Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Dunkles Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
Vom Netzwerk:
einer mit Leitkegeln abgeteilten rechteckigen Asphaltfläche und sah mindestens zehn Jahre älter aus als der, in dem sie gerade saßen. » Wir haben Überwachungsstufe eins, Kameras an beiden Enden der Straße, zwei Leute, die rund um die Uhr bei ihm sind, dazu regelmäßige Besuche von Paul und mir … Was können wir denn mehr tun?«
    Richard Knox steht am Wohnzimmerfenster und sieht zu, wie der schmutzstarrende weiße Transporter in den feuchtkalten Nachmittag davonfährt.
    Er wirft einen Blick in den Flur – niemand da – und zieht dann sein Handy aus der Tasche. Das Handy, das er gar nicht besitzen dürfte, weil er damit Kontakt mit anderen Perversen aufnehmen könnte.
    Als ob er mit diesen dreckigen Schweinen reden wollte.
    Er scrollt sich durch das Adressbuch, bis er zu der Nummer eines gewissen Herrn in Newcastle kommt. Eines sehr einflussreichen Herrn, der alles andere als ein Gentleman ist. Es läutet ein paar Mal, dann geht der Anruf auf die Mailbox, und Richard hinterlässt eine Nachricht.
    » Hallo, Tante Maggie, wollte dir nur alles Gute zum Geburtstag wünschen. Dein Geschenk ist übrigens schon unterwegs.« Pause. » Hier ist so weit alles in Ordnung. Lebe mich allmählich ein. Wir telefonieren dann später.« Und dann legt er auf.
    Wirft noch einen Blick zur Tür hinaus.
    Und lässt das Handy wieder in sein dunkles Versteck gleiten.
    Alles Gute zum Geburtstag.
    Die Polizisten sind nicht die Einzigen, die eine Exit-Strategie haben.

10
    Der schäbige kleine Fiat gab jedes Mal, wenn Logan in den dritten Gang schalten wollte, ein grässliches Knirschen von sich. Logan drückte die Kupplung ganz durch, rammte den Schalthebel in die richtige Position und ignorierte standhaft den deutlichen Brandgeruch. Er war auf der Schnellstraße, die zum Monster-Kreisverkehr von Haudagain führte, auf dem Weg zurück zum Präsidium, wo er sich in irgendein stilles Eckchen zu verziehen gedachte, bis seine Schicht um war.
    Im Radio zischte und knackte es, alle drei bis vier Minuten war der Sender weg. Wieder kam nur statisches Rauschen aus dem Lautsprecher, und dann Musik – Katrina and the Waves mit » Walking on Sunshine«. Logans Magen drehte sich um, sein Mund füllte sich mit warmem Speichel. Sein Herz raste. Hektisch drückte er auf den Aus-Knopf, und das Radio verstummte.
    O Mann …
    Er drehte das Fenster herunter. Kalte Luft, versetzt mit Regentröpfchen und Abgasen.
    Tief durchatmen.
    Ist doch nur ein Lied. Kein Grund zur Aufregung. Nur ein Lied.
    Als sein Handy klingelte, fuhr er zusammen. Ein Blick auf das Display: DI Steel. Er hatte den Daumen schon auf der Aus-Taste … dann drückte er auf Annehmen und hielt sich das Telefon ans Ohr, während er von der Schnellstraße auf einen kleinen Rastplatz mit ein paar Gewerbeeinheiten fuhr – Majestic Wines, Pizza Hut und dergleichen.
    » Wo zum Teufel steckst du?«
    Logan stellte den Motor ab. » Du hast gesagt, ich soll dir aus den Augen gehen.«
    » Pass bloß auf …« Eine Pause, und dann: » Komm sofort zurück aufs Revier, wir fahren raus zu Steve Polmont.«
    » Ich hänge noch in Bucksburn fest.« Was gelogen war. » Kannst du nicht jemand anders –«
    » Bucksburn? Was zum verfickten Henker hast du in Bucksburn verloren?«
    » Du hast mir gesagt, ich soll mich zu den Heinzelmännchen trollen, schon vergessen?«
    Wieder eine Pause.
    » Sieh bloß zu, dass du deinen vernarbten Arsch hierherbewegst und mich abholst. AUF DER STELLE !«
    » Du bist ein verdammter Idiot, das weißt du doch, oder?«
    Logan zuckte nur mit den Achseln. Durch das Autofenster blickte er auf die King Street, die sich als Studie in Tristgrau präsentierte. Die Leute stapften durch den Nieselregen, den Kragen hochgeschlagen, die Mundwinkel heruntergezogen. Ein paar optimistischere Zeitgenossen duckten sich unter Regenschirmen – so durchnässte der feuchte Dunst sie nur von den Schultern abwärts.
    DI Steel kurbelte mühsam das Fenster auf der Beifahrerseite herunter. » Und hättest du dir nicht ein anständiges Auto aus dem Fuhrpark besorgen können?«
    » Du hast gesagt, ich soll dich abholen, also hab ich dich abgeholt.«
    » Stinkt wie tausend Altweiberfürze.« Sie kramte eine Zigarette hervor und steckte sie an, dann hielt sie Logan die Schachtel unter die Nase.
    » Springt Danby immer noch im Dreieck?«
    » Was glaubst du denn? Kannst froh sein, dass er dich nicht von dem Fall abziehen lässt.« Sie fischte ein Navi aus der Tasche, hantierte an einer Art Clip an der

Weitere Kostenlose Bücher