Dunkles Blut: Thriller (German Edition)
mir etwas über Ihren Sicherheitsdienst, Mr. Brett. Ich meine diesen kräftigen, kahlköpfigen Mann mit dem großen Hund.«
Brett zog eine Augenbraue hoch. » Was ist mit ihm?«
» Wie wär’s zunächst einmal mit seinem Namen?«
Pause. » Andy. Andy Stephenson. So steht es auf der –«
» Auf der Mitarbeiterliste, die Sie uns gegeben haben?« Logan kratzte sich demonstrativ an der Stirn. » Das ist aber seltsam – die DNS -Probe, die ich von ihm genommen habe, konnte nämlich einem gewissen Mr. Andrew Connelly zugeordnet werden.« Er hielt die Papiere hoch, die er gerade ausgedruckt hatte. » Laut Nationalem Polizeicomputer hat Andrew Connelly drei Jahre wegen schwerer Körperverletzung eingesessen. Und zwei Jahre wegen räuberischer Erpressung. Dazu noch eine Bewährungsstrafe wegen seiner Beteiligung an einem Raubüberfall auf einen Geldtransporter … Und da wäre noch mehr, falls es Sie interessiert.«
Der Projektleiter rümpfte die Nase. » Wir bei McLennan Homes sind der Überzeugung, dass jedes große Unternehmen die Verpflichtung hat, bei der Integration von Menschen mit problematischer Vergangenheit mitzuwirken. Im Rahmen unseres Programms Engagement und Verantwortung bemühen wir uns –«
» Bla, bla, bla.« Steel zupfte unter dem Tisch an sich herum. » Der Typ ist einer von Malk the Knifes Vollstreckern, das wissen wir doch alle.«
» Das ist Verleumdung, Inspector.«
» Und mein Arsch ist –«
» Wo ist er?« Logan ignorierte Steels bösen Blick. » Andrew Connelly war nicht auf der Baustelle, als wir die Leiche geborgen haben. Unsere Teams haben mit allen anderen Mitarbeitern gesprochen.«
Bretts Augen verengten sich. » Andrew hat Sonderurlaub bekommen, Sergeant. Seine Mutter hatte gestern einen Schlaganfall.«
» Ach, wie ungemein praktisch!« Steel hörte sogar für einen Moment mit dem Herumfummeln auf. » Wir sollen Ihnen also glauben, dass sein geliebtes altes Mütterchen just in dem Moment krank geworden ist, als wir Steve Polmonts Leiche unter einem von Ihren Häusern ausgegraben haben? Vier Tage, nachdem Sie den Trottel beim Klauen von Elektromaterial erwischt hatten? Malk the Knife würde doch niemals –«
» Ich wiederhole, Inspector: McLennan Homes hatte nichts mit alldem zu –«
» Irgendjemand musste schließlich den verdammten Betonmischer bedienen –«
Und auf ging es in die nächste Runde.
Logan schlappte die Treppe hinunter und hatte wieder mal eine Akte unter den Arm geklemmt, damit er sich die Flossen an den zwei Bechern Kaffee verbrennen konnte, die er aus der Kantine in Steels Büro bringen sollte. Er versuchte, die Tür mit dem Ellbogen zu öffnen, und bereute es augenblicklich, als das Metall sich in das lädierte Gelenk bohrte und den Schmerz neu aufflammen ließ. Er benutzte den anderen Arm, und als die Tür endlich aufsprang, erstarrte er.
Verdammter Mist …
Dieser fette Kotzbrocken von Danby hockte auf einem der Besucherstühle und verrenkte sich den fleischigen Hals, um zu sehen, wer da gekommen war. Steel saß hinter ihrem Schreibtisch, der ausnahmsweise richtig aufgeräumt war. Da musste etwas im Busch sein. Und dann erblickte Logan die zerfledderten Tagebücher, die sie aus Polmonts Wohnung mitgenommen hatten – die mit den Seiten voller unleserlicher Kritzeleien eines Betrunkenen.
Logan blieb stehen und nickte den beiden zu. » Ma’am – Sir. Soll ich später noch mal wiederkommen?«
Eine von Danbys Augenbrauen begann die rosafarbene Steilwand seiner Stirn zu erklimmen. » Ach, jetzt also plötzlich › Sir ‹ , wie?«
Am besten, er brachte es gleich hinter sich. » Ich möchte mich für meine Bemerkungen neulich entschuldigen. Es war unprofessionell von mir, mich in einer dienstlichen Besprechung von persönlichen Gefühlen beeinflussen zu lassen.«
Danby rang sich tatsächlich zu einem Lächeln durch. » Mein Gott, das klang jetzt aber gestelzt. Haben Sie das geübt?«
» Äh, eigentlich nicht.«
» Glauben Sie mir, man merkt es, nich’ wahr?«
» Ja, nun …« Achselzucken. » Es tut mir leid.«
» Das sollte es auch.« Danby wies mit seiner riesigen Pratze auf einen Besucherstuhl. » Setzen Sie sich.«
Logan sah Steel an. » Ma’am?«
» Park deinen Arsch.« Sie streckte die Hand aus. » Was haben die Fingerabdruck-Fuzzis gesagt?«
» Es ist Polmont.« Er hielt ihr den Bericht hin. Sie schnappte ihn und überflog ihn hastig. Logan zeigte auf die Grafik. » Sie stimmen in sechzehn Punkten mit denen überein, die wir von der
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