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Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Dunkles Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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Skelettfinger, gesprenkelt mit Reif, den die schwache Wintersonne noch nicht erreicht hatte. Logan vergrub die Hände tief in den Taschen, und dann erstarrte er, den Blick auf eines der Autos geheftet – einen roten Honda Civic.
    Er warf noch einmal einen Blick in die Fahrzeugpapiere. » Chefin?«
    Steel ging weiter und zog dabei ihr Handy aus der Tasche.
    Logan hörte, wie Kevin Middleton hinter ihm die Werkstatt abschloss. Dann eilte der Mann an ihm vorbei und schlängelte sich zwischen den Gebrauchtwagen hindurch zu einem Range Rover, der am Straßenrand parkte.
    Logan rief ihm hinterher: » He, wo wollen Sie denn so plötzlich hin?«
    » Äh, Zahnarzttermin.«
    Steel lehnte sich an den Einsatzwagen und tippte auf dem Tastenfeld ihres Handys herum. » Beeil dich, es ist schweinekalt hier draußen. Wenn meine Nippel noch spitzer werden, steche ich am Ende noch irgendwem ein Auge aus.«
    Logan deutete mit dem Kopf auf den Honda. » Das ist das Auto, das er angeblich für viereinhalbtausend verkauft hat.«
    » Äh … nein, ist es nicht. Bloß, weil es das gleiche Modell ist –«
    » Und die gleiche Farbe, und das gleiche Kennzeichen.« Logan hielt die Zulassungspapiere hoch. » Wollen Sie mir das vielleicht mal erklären?«
    » Es … Äh …« Middleton ließ sich gegen einen Ford Fiesta sinken und starrte in den tief hängenden grauen Himmel hinauf. Ein Fluch kam über seine Lippen, begleitet von einer Atemwolke. » Ich hab ihn wiedergekriegt, okay?«
    » Ach ja?«
    » Kommen Sie, das waren schließlich viereinhalb Riesen!«
    » Die Sie sich zweifellos von Ihrer Versicherung zurückholen wollen.« Logan ließ den Blick über die Autokollektion auf dem Hof schweifen. » Hatten Sie in letzter Zeit mal Besuch von der Gewerbeaufsicht, Mr. Middleton? Haben die überprüft, ob die Kilometerzähler nicht zurückgestellt sind? Und ob die Fahrzeuge auch alle verkehrstüchtig sind? Keine zusammengeschweißten Unfallwagen?«
    » Was sollte ich denn machen? Ich bin ein kleiner Geschäftsmann, ich kann es mir nicht leisten, übers Ohr gehauen zu werden! Sie wissen doch, wie das –«
    » Herrgott noch mal!« Steel stampfte mit den Füßen. » Jetzt hört endlich auf damit, alle beide. Mir ist kalt, und mir ist langweilig, und wenn ihr nichts dagegen habt, wäre ich ganz gerne zu Hause, ehe die nächste verdammte Eiszeit einsetzt.« Sie wandte ihnen den Rücken zu. » Logan, beweg deinen Arsch. Wir fahren.«
    » Aber –«
    » Sofort.« Sie stieg auf der Beifahrerseite ein und knallte die Tür zu.
    Super, wirklich. Geht doch nichts über Vorgesetzte, die einem den Rücken stärken. Logan zeigte mit dem Finger auf Middleton. » Freuen Sie sich nicht zu früh.«
    » Na, vielen Dank.« Logan schaltete zurück und trat das Gaspedal durch, um auf der Schnellstraße einen Minibus zu überholen. » Das war wirklich nett. Richtig aufbauend.« Der Verkehr wurde dichter, je mehr sie sich dem Kingswell-Kreisverkehr näherten. Die Rushhour verstopfte die Arterien, die Aberdeen mit dem Umland verbanden, so effektiv wie ein frittierter Marsriegel.
    Steel drehte das Fenster ein Stück herunter und blies eine Rauchwolke in den kalten Nachmittag hinaus, das Handy ans Ohr gedrückt. » Was hättest du denn tun wollen? Ihn verhaften? Seine ganzen Bestände beschlagnahmen? Und den Rest des Tages damit zubringen, den verdammten Papierkram fertigzumachen?
    » Der Typ ist nicht sauber.«
    » O Schreck, o Graus, ein Gebrauchtwagenhändler, der nicht ganz sauber ist. Wer hätte das gedonken? Das ist ja bestimmt noch nie vorgekommen.«
    » Er ist –«
    » Na los, Steve, geh endlich ans Telefon!« Sie kniff die Augen zusammen, die Zigarette fest zwischen die Zähne geklemmt. » Finnie lässt einen DI aus Fraserburgh kommen, der meine Fälle übernimmt, während ich weg bin. Gib dir Mühe, nicht allzu viel zu jammern, wenn du für ihn arbeitest, okay? Er soll nicht denken, dass ich meinen Laden nicht im Griff habe.«
    » Na toll. Ein externer Stellvertreter.« Logan packte das Lenkrad fester.
    » Steve, hier ist deine Mama. Wo zum Teufel steckst du? Ruf mich zurück.« Sie klappte ihr Handy zusammen. » Mailbox.«
    » Ich hätte die Fälle übernehmen können. Ich kenne sie alle in- und auswendig. Ich mache ja so schon die ganze verdammte Arbeit. Stattdessen muss ich so einem dahergelaufenen Provinztrottel aus den Highlands auf die Finger –«
    » Heul, schluchz, plärr. Du bist echt so ein Jammerlappen. Sei doch froh, dass ich nicht alles Beattie

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