Dunkles Blut: Thriller (German Edition)
Verdammter Mist …« Logan starrte den verbogenen Blechhaufen an.
Der Leiter des AFO -Teams klopfte ihm auf die Schulter und grinste. » Jetzt ist er wenigstens von seinen Qualen erlöst.«
» Verpissen Sie sich, Russell.«
Russell winkte seinen Leuten zu. » Wir schleppen ihn aufs Revier, dann können Sie ihm später eine würdevolle Beisetzung organisieren.«
Logan riss die Fahrertür auf, warf die verbogene Stoßstange auf den Rücksitz und hielt dann inne, den Blick auf den Schlüssel geheftet, der noch im Zündschloss steckte. Er griff hinein und drehte ihn um.
Der Anlasser des Fiat gab ein protestierendes Jaulen von sich.
» Mann, Sie geben die Hoffnung nie auf, wie?« Russell blies sich auf die Hände. » Na, kommen Sie, geben Sie’s schon auf. Der Rettungswagen muss schließlich –«
Der Motor stotterte und knurrte dann gequält auf.
» Ja leck mich doch …« Der AFO -Teamleiter trat zurück und warf die Arme in die Luft, angeleuchtet von dem einen verbliebenen Scheinwerfer des Fiat. » ER LEBT ! ER LEBT !«
Logan starrte ihn an. » Hat Ihnen schon mal jemand gesagt, dass Sie ein Arschloch sind, Russell?«
34
Logan schloss die Wohnungstür auf und fand sich von Knoblauch-, Kräuter- und Käsedüften umfangen. Er trampelte sich den Schnee von den Füßen, zog die Schuhe aus und tappte ins Wohnzimmer. Sein Kopf dröhnte – sie hatten die Motorhaube seines wiederauferstandenen Fiat mit einem Seil und fast einer ganzen Rolle silberfarbenem Isolierband festbinden müssen, worauf Logan mit dem ratternden Dröhnen des kaputten Auspuffs in den Ohren nach Hause gefahren war. » Mann, was für ein Tag …«
Samantha blickte vom Sofa auf und sah wieder weg. Sie trug wieder ihren rosa Plüsch-Bademantel, aus dem unten rot-schwarz gestreifte Socken hervorlugten. Ihre Nase war gerötet, die Augen ebenso. » Was ist denn mit dir passiert?«
» ’ne Razzia draußen bei Balmedie – jemand wurde angeschossen.«
» Ich hab auf dich gewartet.«
» Echt?« Er schälte sich aus seiner Jacke. » Wir wollten doch …« Er brach ab.
Samantha schniefte. » Ich pack das nicht mehr.«
Pause. » Was packst du nicht?«
» Das.« Sie wedelte mit einer Hand, den Blick starr auf den leeren Fernsehbildschirm gerichtet. » Die Nutte zu spielen. Das brave kleine Weibchen zu sein. Immer aufpassen zu müssen, was ich tue oder sage.«
» Die Nutte zu –«
» Hast du eine Ahnung, wie schwer das ist? Zuschauen zu müssen, wie du dich kaputtmachst? Zu versuchen, nichts zu sagen? Leben zu müssen mit deinem ständigen –«
» Was soll denn das jetzt plötzlich?« Logan warf seine Jacke über die Rückenlehne des Sofas.
» Wann bist du das letzte Mal nach Hause gekommen und hast irgendetwas Positives erzählt? Über was auch immer?«
» Jemand hat mein Auto mit einem Transit gerammt! Was soll ich denn bitteschön sagen? Dass alles Friede, Freude, Eierkuchen ist?«
Sie wischte sich mit dem Ärmel übers Gesicht. » Ich kann nicht …« Sie stand auf und wollte aus dem Zimmer gehen.
Logan packte sie am Arm. » Was ist passiert?«
Sie sah ihm nicht in die Augen. » Ich kann nicht länger dein Auffangnetz spielen. Das wird mir alles zu viel.«
» Ich brauche kein –«
» Ach, hör doch auf.« Samantha legte ihm beide Hände auf die Brust und stieß ihn weg. Dann stürmte sie hinaus und knallte die Tür hinter sich zu.
» Herrgott noch mal … Samantha!« Logan lief ihr nach ins Schlafzimmer. Sie warf Klamotten in eine Reisetasche.
» Können wir vielleicht wenigstens darüber reden?«
» Was gibt es da zu reden?« Sie stopfte eine schwarze Lederhose in die Tasche; ihre Stimme klang abgehackt und wütend. » Du wirst Vater. Du wirst eine Familie haben. Wozu brauchst du mich dann noch?«
» Wozu brauche ich …? Ich liebe Steel nicht, und Susan auch nicht, okay? Ich liebe dich. Ich will keine –«
» Und warum bin ich es dann immer? Warum muss ich immer diejenige sein, die beim Sex die Initiative ergreift? Warum begehrst du mich nie?«
» Das tu ich doch! Ich bin nur … verdammt.« Das Telefon auf dem Nachttisch dudelte. » Ich versuchte doch –«
Sie schob sich an ihm vorbei auf den Flur.
» Samantha, es ist nicht …« Er lief ihr nach, zurück ins Wohnzimmer. » Kannst du vielleicht mal zwei Minuten stillstehen?«
Sie schnappte eine Handvoll CD s von dem Stapel neben dem Fernseher. » Wenn du dir überlegt hast, was du willst, kannst du mich ja anrufen.«
» Ich will dich!«
Das Läuten brach ab, der
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