Dunkles Blut: Thriller (German Edition)
Sammlung schweifen. » Ich glaube, wir haben ein Lager mit gefälschten Markenwaren ausgehoben.«
Was nicht ganz stimmte, aber es könnte so sein. Und somit war die Gewerbeaufsicht dafür zuständig.
Am anderen Ende war ein Stöhnen zu hören. » Tu mir einen Gefallen und verlier das Zeug wieder. Wir ersaufen hier schon in dem Kram.«
» Ich bin untröstlich. Wir haben die Sachen in der Asservatenkammer in der Water Lane liegen. Also beweg deinen Hintern hierher und tu, was du am besten kannst.«
Einen Moment war es still. » Versuchst du wieder mal, deinen verdammten Papierkram auf mich abzuwälzen?«
» Jetzt bin ich aber gekränkt, Dildo.«
» Ja, und meine Frage hast du auch nicht beantwortet.« Ein Seufzer. » Was hast du denn da?«
Logan lächelte. » MP 3-Player, Glätteisen, Videospiele und noch eine Menge anderen Kram. Alles originalverpackt.«
» Mist … Okay, okay, ich komm rüber. Aber wir müssen es auf Montag verschieben; ich hab noch einen Haufen Eichberichte abzufassen, und ich will verdammt noch mal zu Hause sein, bevor meine Kinder schlafen.«
Sie vereinbarten eine Uhrzeit, und Logan legte auf. Dann stand er auf und zeigte dem Inhalt von Steve Polmonts Wohnung, der jetzt offiziell das Problem von jemand anderem war, den Stinkefinger. Da sollte noch jemand behaupten, dass er nicht teamfähig wäre.
Logan parkte vor der vierten Adresse auf seiner Liste und warf einen Blick auf das Display seines Handys, während er den Anruf auf die Mailbox gehen ließ. Es war Colin Miller, der Ex-Starreporter des Aberdeen Examiner. Logan ließ eine Minute verstreichen und hörte dann seine Nachrichten ab. Vier waren von Steel, die damit drohte, ihn zu kastrieren; eine von Samantha, die fragte, ob er nicht ausnahmsweise mal mit ihr essen gehen wolle; und eine von Beattie – ob er schon etwas wegen dieses Treffens unternommen habe?
Logan runzelte die Stirn. Welches Treffen denn?
Und dann kam noch Colin, der um Rückruf bat.
Logan ließ sich verbinden, und nach dem dritten Läuten erschütterte der harte Glasgower Akzent des Reporters sein Trommelfell.
» Laz, alter Knabe, was macht die Brunst?« Ohne eine Antwort abzuwarten, fuhr er fort: » Prima. Hör zu, ich hab heute Abend frei, wie wär’s mit ’nem gepflegten Herrenabend? ’n Happen essen und ein paar Bierchen zischen?«
» Geht nicht, bin heute Abend mit einer tätowierten Lady verabredet.«
» Och, komm! Hast du eine Ahnung, was ich alles anstellen musste, um Freigang zu kriegen? Bloß ein bisschen die Kehle befeuchten und ein Schwätzchen halten, ganz wie in alten Zeiten.«
Logan öffnete die Autotür einen Spaltbreit.
Offenbar hatte er einen Bewegungsmelder ausgelöst; ein Scheinwerfer tauchte den gekiesten Parkplatz in grellweißes Licht. Zwanzig nach vier, und schon packte die Sonne ihre Tasche und machte sich auf dem Heimweg. Zurück blieb eine in Mattrosa und kaltes Blau getauchte Landschaft.
» Ich verzichte gerade eine Weile auf Alkohol.«
» Du verarschst mich doch!«
» Antibiotika.« Eine Lüge war so gut wie die andere.
» Scheiße …«
Hier draußen in der Pampa gab es keine Straßenbeleuchtung. Es war eine Ansammlung von umgebauten Wirtschaftsgebäuden zwischen Dyce und Bridge of Don. Nicht alle waren fertiggestellt; etwas abseits stand eine alte Scheune, deren Dach ein Gerippe aus bleichen Kiefernholzsparren war, zur Hälfte abgedeckt mit einer zerfledderten blauen Plastikplane.
Wenigstens hatten der Wind und der Schneeregen nachgelassen. Allerdings war es nach wie vor verflucht kalt.
» Dann gehen wir einfach nur zum Inder. Du kannst dir ja ein Lassi bestellen, oder was immer ihr homosexuellen Abstinenzler heutzutage so trinkt.«
» Colin –«
» Wir können uns gegenseitig was von der Arbeit vorjammern – wir haben da jetzt einen neuen Leiter der Nachrichtenredaktion, so ein rothaariger Sack, der meint, ich würde › zu reißerisch ‹ schreiben. Der Wichser. Und du kannst dich über diesen Trottel von Beattie auslassen, oder über deine Oberlesbe.« Pause. » Dieser kleine Drecksack von Richard Knox ist bestimmt auch nicht gerade leicht zu handhaben, kann ich mir vorstellen …?«
Logan schlug die Autotür zu. Irgendwo in der Ferne bellte ein Hund. » Geschickt eingefädelt, Colin, muss ich schon sagen.«
» Was? Ich hab doch nur –«
» Ich gebe dir keine Informationen zu einer laufenden Ermittlung, das weißt du genau. Ein paar Bierchen zischen, dass ich nicht lache.«
Es war einen Moment still, und
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