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Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Dunkles Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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Aberdeener Nummer.« Sie drückte eine andere Taste und hielt sich das Handy ans Ohr. » Geht keiner ran. Also, er ist nicht hier, und zu Hause ist er auch nicht.«
    » Wahrscheinlich immer noch hackedicht.« Logan hielt ihr einen Beweismittelbeutel hin, aber sie steckte das Handy einfach in ihre Jackentasche und marschierte zur Baustelle zurück.
    Logan schüttelte seinen durchnässten Fuß aus und patschte hinter ihr her.
    Der Regen wurde jetzt stärker; das feine, alles durchdringende Nieseln wich einem Geprassel von eiskalten Tropfen, die kleine Wellen über die schlammigen Pfützen jagten.
    Logan folgte Steel durch eine im Entstehen begriffene Straße: nackte Fundamente auf der einen Seite, halbfertige Häuser auf der anderen: Holzgerippe mit blauen Plastikplanen, die zwischen den Pfosten gespannt waren. Bei ein paar Häusern wurden gerade die Außenmauern aus gelbem Backstein hochgezogen. Aus einem Radio tönte Northsound One, während zwei Teams von Maurern die nächste Schicht legten.
    Ein Stück weiter standen einige Häuser, die fast fertig aussahen; manche hatten sogar schon Türen und Fenster. Vor dem letzten in der Reihe stand ein großes Schild mit der Aufschrift » MUSTERHAUS «. Die Garage war doppelt so groß wie bei den anderen, und das Gras davor war von einem leicht surreal wirkenden, leuchtenden Grün. Das konnte unmöglich echt sein – wahrscheinlich Kunstrasen oder etwas in der Art. Zwei Gärtner gruben mit der Spitzhacke ringsherum Löcher in den steinigen Boden, um Stauden und Bäume zu pflanzen.
    Was für ein Scheißjob.
    Logan blieb in der Mitte der matschigen Straße stehen. » Wo willst du anfangen?«
    Steel vergrub die Hände tiefer in den Jackentaschen. Ihre Nase hatte einen aparten Pinkton angenommen, mit einem nicht ganz so aparten Tropfen an der Spitze. » Wo arbeiten hier Elektriker?«
    » Na ja … elektrische Leitungen verlegt man normalerweise erst, wenn das Dach drauf und die ganze Bude wasserdicht ist, oder?«
    Sie zuckte mit den Achseln und stapfte durch den Regen auf das kleine Grüppchen fertiger Häuser zu.
    Vor einem parkte ein verbeulter roter Berlingo. Auf der Seite prangte eine miserable Karikatur des Dichters Robert » Rabbie« Burns, darunter die Worte: » MCRABBIE ’S – DER CLEVERE ELEKTRO - SERVICE GANZ IN IHRER NÄHE «. Dazu eine Adresse und eine Telefonnummer, beides in Stirling. Von wegen » ganz in Ihrer Nähe«.
    Irgendjemand hatte den Lack mit einem Schlüssel zerkratzt und vor dem Firmennamen das Wort » SCABBY « eingeritzt.
    Der Vorgarten war mit Schutt und Bauabfällen übersät, der betonierte Weg ein Hindernisparcours aus Schlammbatzen. Steel stieß die Haustür mit der Schulter auf, die Hände an der Hosennaht, um ja nichts anzufassen. Drinnen lag das Rahmenwerk aus Kiefernholz bloß, und an den Außenwänden war die rosafarbene Steinwolle-Dämmung zu sehen, die noch darauf wartete, verputzt zu werden. Der Eingangsbereich war mit plattgedrückten Pappkartons ausgelegt, die braune Fläche mit Rinnsalen von schmutzigem Wasser überzogen und mit matschigen Schuhabdrücken übersät.
    Von oben kam Gesang – eine überraschend gekonnte Interpretation von » Let Me Entertain You«, einschließlich der Gitarrensoli: » Wakka waaaaa, ouiiiiieeeee-ouaahhh …« Steel nickte, und Logan ging voran, die nackte Holztreppe hinauf und den mit Spanplatten ausgelegten Flur entlang.
    Der Sänger hockte ganz oben auf einer Trittleiter, in einem Raum, der wohl einmal ein Schlafzimmer werden sollte. Er trug einen gefütterten orangefarbenen Overall mit dem gleichen dilettantischen Burns-Portrait auf dem Rücken, das auf dem Transporter prangte, und wechselte gerade den Bohreinsatz an einem Akkubohrer. Noch eine kurze Pause für den Refrain, dann setzte er die mächtige Bohrspitze an den nächsten Pfosten, und das Metall fraß sich kreischend durch das Holz.
    Logan sah sich rasch in den anderen Zimmern im Obergeschoss um, was recht schnell ging, da die Wände noch fehlten. Es war niemand sonst zu sehen.
    Er winkte Steel heran.
    Sie marschierte ins Zimmer, holte mit dem Fuß aus und trat gegen die Leiter. Das ganze Ding wackelte bedenklich, und der Gesang ging nahtlos in ein panisches Kreischen über. Der Bohrer fiel krachend auf den Spanplattenboden, und der Elektriker klammerte sich fluchend an den freiliegenden Deckenbalken fest, während die Leiter polternd hin- und herwackelte. Schließlich bekam er sie unter Kontrolle. Er blickte über die Schulter und bleckte die

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