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Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Dunkles Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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das du unter deinem Pulli verstecken kannst. Aber eines tust du ganz bestimmt nicht: Du gehst nicht in den Werkzeugschuppen und sägst einen Vorschlaghammer in der Mitte durch.«
    » Und das ist deine verblüffende Erkenntnis? Dass der Typ einen Schuppen hat?«
    » Nein, du alte Rostbirne. Einen solchen Vorschlaghammer zu benutzen, das ist ziemlich … einmalig. Offensichtlich hat er noch nie zuvor ein Juweliergeschäft überfallen, aber vielleicht hat er sich aus kleinen Anfängen hochgearbeitet?« Bob zuckte mit den Achseln. » Bloß so eine Idee.«
    » Oh …« Wenn man darüber nachdachte, war es eigentlich sonnenklar. » Danke, Bob.«
    » Es war mir ein Vergnügen, junger Mann.« Pause. Dann wieder dieses Grinsen. » Und damit muss ich Euch verlassen.«
    Die Stinkbombe ging drei Sekunden später hoch.
    Logan saß an DI Steels Schreibtisch, die Füße auf die Übergabenotizen gelegt, den Hörer ans Ohr geklemmt, während er sich die Spiralen der Telefonschnur um den Finger wickelte. » Ja, Detective Inspector Harvey … Nein, › Harvey ‹ : Hotel – Alpha – Romeo – Victor … Ja, Harvey, genau den meine ich.«
    Dann musste er warten, bis der diensthabende Constable in der Leitstelle von Fraserburgh Logans Anruf in die kleine Kriminalabteilung des Reviers durchgestellt hatte, wo er den Namen gleich noch einmal buchstabieren durfte. Und dann hatte er einen gewissen DI Chapman am Apparat. » Sie wollen wissen, wo er ist?«
    » Er hätte heute Morgen hier in Aberdeen eintreffen sollen. Als Vertretung für Detective Inspector Steel.«
    » Auf der Intensivstation ist er, wenn Sie’s genau wissen wollen. Bei der Drogenrazzia letzte Nacht gab es … unvorhergesehene Komplikationen.«
    Mit anderen Worten, sie hatten die Operation komplett vermasselt. » Wird er bald wieder auf den Beinen sein?«
    » Er hat drei Messerstiche abbekommen – was glauben Sie denn?«
    Logan musste fast grinsen. » Das kenne ich aus eigener Erfahrung – ist nicht so lustig, wie man sich das allgemein vorstellt.«
    » Verstehe …« Und als Chapman weitersprach, klang er schon nicht mehr ganz so, als ob er sich eine Ananas aus dem Enddarm zu ziehen versuchte. » Sie haben ihn in ein künstliches Koma versetzt. Wenn wir Näheres erfahren wollen, werden wir warten müssen, bis er sich so weit stabilisiert hat, dass sie ihn wieder aufwecken können.«
    » Das tut mir leid. Also … schicken Sie uns dann jemand anders?«
    » Sie machen doch Witze, ja? Einer unserer Leute liegt im Koma, drei weitere haben schwere Verletzungen erlitten, und diese Schweine haben sich mit unverschnittenem Heroin im Wert von über einer halben Million aus dem Staub gemacht. Wir haben alles verfügbare Personal auf den Fall angesetzt.«
    Das war allerdings verständlich. » Tja … dann viel Glück.«
    Logan legte den Hörer von Steels Telefon auf und fluchte ein bisschen. Kein Ersatz- DI – das bedeutete, dass sie ihm eine der zahlreichen hiesigen Nulpen vor die Nase setzen würden. Etwa Bartgesicht Beattie oder diesen Trottel McPherson. Eine Mordermittlung leiten?
    Die waren ja schon damit überfordert, morgens den Bus zu erwischen.
    Er kippte die Lehne von Steels Bürostuhl zurück und starrte grimmig zur Decke hinauf …
    Es sei denn, er würde niemandem etwas davon sagen. Einfach so tun, als wäre dieser DI Harvey wie geplant aufgetaucht und hätte die Leitung übernommen. Solange niemand ihn persönlich treffen musste, würde es doch nicht auffallen, oder? Es war ja nur für zwei Wochen. DI Harvey – das DI stand für definitiv imaginär.
    » Und dann«, sagte er zu den Deckenfliesen, » wäre die allgemeine Erheiterung gar groß.«
    Mist. Er musste es DCI Finnie sagen.
    Logan raffte sich aus dem Stuhl auf, schleppte sich den Flur hinunter, klopfte an Finnies Tür und wartete.
    » Herein!«
    Das Büro des Chief Inspector war ungefähr doppelt so groß wie das von Steel, mit einer ganzen Batterie von Aktenschränken, einer riesigen Weißwandtafel, einem Sofa, zwei bequemen Sesseln, einem großen Buchenholzschreibtisch, einem großen Computerbildschirm und einem froschgesichtigen Kotzbrocken.
    » Ah, McRae, was verschafft mir das zweifelhafte Vergnügen? Haben Sie sich vielleicht verlaufen? Die Interne Dienstaufsicht ist ein Stockwerk höher. Sie verbringen ja so viel Zeit dort oben, dass ich mir schon überlegt habe, Sie dorthin versetzten zu lassen. Dann könnten Sie sich jeden Morgen selbst einen Anschiss verpassen und allen anderen einen Haufen Zeit

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