Dunkles Blut: Thriller (German Edition)
einmal ungefähr so viele leere, blutige Löcher. Genau wie bei Steve Polmont.
Logan drehte sich mit dem Rücken zur Wand, dann bückte er sich und gab Knox einen Klaps auf die Wange.
Der kleine Mann riss die Augen auf. Er zuckte zurück und schrie unter seinem Knebel.
Logan schlug noch etwas fester zu und zischte: » Seien Sie still, Sie Idiot! Ich tu Ihnen ja nichts.« Er sah sich noch einmal im Zimmer um. » Sind da noch mehr von den Typen?«
Knox atmete zitternd durch die Nase ein und nickte.
Verdammt. Wo zum Teufel steckte Butler?
Logan wollte schon das Klebeband von Knox’ Mund abreißen, da hielt er plötzlich inne. Vielleicht wäre es besser, das Ding an Ort und Stelle zu lassen und Knox so unauffällig wie möglich hier rauszuschaffen, ehe der Rest von Malcolm McLennans Schlägern zurückkam.
» Können Sie gehen?«, flüsterte er.
Keine Antwort.
» Ich hab gefragt, ob Sie gehen können?«
Der dürre, nackte Mann blinzelte ihn nur an.
Es gab nur eine Möglichkeit, es herauszufinden.
Logan schlich sich hinüber zum Werkzeugkasten und suchte nach etwas, das scharf genug war, um das Klebeband zu durchtrennen. In einem der Fächer fand er ein abgenutztes Teppichmesser, in dessen Griff die Initialen » SP « eingeritzt waren. Perfekt. Der Mechanismus war ein wenig eingerostet, aber es gelang ihm, die dreieckige Klinge herauszuschieben. Er hockte sich über Knox’ Fußgelenke und begann zu sägen.
» Ich an deiner Stelle würde mir die Mühe sparen.« Ein Glasgower Akzent, direkt hinter ihm.
Logan erstarrte.
Verdammt, wo war diese Police Constable Butler, wenn man sie wirklich einmal brauchte?
17.18 Uhr, sechs Minuten zuvor
PC Vicki Butler schlich um die Ecke des freistehenden Hauses. Die fluoreszierende gelbe Warnjacke, die zu ihrer Uniform gehörte, hatte sie im Wagen gelassen. Man kann sich ja schlecht an jemanden anschleichen, wenn man im Dunkeln leuchtet, oder?
Sie schlang die Finger um den Griff ihres ausgefahrenen Teleskopschlagstocks, spürte das Gewicht in ihrer Hand.
Mannomann, war das kalt.
Dann drückte sie sich an der Hausrückwand entlang, duckte sich unter dem Küchenfenster durch und ging auf die Terrassentür zu.
Sie schob ihren Handschuh zurück, um auf die Uhr zu sehen. Noch dreißig Sekunden. Neunundzwanzig. Achtundzwanzig.
Ihre Füße wurden langsam taub, trotz zwei Paar Socken übereinander.
Siebzehn. Sechzehn. Fünfzehn.
Sie packte ihren Schlagstock noch fester.
Zwölf. Elf. Zehn.
Vicki rückte Zentimeter um Zentimeter an die Terrassentür heran.
Sechs. Fünf. Vier. Drei.
Sie legte die schwarz behandschuhte Hand auf den Türgriff.
Null.
Und dann hörte sie es. Ein tiefes Grollen, das von direkt hinter ihr kam.
Oh … Scheiße.
Langsam drehte sie sich um.
Ein dunkler Schatten glitt durch den Schnee auf sie zu. Groß, muskulös, Schneeflocken im schwarzen Fell.
Gott, das Viech war wirklich verdammt groß.
Vicki wich zurück, schön langsam. » Braves Hundchen …«
Das Grollen wurde zu einem lauten Knurren.
Mist …
Andy Connelly, auch bekannt als der glatzköpfige Muskelprotz, trocknete sich die Hände mit einem Packen blauer Papierhandtücher ab. Von oben kam das Geräusch eines volllaufenden Spülkastens. Das Spülgeräusch hatte Logan wohl irgendwie überhört.
Connelly ließ die Handtücher auf den Boden fallen, als Logan sich aufrichtete.
» Andrew Connelly, ich verhafte Sie wegen des Verdachts, Steve Polmont ermordet zu haben –«
» Er hat das Geld nicht mehr.«
Logan zückte sein Pfefferspray. » Hinlegen, mit dem Gesicht nach unten! Wird’s bald?«
» Darauf hast du’s abgesehen, stimmt’s? Auf Mad Mikeys kleinen Notgroschen in Höhe von läppischen achtzehn Millionen Pfund?«
» Achtzehn Millionen?«
Achselzucken. » Sagt man. Aber der kleine Scheißkerl hat alles zum Fenster rausgeschmissen, nicht wahr?«
» Auf den Boden!«
» Hat es auf die Offshore-Konten von Mikeys Erben überwiesen.« Connelly runzelte die Stirn. » Wirklich schade, so ein paar Millionen hätte ich gut gebrauchen können, weißt du? Um mich an irgendein sonniges und warmes Plätzchen abzusetzen, bis Gras über die Geschichte mit diesem Trottel von Polmont gewachsen ist.«
Connelly stieß den bewusstlosen Projektleiter mit dem Fuß an. » Aber dieser miese kleine Kriecher wollte natürlich alles dem Boss zuschustern, nicht wahr? Als Ausgleich für die ganzen Markenimitate und Drogen, die ihr Bullenschweine beschlagnahmt habt.«
» Ich sag’s Ihnen nicht
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