf ein Schusswaffenteam losgeht?«
    Logan zog ihr den Pappkarton vom Fuß und sah sich in der Scheune um: Regale an allen vier Wänden, alle beladen mit Kartons und Behältern; noch mehr Waren auf Paletten, die sie vor dem Kontakt mit dem blanken Lehmboden schützten. Eine ganze Abteilung war allein für Grant’s Wodka reserviert. Logan riss einen Karton auf, zog eine Flasche heraus und las das Etikett. » Fälschung.«
    » Quatsch.«
    Logan drückte ihr die Flasche in die Hand. » Fällt dir irgendwas auf?«
    Sie runzelte die Stirn. »› Distillers ‹ schreibt man doch anders.«
    » Oh …« Das hatte sie deutlich schneller gemerkt als er. » Ich schätze mal, das meiste Zeug hier ist gefälscht, wenn nicht alles.«
    » Ja, vielen Dank, Sherlock. Ich glaube, da wäre ich fast schon selbst drauf gekommen.« Sie öffnete einen weiteren Karton. » Kannst du was mit nachgemachtem Obsession von Calvin Klein anfangen?«
    » Nein.«
    Steel stellte die Schachtel in den Karton zurück. » Also, eines steht fest – Malk the Knife wird nicht gerade begeistert sein, wenn er erfährt, dass Mr. Gallagher eine komplette Lieferung seiner Markenimitate verloren hat. Arme Sau.« Sie grinste. » Sollen wir’s ihm noch ein bisschen unter die Nase reiben?«
    Draußen führte eine unordentliche Spur aus Kartons mit Brennscheren, Digitalradios und diversen anderen Waren zu den offenen Hecktüren des verlassenen Transit. Es sah aus, als ob Hänsel und Gretel sich als Ladendiebe versucht hätten.
    Logan folgte Steel durch den Schnee zu dem kleinen Bauernhaus. Drinnen war die Luft schwer von Currydüften und süßlichem Cannabisgeruch.
    Gallagher war im Wohnzimmer. Er saß auf einem Holzstuhl am Esstisch, mit Handschellen gefesselt und bewacht von drei grimmig blickenden Constables, die alle mit ihren Waffen auf verschiedene Teile seiner Anatomie zielten. Er war ein untersetzter, muskulöser Typ mit einem viereckigen Gesicht, bekleidet mit einem dunkelbraunen Fleecepulli, unter dem Tätowierungen hervorlugten. Sein eines Auge war geschwollen und begann sich schon dunkelrot zu verfärben. » Ich will ’nen Anwalt, verdammt noch mal.« Er sprach mit dem singenden Akzent der Fife-Region, die Stimme überraschend hoch.
    » Und ich will, dass Helen Mirren mich mit Schokolade einschmiert und aufisst wie ein KitKat, aber das heißt noch lange nicht, dass das auch passiert.« Steel ließ sich aufs Sofa fallen. » Für wen arbeiten Sie?«
    » Ich sag nix.«
    » Wir wissen’s sowieso. Würd’s nur gern von Ihnen selber hören.« Sie zog ihre Zigaretten aus der Tasche und bot allen außer Gallagher eine an. » Ob Malk the Knife wohl mit Ihrer Leistung heute Abend zufrieden sein wird?«
    » Polizeibrutalität. Ihr Schweine habt diesen Typen umgebracht.«
    So viel zum Ehrbegriff von Fälschern und Drogendealern.
    »› Diesen Typen ‹ ?« Logan trat an den Kaminofen heran, der fröhlich vor sich hin bullerte. » Wie reden Sie denn über Ihren Freund Norman Yates, hm? Laut Lothian and Borders Police sind Sie beide wie siamesische Zwillinge, seit Sie zusammen diese Postfiliale in Leith überfallen haben.«
    Steel nickte. » Sehr romantisch.«
    Er schniefte. » Hab den Kerl noch nie im Leben gesehen.«
    Dampf stieg von Logans Hosenbeinen auf. » Wo ist Andrew Connelly? Großer, kräftiger Typ mit Glatze und einem riesigen Hund. Ist angeblich Ihr Boss?«
    Gallagher starrte ihn mit seinem heilen, wasserblauen Auge an. » Ich hab nur hier angehalten, um nach dem Weg zu fragen. Hab die Typen noch nie –«
    » – im Leben gesehen, aye, schon kapiert.« Steel stand auf. » Aus diesem miesen kleinen Söldner werden wir nichts rauskriegen. Los, ab aufs Revier mit ihm.«
    Es brauchte vier kräftige Polizisten mit ihrem Transporter, ein Abschleppseil und jede Menge Flüche, um Logans verbeulten Fiat aus dem Graben zu ziehen. Als der Wagen auf den verschneiten Zufahrtsweg plumpste, fiel die vordere Stoßstange ab, und die Motorhaube klappte auf und wieder zu, als ob das Auto ihn auslachte.
    »

Weitere Kostenlose Bücher