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Dunkles Erbe - Blut Der Finsternis

Dunkles Erbe - Blut Der Finsternis

Titel: Dunkles Erbe - Blut Der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Schröder
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Anliegens, was ich für euch sein werde, ist ein Versuchskaninchen. Damit war das Thema für sie vom Tisch. Und sobald er das Gespräch auch nur in die Nähe dieser Materie lenkte, stand sie auf und verließ aufgebracht den Raum. Also vermied er, sie noch einmal darauf anzusprechen und hoffte, dass sie eines Tages selbst neugierig wurde. Schließlich, er hatte alle Zeit der Welt.
    »Was?« Sein stilles Lächeln verwunderte Karen, was Calman zeigte, dass sie diesmal seine abschweifenden Gedanken gottlob nicht erkannt hatte. Das schonte ihre Freundschaft und auch die Glastür des Wintergartens, die mit Sicherheit und einiger Wucht hinter ihr zugeschlagen wäre. »Wir«, fuhr sie fort, »sehnen uns danach, die Wunder eurer Welt zu sehen und ihr die der unseren. Vielleicht ist es aber auch wesentlich banaler und die Menschen sind einfach nur gelangweilt und ihr habt Hunger.« Sie lachten gemeinsam über Karens Scherz.
    »Wir sind vielleicht gelehrte Philosophen«, meinte Karen laut und lehnte sich zurück, ihm ihre Hand entziehend.
    »Natürlich – und außerdem haben wir denselben Musikgeschmack.«
    »Yep Sir, den haben wir.«
    »Du meinst, wir finden immer wieder Menschen, die sich so freiwillig hingeben, weil sie ewiges Leben wollen und dafür sogar zu sterben bereit sind?«, fragte er.
    »Hoffnungslose Schwarmgeister, Lebensmüde, die keinen realitätsbezogenen Sinn in ihrem Leben sehen«, war ihre Antwort.
    Calman blickte mit einem scherzhaften Augenzwinkern auf. »Schwarmgeist. Scheiße, diesen Ausdruck habe ich seit einer Ewigkeit nicht mehr gehört. Seit wann stehst du auf schwülstige Dame-trifft-Edelmann-Schnulzen? Bin wohl gerade noch rechtzeitig gekommen, was?«
    »Gelächter, Calman.« Karen verzog das Gesicht zu einem ironischen Lächeln.
    »Erzähl mir doch, was du in der letzten Zeit gemacht hast, Karen. Arweth hat mir erzählt, dass du wieder an der Anthologie arbeitest. Golans heiliges Werk«, scherzte er. »Angeblich nervst du jeden damit, der nicht schnell genug fliehen kann.«
    »Hat er das so gesagt, ja? Dann frag doch mal, wer aus eigenem Antrieb den Weg zu mir gefunden hat. Das waren bestimmt mehr als die Hälfte aller, deren Geschichten ich bereits aufgeschrieben habe.« Sie neigte den Kopf und warf ihm mit ironischem Lächeln einen vielsagenden Blick zu.
    Er schüttelte den Kopf.
    »Hey, was ist dir eingefallen?«, fragte Karen.
    »Gar nichts. Jedenfalls nichts, was für eine offizielle Sammlung infrage kommt.«
    »Aber es war als Erstes da. Glaub mir, das ist meistens das Beste.«
    »Mhmh, nein, das möchtest du nicht wissen. Und ich möchte nicht, dass auch nur irgendjemand davon erfährt.«
    »Peinlich?«
    »Sehr.«
    »Gut, genau so was fehlt mir noch.«
    »Wirklich sehr witzig, Karen. Schrecklich komisch.«
    Er sah genau, dass sie ein lautes Lachen kaum zurückhalten konnte.
    »Wag es ja nicht, zu lachen.«
    »Ich doch nicht. Du weißt doch: Vater Ernst hat mich fest im Griff«, versprach sie mit einem Ausdruck engelsgleicher Unschuld auf dem schmalen Gesicht. »Aber nett zu wissen, dass auch den großen, mächtigen Hirudo Sachen passieren, die ihnen peinlich sind.«
    Calman schnaubte verächtlich.
    »Aber im Moment interessiert mich eine andere Geschichte viel mehr.« Karen beschloss, gar nicht erst um den heißen Brei herumzureden. Sie wollte wissen, wo er die letzten Wochen gewesen war. Beim Abendessen hatte er ihnen die lächerliche Geschichte aufgetischt, für Arweth nach indianischen Relikten in Brasilien gesucht zu haben.
    Sie glaubte ihm kein Wort. Calman war so ziemlich alles, aber er war kein Laufbursche. Außerdem war seine Geschichte viel zu konstruiert. Es fehlte nur noch, dass ihm beim Aufstehen das Blatt, von dem er ablas, zu Boden segelte. Ihr konnte er nichts vormachen. Im Gegensatz zu Blanche, war sie nicht still und auch nicht uninteressiert wie Jarout und Denis.
    Seamus wusste vermutlich längst über alles Bescheid und Galina bekam auch genug mit. Nur sie war wieder einmal diejenige, die für dumm verkauft wurde. Hinter Calmans mysteriöser Reise steckte mehr, als er verraten wollte. Das stank doch zu Himmel. Und jetzt lachte er. Seine braunen Augen blitzten verräterisch.
    »Oh bitte, Calman! Hör auf, mich zu verarschen. Ich weiß, dass du ganz sicher nicht für Lucas und Arweth durch den Dschungel gepilgert bist. Allein die Vorstellung ist albern. Irgendetwas ist doch hier faul. Ich meine, erst taucht Arweth auf und jetzt du. Ständig hat einer von euch etwas mit

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