Dunkles Blut: Thriller (German Edition)
Hand abgenommen haben.«
Sie nickte. » Obduktion?«
» Isobel … Dr. McAllister hat sie auf morgen früh halb zehn angesetzt. Sie ziehen einen Archäologen hinzu, der helfen soll, die Überreste aus dem Beton zu lösen.«
Danby rutschte auf seinem Stuhl vor, streckte die Hand aus und schnappte sich einen der zwei Kaffees. Diebisches Elsterschwein. » Was hat Ihr Freund, der Projektleiter, gesagt?«
Logan sah Steel an. » Chefin?«
» Erzähl’s ihm.« Sie nahm einen Schluck von ihrem Cappuccino. » Ist da Zimt drauf? Ich mag keinen Zimt –«
» Das ist Schokolade. Laut Mr. Brett wurde die Hälfte der neuen Fundamente am Montagabend gegossen, der Rest wegen irgendeiner technischen Panne erst am Dienstagmorgen. Er behauptet, jeder hätte die Möglichkeit gehabt, sich heimlich Zutritt zur Baustelle zu verschaffen, nachdem die Arbeiter Feierabend gemacht hatten, und die Leiche im feuchten Beton zu versenken.«
Danby runzelte die Stirn. » Aha …«
» Ist natürlich alles Quatsch.« Steel wischte sich einen Schaum-Schnurrbart von der Oberlippe. » Wenn Polmont in den nassen Beton geschmissen worden wäre, dann wäre er ganz voll mit dem Zeug, und nicht nur auf einer Seite. Nein, es wurde auf ihn draufgegossen.«
Der füllige DSI trommelte mit dem Finger auf der Stuhllehne herum. Schließlich stand er auf. » Dann sollte ich mal besser los – muss noch den SACRO -Bericht über Knox durchackern.« Er nahm eines der Tagebücher von Steels Schreibtisch und klemmte es sich unter den Arm. » Vergessen Sie nicht, mich auf dem Laufenden zu halten.«
Logan wartete, bis die Tür ins Schloss gefallen war. » Warum steckt er seine Nase da rein?«
» Braucht dich gar nicht zu interessieren.« Sie kramte etwas aus ihrem Eingangskorb hervor und warf es ihm zu. » Es wird dich freuen, zu hören, dass schon wieder eine Beschwerde über dich eingegangen ist. Douglas Walkers Rechtverdreher findet, dass du dich unprofessionell, übertrieben aggressiv und beleidigend verhalten hast. Das wievielte Mal ist das jetzt?«
Logan überflog das offizielle Schreiben. » Ich hab aufgehört zu zählen, als es zweistellig wurde.«
» Sehr komisch. Und es wird noch komischer, wenn du in einer halben Stunde oben bei der Gestapo antanzen musst, findest du nicht? Du blöder Idiot.«
» Er hat sich idiotisch benommen.«
» Ist mir egal. Von morgen an bist du nicht mehr mein Problem. Ich verpiss mich in den Urlaub, und du kannst schon mal gespannt sein, was für eine inzuchtgeschädigte Hinterwäldler-Knalltüte sie dir aus Fraserburgh runterschicken. Sollte eigentlich heute schon hier sein, aber die haben da heute so eine superwichtige Drogenrazzia-Geschichte, da musst du mit der Übergabe leider bis morgen warten. Ich will, dass du um Punkt sieben im Büro bist. Und zwar nüchtern, kapiert?«
Logan warf die Beschwerde auf den Schreibtisch. » Ja, klar, damit ich dem Trottel die Hand halten kann, wo wir doch beide wissen –«
» Willst du überhaupt noch Polizist sein? Sag’s ruhig ehrlich. Oder führst du dich extra so beschissen auf, weil es einfacher ist, gefeuert zu werden, als zu kündigen?«
Logan starrte auf den Teppichboden.
» Ich hab’s echt dick – jedes Mal muss ich diesen Scheiß mitmachen, nur weil du mal wieder eine schlechte Woche hast!«
Er räusperte sich. » Dr. Goulding will mit Knox Kontakt aufnehmen.«
» Ich mein es ernst, Laz.«
» Ich … Du hast mich seit Monaten nicht mehr Laz genannt.«
Steel seufzte. » Mannomann, man hat’s echt nicht leicht mit dir. Das ist dir schon klar, oder?«
Eine Minute lang war das einzige Geräusch im Büro das Gurgeln und Rattern des Radiators. Logan rutschte auf seinem Stuhl hin und her. » Es tut mir leid.«
Wieder eine unbehagliche Pause.
Wieder ein Seufzer. » Ich dachte, du wolltest dich mal ein bisschen am Riemen reißen.«
» Tja, nun … Im Moment läuft’s eben nicht so toll.« Er zappelte noch ein wenig herum. » Wie stellst du dir das mit Polmonts Obduktion vor?«
» Schau nicht mich an – meine Maschine ins sonnige Puerto de la Aldea geht um elf, und ich muss noch meinen Bikini einpacken.«
Das war nun wirklich ein Bild, das einem tausend Kondome sparen konnte.
» Ich glaub’s nicht, dass du immer noch fliegen willst, wo doch –«
» Natürlich flieg ich, was denkst du denn? Ich verzichte doch nicht auf meinen letzten Urlaub in Freiheit, bloß weil hier irgendeine Mordermittlung im Gang ist. Susan würde mich umbringen.« Sie schniefte. » Soll
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