Dunkles Blut: Thriller (German Edition)
Gefängnis von Frankland; die haben aus ganz anderen Gründen auf dem Boden gekniet. Nicht, dass Richard etwas damit zu schaffen gehabt hätte, o nein. Vielen Dank.
Nein.
Nun ja … nur ein Mal, und da hatte er ja wirklich keine Wahl, oder? Sonst hätte ein zugespitztes Stück Rohrleitung auf ihn gewartet. Aber sie haben sehr schnell gelernt, nicht wahr? Haben den Zorn Gottes zu spüren bekommen. Danach haben sie ihn alle in Ruhe gelassen.
Er schielt noch einmal nach seinen beiden Aufpassern von SACRO . Harry und Mandy. Zwei richtige Gutmenschen. » Ach, wir sind ja so was Besonderes, wir kümmern uns freiwillig um Vergewaltiger und Pädophile.« Wie blöd kann man sein?
Richard kann sich das Grinsen nicht verkneifen. Sie haben ja keine Ahnung, was da auf sie zukommt.
8
DC Rennie zog ein Gesicht. » Mein ich das nur, oder ist das Wetter gerade noch beschissener geworden?«
Logan sah zu, wie die Scheibenwischer klappernd und quietschend über das Glas rutschten. Der Regen trommelte auf das Dach des zivilen Einsatzwagens, sammelte sich in Pfützen auf den unebenen Gehsteigen und ließ die Zweige einer hohen Leylandzypressenhecke erzittern. Die kleine Sackgasse war ruhig, bis auf ein paar Kinder, die gerade hastig in ein Auto gepackt wurden, um in die Schule gefahren zu werden. » Hast du den Haftbefehl?«
Rennie zog den Wisch aus der Jackentasche. Seine kurzen blonden Haare standen in alle Richtungen ab, als wäre er gerade erst aus dem Bett gefallen, und sein Gesicht hatte jene Art von künstlicher Bräune mit Stich ins Orange, auf die jeder D-Promi stolz gewesen wäre. » Ich dachte, die Nachtschicht sollte sich darum kümmern.«
Logan überflog die Papiere – alles ordnungsgemäß zur Kenntnis genommen und genehmigt. » Bist du so weit?«
» Nein.«
» Dein Pech.«
Er öffnete die Wagentür und lief über den Gartenpfad auf die Doppelhaushälfte zu, wobei er elegant über die tiefsten Pfützen hinwegsprang. Detective Constable Rennie platschte hinterdrein.
Sie drängten sich unter das kleine Vordach, und Rennie drückte auf den Klingelknopf. » Aah … es tropft mir in den Nacken!«
» Pass lieber auf, dass es dir nicht deine Sonnenbräune abwäscht. Sonst bist du hinterher ganz gestreift.«
» He, ich tu wenigstens …«
Die Haustür ging auf, und ein junger Mann starrte sie fragend an. Er hatte ein blaues Auge, Blutergüsse auf der Wange und eine geschwollene Lippe; ein Arm steckte vom Ellbogen bis zur Handfläche in einem Gips. Laut Nationalem Polizeicomputer war er achtzehn, doch er sah wesentlich jünger aus. » Ja?«
» Mr. Walker? Douglas Walker?«
Er zuckte zusammen und hielt eine Hand schützend vor sein lädiertes Gesicht. » Nicht schlagen!«
Logan hielt seinen Dienstausweis hoch. » Polizei.«
Walker sackte in sich zusammen. Dann seufzte er, drehte sich um und humpelte ins Haus zurück. » Machen Sie die Tür hinter sich zu, ja?«
Das Wohnzimmer war eine Studie in Chintz. Walker ließ sich vorsichtig auf einem geblümten Sofa mit Schonbezügen aus Spitze nieder. Ein Gaskaminfeuer zischte vor sich hin; der Sims war vollgestellt mit Glasfigürchen, die im Schein einer Stehlampe funkelten. Die Wände waren mit Ölgemälden behängt – Ansichten von Aberdeen in protzigen vergoldeten Rahmen. Walker zog eine Grimasse. » Kommen Sie wegen diesem Auto?«
» Was glauben Sie denn?«
Der junge Mann starrte auf das beigefarbene Wirbelmuster des Teppichs. » Ich hab’s nicht gewusst, okay? Ich dachte, das Geld wäre echt.«
» Lassen Sie mich raten.« Logan trat so nahe an den Kamin, dass seine Hosenbeine dampften. » Als Sie erfahren haben, dass es da ein Problem gibt, hatten Sie es so eilig, Kevin Middleton sein Auto zurückzugeben, dass Sie ein paar Mal die Treppe runtergefallen sind?«
Walker zog die Nase hoch. » Ich erstatte keine Anzeige. Und Sie können mich nicht dazu zwingen.«
Logan dehnte das Schweigen noch eine Weile aus, doch Walker hielt den Blick stur auf den Boden gerichtet.
» Wollen Sie mir vielleicht erzählen, wie Sie an viereinhalbtausend Pfund in gefälschten Zwanzigern gekommen sind?«
Er schüttelte den Kopf.
» Okay.« Logan zog den Haftbefehl aus der Tasche. » Douglas Walker, laut Paragraph 15 des Forgery and Counterfeiting Act von 1981 steht auf das Inverkehrbringen von Falschgeld eine Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren.«
Jetzt blickte Walker endlich auf. Sein Gesicht war blass, und er klappte den Mund auf und zu. » Aber … ich …«
» Ich habe
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