Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Dunkles Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
Vom Netzwerk:
als Colin weitersprach, konnte Logan das Grinsen in seiner Stimme hören. » Man kann’s ja mal versuchen, nicht? Weißt du was? Du erzählst mir alles über Knox, und dafür kriegst du von mir die Schlagzeile vom Montag.«
    » Bis dann, Colin.« Logan legte auf. Dieser Frechsack.
    Er griff zu der Liste, die er vom Nationalen Polizeicomputer heruntergeladen hatte. Alles Personen, die wegen Raubüberfällen mit Vorschlaghämmern verurteilt worden waren. Er las die Angaben zu Nummer vier. Damian Atkinson alias Daniel Francis alias Danny Saunders alias Donny Ferrier. Verurteilt wegen Einbruchdiebstahls, räuberischer Erpressung und schwerer Körperverletzung. Und, was das Wichtigste war, wegen einer Reihe von Überfällen auf 24-Stunden-Tankstellen mit einem Vorschlaghammer.
    Nur in zwei Häusern der kleinen Siedlung brannte Licht. Im ersten öffnete ihm ein betrunkener Mann mittleren Alters mit Bart und Bierbauch. Nein, er kannte keinen Damian Atkinson und auch keinen Daniel Francis, aber ein Danny Saunders wohnte dort drüben. Er zeigte mit einem zittrigen Finger auf einen gammligen Wohnwagen, der an der Wand der halb umgebauten Scheune abgestellt war.
    » Revo … renoviert alles selber. Nich’?«
    Sehr lobenswert.
    Logan marschierte über den knirschenden Kies auf das Gebäude zu. Auf dem Rasen davor lag eine bunte Mischung von Baumaterialien herum: Paletten mit Backsteinen, kistenweise Dachschindeln, stapelweise Bauholz. Logan steckte den Kopf durch die offene Tür, aber drinnen war es stockfinster. Nur ein tropfendes Geräusch und ein muffiger Geruch nach Staub und Mäusedreck. Irgendwo in der Ecke war schemenhaft ein Haufen Werkzeug zu erkennen.
    Danny Saunders’ Wohnwagen war nicht der große Baucontainer-Typ wie der von Samantha, sondern ein kleineres Modell mit nur einer Achse. Die Sorte, die auf sommerlichen Straßen regelmäßig den Verkehr auf das Tempo einer Schneckenbeerdigung herunterbremste, in der Regel gezogen von einem Volvo-Kombi voller missgelaunter Kinder.
    Das Gefährt war mit schmutzig grünem Schimmel überzogen; das Dach fast schwarz. Irgendwann einmal war es beige lackiert worden, aber die Farbe warf schon Blasen und platzte ab, und darunter kam Rost zum Vorschein.
    Irgendwo im Inneren brannte ein schwaches Licht, also stapfte Logan durch das hohe, nasse Gras und spähte zum Seitenfenster hinein. Drinnen war alles überraschend sauber. Das Bett war eingeklappt, um Platz für einen Resopaltisch und zwei Sitzbänke zu schaffen.
    Ein Mann saß am Tisch, mit dem Rücken zum Fenster, und machte sich Notizen auf einem dicken Stapel Papiere. Sein Haar war am Hinterkopf schon etwas schütter, und er trug einen grau gestreiften Pulli. Auf einem Handrücken war eine verblasste blaue Do-it-yourself-Tätowierung zu sehen.
    Irgendwo spielte ein Radio – die letzten Takte eines Paul-Weller-Songs gingen in die Verkehrsmeldungen über, in denen es hauptsächlich um die unselige Baustelle am Haudagain-Kreisel ging.
    » Magst du einen Tee, Danny-Schatz?« Eine weibliche Stimme, klang recht jung.
    Der Mann blickte in die Tiefen des Wohnwagens. » Oh, aye, danke. Also, uns fehlen immer noch zweitausend, um das Dach fertigzukriegen.« Der Typ war eindeutig von hier.
    » Na ja … müssen wir ihn halt noch mal anrufen, nicht?«
    » Muss das wirklich sein? Könnten wir nicht –«
    » Das haben wir doch schon geklärt, Danny. Lass uns jetzt nicht streiten.«
    Logan rückte langsam zur Tür vor. Davor stand eine umgedrehte Milchkiste, die als Stufe diente. Logan trat sie weg und klopfte an. Dann zückte er sein Pfefferspray – für alle Fälle.
    Ein Gesicht erschien am Fenster, doch Logan drückte sich flach an die verdreckte Aluminiumkarosserie, sodass er nicht gesehen werden konnte, und klopfte noch einmal.
    Man hörte Dannys Stimme: » Kann niemand sehen …«
    Dann die Frau: » Wenn es wieder dieser Suffkopf Banks ist, sag ihm, er soll sich verpissen, wir haben zu tun.«
    » Du weißt schon, dass er dich hören kann, oder?«
    » Mach einfach auf.«
    Ein Klicken, und die Tür schwang nach außen. » Ray, sei so gut und …« Danny war Anfang dreißig – großer Schnauzer mit kleinem Unterlippenbärtchen, lustige Apfelbäckchen und eine Igelfrisur. Er runzelte die Stirn. » Sie wünschen?«
    Logan sah lächelnd zu ihm auf. » Damian Atkinson? Alias Danny Saunders, alias Daniel –«
    Die Wohnwagentür knallte zu. Danny brüllte: » Scheiße, es sind die Bullen!«, und dann flog die Tür wieder auf. Danny

Weitere Kostenlose Bücher