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Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Dunkles Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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lutschen. › Tu es, sonst schneid ich der alten Schlampe die Gurgel durch … ‹ Er fand das nur gerecht, irgendwie.«
    Logan sah sich um. Der altersschwache städtische Transporter war drei Autos hinter ihnen. Offenbar hatte er Mühe, mit Danbys flottem Fahrstil mitzuhalten.
    Der rattengesichtige kleine Mann auf dem Platz neben ihm drückte seine Tüte fester an sich. » Aber es ist nicht immer nach Plan gegangen, meinte er. Einmal hat der Mann sich geweigert, ihm einen zu blasen. Der Typ ist auf den Knien, die Hände hinterm Rücken gefesselt, aber er will es nicht machen. Und Charley brüllt ihn an, und die Frau heult, und er schlitzt sie auf. Nicht viel, nur gerade genug, um dem Mann zu zeigen, dass er es ernst meint. Und der Typ macht den Mund auf, Charley steckt seinen Schwanz rein, und der Typ versucht, ihn abzubeißen.«
    Knox’ Oberkörper schaukelte vor und zurück, er krümmte sich vor Lachen. » Er verbeißt sich in das Teil wie ein tollwütiger Terrier, schlägt die Zähne richtig tief rein und schüttelt den Kopf hin und her … Köstlich. Charley hat mal seinen Schwanz ausgepackt und ihn uns gezeigt – sah aus wie ein halb zerkautes Würstchen. Musste mit ungefähr zwanzig Stichen genäht werden. Ah …« Er fuhr sich mit der Hand unter der spitzen Nase durch. » Zum Schreien, echt.«
    Logan sah ihn an. » Was wurde aus dem Ehepaar?«
    Knox schniefte. » Na, er hat sie umgebracht, nicht? Die ganze Familie – ich glaub, er hat gesagt, dass die auch noch ein paar Kinder hatten. Aber ist ja auch klar – Charley ist da rumgelaufen mit seinem blutenden Schwanz, da war alles voll mit seiner DNS . Am Ende musste er das ganze Haus abfackeln. Und er ist auch noch damit durchgekommen.«
    Schweigen.
    » Und alles, weil der Priester ihn dazu gebracht hatte, sich von Gott abzuwenden. Faszinierender Typ, echt. Unglaublich, was der alles wusste – wie man Schlösser knackt, wie man Alarmanlagen ausschaltet, wie man Spuren beseitigt …« Knox zwinkerte Logan zu. » Kann natürlich sein, dass er sich das alles nur ausgedacht hat, nicht? Wer weiß, vielleicht hat er ja bloß mal ein bisschen zu wild mit dem Jack Russell von irgendwem rumgespielt und wollte nicht, dass die Leute ihn für pervers halten.«
    Danby schaltete das Radio ein und fummelte an den Knöpfen herum, bis irgendetwas Orchestrales aus den Lautsprechern wummerte. Auf dem North Anderson Drive herrschte um diese Zeit am Sonntagvormittag meist nicht viel Verkehr, aber eine der Spuren war gesperrt, damit orangefarbene Leitkegel sich darauf munter vermehren konnten. Weit und breit war kein Arbeiter zu sehen, doch es reichte, um den Verkehr von der Middlefield Road bis zum Haudagain-Kreisel auf Schritttempo herunterzubremsen. Das andere Ufer des Don war im Schneeregen kaum auszumachen; eine einzige neblig-graue Szenerie, aus der nur die roten Rücklichter hervorstachen.
    » Zu Hause ist es doch am schönsten, was, Graeme?« Knox wischte mit der Hand ein Guckloch in die beschlagene Fensterscheibe. » Treffen Sie sich eigentlich noch mit Billy Adams’ Frau?«
    Danby blickte stur geradeaus und folgte der Schlange aus aufblitzenden Bremslichtern.
    » Ob er wohl dahintergekommen ist? Ob er sich vielleicht deswegen umgebracht hat, was meinen Sie?«
    Die Stimme des Superintendent war ein dunkles Grollen. » Hören Sie auf damit, Richard, ja?«
    » Ich meine ja nur. Ein Besuch auf dem Friedhof, da kommt man doch auf solche Gedanken, nicht wahr? Über den Tod, das Leben. Über Verrat.«
    » Aufhören, hab ich gesagt!«
    Knox zuckte mit den Achseln und starrte weiter aus dem Fenster.

21
    Logan stopfte die Hände tiefer in die Jackentaschen. » Er wird sich noch den Tod holen.«
    Danby verlagerte sein Gewicht von einem Fuß auf den anderen und zog eine Grimasse. » Na, das wäre ja wirklich jammerschade.«
    Sie standen im Windschatten eines kleinen Mausoleums, ungefähr fünfundzwanzig Meter von der Stelle entfernt, wo Knox, den Kopf im Gebet gesenkt, vor einem verwitterten Grabstein kniete, seine Einkaufstüte an die Brust gedrückt. Ein Windstoß fegte einen neuerlichen Schwall Schneeregen über den Friedhof und ließ die kahlen Bäume erzittern, die vereinzelt zwischen den Gräbern standen.
    Das SACRO -Team hatte sich in respektvollem Abstand von Knox aufgebaut, um ihn nicht in seiner Andacht zu stören. Sie kämpften mit einem zappelnden Regenschirm, der entschlossen schien, sich selbstständig zu machen.
    Logan sah, wie Danby sich wieder das Bein rieb. »

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