Dunkles Blut: Thriller (German Edition)
aus dem Newcastle Evening Chronicle: » VERMISSTER POLIZIST TOT AUFGEFUNDEN .«
Es gab noch Links zu einigen anderen Zeitungen: Newcastle Journal, News Post Leader, Sunday Sun, Morpeth Herald und Whitley Bay News Guardian. Sogar einige der landesweit erscheinenden Boulevardblätter hatten die Story aufgegriffen. Logan klickte auf den Chronicle- Link.
Unter der Schlagzeile war ein Foto, auf dem ein blaues Zelt zu sehen war, wie es die Spurensicherung zum Schutz von Tatorten aufschlug. Es war von einigen verstreuten Büschen und ein paar Bäumen umgeben, im Hintergrund war der Fuß eines Hochspannungsmasts zu erkennen, davor ein Kriminaltechniker in Schutzkleidung, der auf die Kamera zuging, in der Hand eine schwarze Plastikbox. Weiter unten gab es ein zweites Foto, das einen lächelnden Mann mit kurzem blondem Haar, schiefer Nase und blauen Augen zeigte. Laut Bildunterschrift handelte es sich um » DETECTIVE INSPECTOR BILLY ADAMS (42)«.
Dem Artikel zufolge war seine Leiche im Ford Mondeo der Familie gefunden worden, der auf einer Industriebrache im Norden von Newcastle abgestellt worden war. Was die Todesursache betraf, geizte der Bericht mit Details, was nicht weiter überraschend war. Stattdessen konzentrierte er sich auf die Suchaktion der Polizei, die in Gang gesetzt worden war, nachdem Adams am Mittwoch zuvor sein Haus verlassen hatte und nicht mehr zurückgekehrt war. Seine Witwe wurde zitiert, ebenso wie der Detective Inspector, der die Suchaktion geleitet hatte, und der junge Mann, der den Wagen gefunden hatte. Dazu gab es eine knappe Zusammenfassung von DI Adams’ Laufbahn. Erfolgreiche Drogenrazzien, drei Mordermittlungen, eine aufsehenerregende Entführung, die in einem Desaster geendet hatte …
Logan kramte das Telefon unter einem Berg halb fertiger Berichte hervor und rief das Präsidium der Northumbria Police an.
» Und?« Detective Inspector Bartgesicht Beatties Büro war vollgestopft mit Archivboxen – die Dinger stapelten sich auf dem Teppichboden, in den Regalen, auf dem Fensterbrett und sogar auf dem Besucherstuhl, weshalb Logan stehen musste. Die einzige Fläche, die nicht mit Boxen zugestellt war, war Beatties Schreibtisch. Der war dafür mit Kekskrümeln und Papieren übersät.
Logan reichte ihm den Bericht über den Friedhofs-Exhibitionisten. » Wir wissen sicher, dass er es zwei Mal getan hat, wahrscheinlich sogar noch öfter. Jedes Mal junge Mütter mit Kinderwagen.«
Beattie rutschte auf seinem Stuhl vor und zog die Augenbrauen hoch. » Vielleicht entblößt er sich ja gar nicht vor den Müttern – schon mal darüber nachgedacht? Vielleicht hat er es ja auf die Kinder abgesehen!« Der DI lächelte, offenbar hochzufrieden mit seiner scharfsinnigen Schlussfolgerung. Wie ein pummeliger Sherlock Holmes, der als Kind auf den Kopf gefallen war.
» Mach dich doch nicht lächerlich, George. Er sucht sich Opfer aus, von denen er weiß, dass sie ihm nicht nachlaufen werden. Oder würdest du dein Baby auf einem Friedhof stehenlassen, um einen Perversen zu verfolgen, der dir gerade seinen Schwanz gezeigt hat?«
» Oh.« Beattie rubbelte an einem Kaffeefleck auf seinem neuen Schreibtisch herum. » Was ist mit den gefälschten Artikeln?«
» Hast du mit der Gewerbeaufsicht geredet, wie ich’s dir gesagt habe?«
» Ich … äh … ich hatte gehofft, wir könnten zusammen hingehen. Du weißt schon, Geschlossenheit demonstrieren und so?«
» Ruf einfach an, okay? Wir sollten uns eigentlich gar nicht damit befassen; Markenimitate sind ein Fall für die Kollegen von der Gewerbeaufsicht.«
» Ja, aber die schiere Menge der –«
» Ist trotzdem deren Job.«
» Finnie wünscht eine Kooperation der verschiedenen Behörden: wir, die Gewerbeaufsicht und der Zoll.« Beattie kramte ein wenig in dem Chaos auf seinem Schreibtisch herum. » Es wird sicher nicht lange dauern, bloß ein, zwei Stunden, und –«
» Da musst du dich mit Steel anlegen. Ich bin den ganzen Tag mit ihrem Kram ausgelastet.«
Beattie schob die Unterlippe vor, und seine Augenbrauen wölbten sich nach oben – der perfekte Dackelblick. » Aber Finnie will Fortschritte sehen.«
» Dann bitte Biowaffen-Bob oder Mark um Hilfe. Oder Doreen. Hm? Wie wär’s, wenn du ihr zur Abwechslung mal was zu tun gibst, anstatt immer alles mir aufs Auge zu drücken?«
» Na schön.« Beattie wandte sich wieder seinen Archivboxen zu, während sein Gesicht rosarot anlief. » Ich rufe selbst bei der Gewerbeaufsicht an.«
Logan überließ ihn
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