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Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Dunkles Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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stürmte hinaus, und sein Fuß landete dort, wo eigentlich die Milchkisten-Stufe sein sollte.
    Hoppala.
    Er fiel der Länge nach hin und landete mit dem Gesicht im kalten, feuchten Gras.
    Rumms.
    » Aua, Kacke …«
    Das war es, was solche Typen wie Danny alias Daniel alias Damian alias Donny auszeichnete: je mehr Decknamen, desto beschränkter. Wirklich erfolgreiche Gangster brauchten nie mehr als einen Namen, weil sie sich nie erwischen ließen.
    Danny rappelte sich hoch, bis er auf dem Hintern saß, umrahmt von dem bleichen Rechteck aus Licht, das durch die offene Tür des Wohnwagens fiel, und hielt das linke Handgelenk an die Brust gedrückt. Aus seiner windschiefen Nase rann dunkelrotes Blut in seinen Schnauzbart.
    » Na los, kommen Sie.« Logan griff nach seinen Handschellen. » Aufstehen.«
    » Sie haben mir das Handgelenk gebrochen …«
    » Ich hab Sie überhaupt nicht angerührt.« Logan trat einen Schritt vor. » Also, Sie können jetzt entweder aufstehen und sich Handschellen anlegen lassen, oder –«
    Plötzlich ein lautes Dröhnen in den Ohren, tanzende gelbe und schwarze Kreise vor den Augen. Logan spürte einen pochenden Schmerz im Hinterkopf, und im nächsten Moment lag er schon im Gras. Etwas Scharfkantiges bohrte sich in seine Wange.
    Jemand rief: » Lauf, Danny! Lauf!«
    Mist …
    Logan stemmte sich auf die Knie hoch, ein tosendes Rauschen in den Ohren, ein Stampfen im Kopf, ein Kribbeln auf der Kopfhaut – und sein Magen revoltierte auch. Nicht kotzen, bloß nicht … Doch kotzen. Eine heiße Flut von bitterem, säuerlich riechendem Ekelschmodder ergoss sich ins Gras und über seine linke Hand.
    » Lauf, hab ich gesagt!«
    » Aber er wird –«
    » Ich kümmere mich schon um ihn …«
    Ach du Scheiße. Das klang nicht gut.
    Er spähte nach oben. Sie konnte kaum älter als achtzehn sein. Blondierte Haare mit zwei Zentimetern Braun an den Wurzeln, großes rotes Billig-Brillengestell, enormer Babybauch, Pausbacken, die Zähne gefletscht – und eine schwere gusseiserne Bratpfanne, die sie beidhändig gepackt hielt. Jetzt hob sie das Ding über den Kopf und ließ es mit voller Wucht auf Logans Schädel krachen.
    Jedenfalls hätte sie es getan, wenn er nicht ausgewichen wäre. Stattdessen traf sie ihn am rechten Arm, und der Schmerz zuckte durch seinen angeschlagenen Ellbogen.
    » Verdammt, ich bin Polizist!«
    » Verpissen Sie sich gefälligst!«
    Ächzend holte sie ein weiteres Mal mit der Bratpfanne aus. Logan stolperte rückwärts durch das nasse Gras, doch sie setzte ihm nach. Schlug zu – und verfehlte ihn.
    Ihr linker Fuß landete in der warmen Pfütze von Erbrochenem, das Bein rutschte unter ihr weg, und sie landete ungebremst auf dem Hintern. » Uäh! Hier ist ja alles voller Kotze!«
    Logan richtete sich mühsam auf, kippte zur Seite, schwankte noch ein wenig.
    Das Pfefferspray, wo war das blöde Pfefferspray?
    Er versuchte Halt zu finden, stützte sich mit einer Hand an dem gammligen Wohnwagen ab.
    Wo zum Teufel war das gottverfluchte Scheiß–
    Da. Es lag vor ihm in der Pfütze, die er selbst gerade produziert hatte.
    Logan bückte sich und schnappte danach. Die Welt machte einen Purzelbaum und tanzte dann noch einen fröhlichen Ringelreihen. Er taumelte rückwärts, die Finger um den feuchten schwarzen Behälter gekrampft.
    Sie war wieder aufgestanden. Verzerrte Gesichtszüge, die Zähne gebleckt, fluchend und …
    Logan kotzte sie von oben bis unten voll.
    Eine Pause, und dann ging das Geschrei los. » Aaaah! Scheiße, das Zeug ist in meinem Mund!«
    Er kämpfte mit dem Deckel der kleinen schwarzen Dose. Das verdammte Teil wollte einfach nicht aufgehen … Aber es sah nicht so aus, als ob er es noch brauchen würde. Sie hatte die Bratpfanne fallen lassen, und jetzt war sie es, die sich am Wohnwagen abstützen musste, während sie spuckte und würgte – und schließlich die versiffte Karosserie mit den Resten ihres Mittagessens bekleckerte.
    Logan fasste sich an den Hinterkopf. Der Schmerz strahlte in Wellen von seinem lädierten Ellbogen aus, als er den Arm beugte. Als er seine Fingerspitzen inspizierte, waren sie dunkel und klebrig. » Sie« – er wandte sich zu der kotzenden Frau um – » Sie sind so was von geliefert.«
    Er tat einen Schritt auf sie zu – und erstarrte, als Danny um die Ecke der Scheune gerannt kam, mit einem Vorschlaghammer in der unverletzten Hand.
    » Du Schwein!« Danny holte zum Schlag auf Logans Kopf aus und verfehlte ihn. Der Vorschlaghammer krachte in

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