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Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Dunkles Blut: Thriller (German Edition)

Titel: Dunkles Blut: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stuart MacBride
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übergaben ihn demselben Kollegen, der ihn auch erkennungsdienstlich behandelt hatte, trugen ihn dort ein und gingen wieder nach oben. Butler legte ein flottes Tempo vor, und Logan hatte Mühe, Schritt zu halten. Nach zwei Treppen schnaufte und keuchte er schon, und als sie im dritten Stock ankamen, krümmte er sich und rang pfeifend nach Luft.
    Butler klopfte ihm auf den Rücken. » Alles okay, Sarge?«
    » Muss nur ’n Moment verschnaufen.«
    Muss ein paar Kilo abnehmen. Ein bisschen Sport treiben. Weniger rauchen. Oder einfach hinlegen und sterben …
    Er musste husten, und von jeder Erschütterung dröhnte ihm der Schädel. Endlich richtete er sich auf, streckte die Hände aus, um Butler die Beweismittelbeutel abzunehmen, und bat sie, nachzufragen, ob es im Fall Steve Polmont schon einen vorläufigen Obduktionsbericht gebe.
    Sobald sie verschwunden war, stieß Logan die Doppeltür zu den heiligen Hallen der Spurensicherung auf. Oder der Abteilung Tatortuntersuchung, oder was immer die neueste hochtrabende Bezeichnung sein mochte, die die Schottische Polizeibehörde sich dafür ausgedacht hatte. Vor ihm lag ein langer Flur mit abgetretenem grünem Terrazzo-Boden, dessen Wände mit zahlreichen Pinnwänden voller Poster, Memos und Urlaubspostkarten behängt waren, und von dem eine Reihe von Holztüren zu den einzelnen Unterabteilungen abgingen.
    Logan ging schnurstracks auf das kleine Labor zu, klopfte an und steckte den Kopf hinein.
    Es war kaum größer als eine geräumige Küche, die Wände gesäumt von Arbeitsflächen, klobigen Apparaturen und zwei hohen Kühlschränken. Der Raum lag im Halbdunkel, nur der Lichtkegel einer Gelenklampe fiel auf eine Sammlung von Golfschlägern, die auf dem Leuchttisch lagen. Die metallenen Schäfte glitzerten, als eine Mitarbeiterin die Schlagfläche eines Neuner-Eisens mit einem Wattebausch abtupfte. Sie hatte Kopfhörer auf den Ohren, und ihr Hintern zuckte im Takt der Musik.
    Logan schlich sich an und zwickte sie hinein.
    » EyMannRenniewasfälltdirein?« Samantha wirbelte herum und riss die linke Hand hoch. Logan tänzelte rückwärts, und der Schlag ging ins Leere.
    » He, ganz ruhig!«
    Sie errötete. » Oh … ich dachte, es wäre jemand anders.« Ihr scharlachrotes Haar war in eine Baseballkappe gestopft, und die Piercings in Ohren, Nase und Lippe funkelten im Schein des Leuchttischs. An ihrem My-Chemical-Romance -T-Shirt steckte ein Smiley-Button.
    Logans Miene wurde starr. » Rennie kommt hier rein und langt dir an den Arsch?«
    Dieser Mistkerl.
    » Also, wohin führst du mich zum Essen aus?« Sie rümpfte die Nase. » Was ist denn das für ein widerlicher Gestank?«
    » Ich bring ihn um!«
    Sie tätschelte Logan mit ihrem Latexhandschuh die Wange und sagte mit tonloser, todernster Stimme: » O ja, du bist so männlich und hart. Mmh, ja, das törnt mich echt an. Und so weiter und so fort.« Sie ließ die Hand sinken. » Ich hab ihm gesagt, wenn er das noch mal macht, tret ich ihm in die Eier, dass sie ihm oben rauskommen.«
    » Wieso langt er dir überhaupt an den Arsch?«
    » Sei nicht so eifersüchtig.« Sie wandte sich wieder dem Leuchttisch zu. » Er tut’s und rennt dann kichernd weg wie ein kleines Schulmädchen. Ich glaube kaum, dass du dir da Sorgen machen musst.«
    Trotzdem war er ein Mistkerl.
    Winzige Fältchen formten sich zwischen ihren Augenbrauen, dann beugte sie sich vor und schnupperte erneut. » Das bist du! Wieso stinkst du nach Kotze?«
    Logan wuchtete die Beweismittelbeutel auf den Tisch. » Wäre es vielleicht möglich …?«
    Samantha stöhnte. » Hätt’s mir ja denken können. Und ich hab schon geglaubt, du wärst gekommen, um mich in ein nettes romantisches Restaurant zu entführen.«
    » Ich wollte nicht –«
    » Was ist das überhaupt?« Sie deutete auf einen der transparenten Plastikbeutel – den mit Angus’ kleinen weißen Päckchen. » Heroin?«
    » Ich hoff’s doch.«
    » Uuuuuui, die sind ja geil …« Sie griff nach einem der originalverpackten Glätteisen. » Hundert Pfund bei Boots. Wäre ein schönes Geschenk zum Valentinstag für einen lieben Menschen, findest du nicht? Ich meine, um diesem lieben Menschen zu sagen, dass man kein knickriger Geizhals ist, der keine Aussicht hat, jemals wieder rangelassen zu werden.«
    » Sehr dezent.«
    Sie stupste die anderen Beutel an. » Willst du die iPods und das Parfum auch überprüft haben?«
    » Warum nicht?«
    Sie betrachtete stirnrunzelnd die Tüte mit dem Geld, zog sich ein

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