Dunkles Blut: Thriller (German Edition)
Northumbria University. Er war ihr wichtigster Mann fürs Finanzielle. Deswegen hat er so lange ungestraft alte Männer vergewaltigen können – ein Besuch von Mad Mikeys Jungs hat bei Opfern und Zeugen oft eine komplette Amnesie zur Folge.«
» Aber … kein Krimineller, der etwas auf sich hält, würde so etwas dulden. Die würden ihm › Perverse Sau ‹ oder so was in die Stirn ritzen und ihn an den Eiern aufhängen.«
Danby lachte – ein tiefes, polterndes Geräusch, das über den ganzen Friedhof hallte. Knox blickte nicht einmal auf.
» Sergeant, denken Sie doch mal darüber nach. Dieser miese kleine Hänfling da drüben ist der einzige Mensch, von dem Mikey weiß, dass er ihn nicht verpfeifen wird, wenn irgendetwas schiefgeht. Knox wird immer die Klappe halten, was die Geschäfte seines Arbeitgebers betrifft, denn wenn er auch nur ein Sterbenswörtchen verrät, kann Mikey ihm mindestens ein halbes Dutzend Vergewaltigungen anhängen. Und das Gefängnis ist ein gefährlicher Ort, wenn Ihr Ex-Arbeitgeber ein skrupelloses Schwein mit Beziehungen ist.«
Drüben am Grab hob der Mann, von dem die Rede war, die Hand und streichelte den Grabstein seiner Großmutter.
Jetzt endlich begriff Logan. » Und lassen Sie mich raten: Die Staatsanwaltschaft wird auf keinen Fall darüber hinwegsehen, dass Knox harmlose Opas entführt und brutal vergewaltigt hat – auch nicht, um an Informationen über das organisierte Verbrechen heranzukommen. Also kann er keinen Deal machen.«
» Genau. Solange Knox nicht total durchdreht, solange er sich mit ein paar Vergewaltigungen pro Jahr begnügt, bleibt das Ganze überschaubar, nich’ wahr? Sehen Sie sich doch die Fußballprofis an, denen schadet so was auch nicht wirklich, oder?« Danby rieb sich die Wade. » Als wir Knox wegen der Vergewaltigung von William Brucklay verhaftet haben, hat Mikey ihm den besten Anwalt besorgt und sich darum gekümmert, dass Knox’ Mutter in ein gutes Pflegeheim kam. Und Knox hat den Mund gehalten. Sieben Jahre hat er gesessen und nie ein Wort über Mad Mikeys Imperium verloren.«
Danby fröstelte, als wieder ein Schwall Schneeregen über den Friedhof wehte. » Ich glaube, ich warte lieber im Wagen.«
Logan sah zu Knox hinüber, der immer noch betete. » Deshalb sind Sie hier, nicht wahr? Sie glauben, dass er mit Ihnen reden wird.«
» Dieses miese kleine Dreckstück weiß alles, was es über die Aktivitäten von Mad Mikey zu wissen gibt. Wenn ich ihn zum Singen bringe, kann ich vielleicht den ganzen Laden auffliegen lassen, nich’ wahr?«
Der DSI drehte Logan den Rücken zu und humpelte in Richtung Ausgang.
Logan rief ihm nach: » Und … wieso zieht er Sie dann ständig wegen Billy Adams auf?«
Danby drehte sich nicht einmal um.
» Weil er ein Triebtäter ist. Menschen zu manipulieren ist deren täglich Brot.«
Logan bahnte sich seinen Weg zwischen den Grabsteinen hindurch zu den SACRO -Leuten, taumelnd und wankend unter dem eisigen Bombardement, das auf den Friedhof niederging.
Mandy stand ganz zusammengekrümmt da; sie stampfte mit den Füßen, während sie sich unter den bockenden Regenschirm duckte, den ihr Partner hielt. » Das müssen wir doch hoffentlich nicht jeden Sonntag machen, oder? Ich kann meine Zehen schon nicht mehr spüren.«
Harry wischte sich mit dem Ärmel die Nase. » Könnte schlimmer sein. Wenigstens hocken wir nicht in diesem verschimmelten und verdreckten – Scheiße!«
Der Regenschirm stülpte sich um und verwandelte sich in eine Satellitenschüssel am Stiel. Harry versuchte ihn wieder in die ursprüngliche Form zurückzuzwingen, während der Wind ihnen um die Ohren brauste.
Mandy zupfte Logan am Ärmel und deutete mit dem Kopf auf eine mannshohe Engelsstatue, die auf der anderen Seite des Wegs auf einem großen, quadratischen Sockel thronte.
» Ähm … ich …«, stammelte Logan.
» Keine Sorge, Sergeant, ich habe nicht vor, Sie sexuell zu belästigen.« Sie führte ihn zu der Skulptur, deren Flügel wenigstens einen gewissen Schutz boten. » Ich wollte mal mit Ihnen über unseren Knaben da drüben reden.« Mandy nickte in Richtung des betenden Knox.
» Macht er Ihnen immer noch Angst?«
Sie drehte sich so, dass sie Logan als zusätzlichen Windschutz benutzen konnte. » Ich glaube, er ist in Kontakt mit jemandem und tauscht Nachrichten aus. Ich kann es allerdings nicht beweisen, und ich kann ja schlecht seine Hütte filzen, oder?«
Logan schaute wohl genauso verwirrt drein, wie sie sich fühlte, denn
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