Dunkles Blut: Thriller (German Edition)
frisch?«
Die zwei Schläger packen jeder einen Arm und schleifen ihn zurück in die Küche. Richard kann nicht einmal stehen, seine Beine gehorchen ihm nicht. Er kann nur immer zittern. Er hört seine eigenen Zähne klappern.
O Gott, er ist noch am Leben …
Durch die Küche, den Flur entlang und in ein riesiges Bad mit schwarzen Fliesen und chromblitzenden Armaturen. Sie wuchten ihn in eine große Emaillewanne und drehen die Hähne auf. Das Wasser plätschert hinein, zuerst kalt, dann kochend heiß. Richard weicht panisch zurück, seine rosa Zehen werden knallrot, die Haut brennt und pocht.
» Herrgott noch mal.« Neil packt den großen Duschkopf über den glitzernden Hähnen und schlägt mit der anderen Hand auf den verchromten Knopf. » Sei nicht so ein elendes Weichei.«
Der Duschkopf bockt, und ein heißer Wasserstrahl schießt heraus. Neil kräuselt die Oberlippe und hält das Ding über Richard. » Hör auf zu zappeln! Bist selber schuld, dass du so ein dreckiges kleines Miststück bist, nich’ wahr?«
Nadeln und scharfe Glassplitter bohren sich in seine wunde Haut …
Und dann lässt der Schmerz langsam nach, und das heiße Wasser wärmt ihn durch bis auf die Knochen. Es fängt gerade an, sich gut anzufühlen, da dreht Neil das Wasser wieder ab. Und lässt Richard schlotternd in der Wanne sitzen.
Tony, der Stille, setzt sich auf den Klodeckel und starrt Richards rosigen, nackten Körper an. » Wir hatten einen Deal, Knox.«
Richard sagt nichts.
» Wir hatten einen Deal, und du hast uns beschissen.«
» Ich hab nicht … Ich war nicht –«
Neil versetzt ihm eine Ohrfeige. » Wo ist das Geld?«
Richards Mund schmeckt nach Blut, die Süße vermischt sich mit dem bitteren Nachgeschmack des Erbrochenen. » Ich hab … Ich hab es nicht. Es –«
Noch ein Schlag.
» Schlechter Zeitpunkt, um einen Sinn für Humor zu entwickeln, Knoxy. WO IST DAS VERDAMMTE GELD ?«
Richard hält sich die Arme über dem Kopf. » Ich hab es nicht! Mr. Maitland hat es mich unter seinen Kindern aufteilen lassen, bevor er starb …«
Diesmal ist es ein Boxhieb, genau in die Magengrube. » Wo ist das Geld?«
Er rollt sich in der Wanne zusammen und schluchzt: » Ich hab’s nicht, ich hab’s wirklich nicht …«
Ein Schlag in die Nieren. » Wo ist das Geld?«
» AAAAAH … Bitte, ich hab es nicht!«
Dann geht die Tür auf. » Hallo, ihr Süßen, wie läuft’s?«
Tony seufzt. » Er sagt, er hat das Geld nicht mehr. Mad Mikey hätte es seinen Kindern vermacht.«
» Das ist ja ärgerlich.« Sie geht vor der Wanne in die Hocke und sieht Richard in die tränennassen Augen. » Du enttäuschst mich, Babe. Da haben wir dir das ganze schöne Rohypnol gekauft, und du benutzt es einen Tag zu früh, um einfach zu verschwinden. Du hast versprochen, dass du uns Danby lieferst – das hast du nicht gemacht. Und jetzt hast du nicht mal das Geld … Du bist ja zu nichts zu gebrauchen, Darling.«
Sie steht auf.
Neil fragt: » Was sollen wir mit ihm machen?«
Nicht wieder die Pistole. Bitte nicht wieder die Pistole.
» Verkaufen wir ihn.« Das war Tony.
Sie drehen sich alle zu dem Mann um, der auf dem Klodeckel sitzt. » Wie bitte, Schätzchen?«
» Wir verkaufen ihn. Zu Hause geiern sie doch alle danach, sich einen Anteil von Mad Mikeys Imperium zu sichern, oder? Cunningham, Dawson, dieses brutale Arschloch Smithy … Ich wette, jeder von denen würde gutes Geld bezahlen, um Knox in die Finger zu kriegen. Besonders, wenn wir ihnen verschweigen, dass er Mikeys Geld gar nicht mehr hat.«
O Gott, nein … Smithy wird ihn umbringen. Und zwar ganz langsam – das weiß Richard, weil er seine Methoden schon mal mit eigenen Augen gesehen hat.
Julie lächelt. » Glänzende Idee. Könnte uns sogar ein bisschen Einfluss verschaffen unten im Süden. Wir können es nicht direkt machen, das wäre zu riskant. Aber wir könnten einen Mittelsmann benutzen. Jemanden aus der Gegend.«
» Was ist mit der kleinen Ratte, die für dich als Informant gearbeitet hat?«
» Wer, Polmont?« Sie schüttelt den Kopf. » Der Trottel hat sich doch abmurksen lassen, nicht wahr, Babe? Aber ich wüsste da vielleicht jemanden …«
Sie holt ihr Handy hervor und verlässt das Bad. Richard ist wieder mit Neil und Tony allein.
Richard reibt sich das feuchte, geschwollene Gesicht. » Bitte, ihr könnt doch nicht –«
» Möchte echt nicht mit dir tauschen.« Neil wirft ein Handtuch in die Wanne. » Abtrocknen.«
» Ich kann mehr Geld besorgen. Ich kann
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